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Alexander, Karl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karl Alexander''' (* [[8. März]] [[1890]] in Pötschendorf, Kreis Rastenburg/Ostpreußen; † [[12. Juni]] [[1940]]).
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'''Karl Alexander''' (* [[8. März]] [[1890]] in Pötschendorf, Kreis Rastenburg/Ostpreußen; † [[12. Juni]] [[1940]]). Wohnhaft in Cadenberge.
  
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Seit 1908 in der Gewerkschaft. In der Kaiserzeit zweimal wegen Flugblattverteilen und Streikpostenstehen bestraft. Im ersten Weltkrieg als Marinesoldat bei der Küstenartillerie, teilweise in Flandern. Seit 1920 SPD-Mitglied. Erwirbt 1931 das Patent für große [[Hochseefischerei]]. Bereits 1933 wegen seiner kritischen Äußerungen auf Veranlassung der NSDAP für fünf Wochen ohne Haftbefehl in Schutzhaft genommen. Danach wieder als Kapitän tätig auf den [[Fischdampfer]]n `Claus Bolten´ und `Tannenberg´. Am 2.3.39 erneut wegen `böser Äußerungen´ von der Gestapo in U-Haft genommen bis 13.6.39. Danach wieder als [[Kapitän]] auf der `August Wriedt´. Die Anklage wegen Hochverrrat musst fallengelassen werden. Dafür verurteilte man ihn am 24.7.39 wegen Heimtücke zu einem Jahr Haft, abzüglich der U-Haft. U.a. hatte er behauptet, der Führer habe Millionen nach Holland transferiert. Seine Haft sitzt er in Lehe ab.
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Direkt mit seiner Entlassung am 20.5.40 wird er von der Gestapo nach Sachsenhausen verschleppt und dort der `SK´ (Strafkompanie) zugeteilt.
  
 
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Am 12.6.40 verstarb Karl Alexander an `eitriger Bronchitis´; so eine Eintragung im Standesamt Oranienburg. Ob er dort zum Schluss inhaftiert war, konnte nicht herausfgefunden werden.
[[1931]] erwirbt er das Patent für Hochseefischerei.
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Seine Frau in Cadenberge musste sich das Geld für die Überführung der Urne nach Hause von Freunden leihen, da man ihr sämtliche Geldquellen gesperrt hatte, einschließlich des Bankkontos. Beigesetzt wurde er in [[Brockeswalde]].  
 
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Frau Alexander wurde 77 in Cadenberge beigesetzt.  
Als Gewerkschaftsmitglied (seit 1908) und Mitglied der SPD (seit 1920) fällt er bereits [[1933]] wegen kritischer Äußerungen gegen die NSDAP auf.
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Eine gegen ihn gestellte Anklage wegen Hochverrates wird fallengelassen. Im Juli [[1937]] wird er zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt, da er behauptete der Führer hätte Geld nach Holland transferiert.
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Unmittelbar nach der Haftentlassung im [[Mai]] [[1940]] wird er von der Gestapo in das KZ Sachsenhausen verschleppt und dort in eine Strafkompanie gesteckt.
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Ausweislich einer Eintragung beim Standesamt Oranienburg starb Karl Alexander am [[12. Juni]] [[1940]] an eitriger Bronchitis.
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In [[Cuxhaven]] erinnert die [[Kapitän-Alexander-Strasse]] an Karl Alexander.
 
In [[Cuxhaven]] erinnert die [[Kapitän-Alexander-Strasse]] an Karl Alexander.
  
 
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Version vom 2. Dezember 2008, 15:51 Uhr

Karl Alexander (* 8. März 1890 in Pötschendorf, Kreis Rastenburg/Ostpreußen; † 12. Juni 1940). Wohnhaft in Cadenberge.

Seit 1908 in der Gewerkschaft. In der Kaiserzeit zweimal wegen Flugblattverteilen und Streikpostenstehen bestraft. Im ersten Weltkrieg als Marinesoldat bei der Küstenartillerie, teilweise in Flandern. Seit 1920 SPD-Mitglied. Erwirbt 1931 das Patent für große Hochseefischerei. Bereits 1933 wegen seiner kritischen Äußerungen auf Veranlassung der NSDAP für fünf Wochen ohne Haftbefehl in Schutzhaft genommen. Danach wieder als Kapitän tätig auf den Fischdampfern `Claus Bolten´ und `Tannenberg´. Am 2.3.39 erneut wegen `böser Äußerungen´ von der Gestapo in U-Haft genommen bis 13.6.39. Danach wieder als Kapitän auf der `August Wriedt´. Die Anklage wegen Hochverrrat musst fallengelassen werden. Dafür verurteilte man ihn am 24.7.39 wegen Heimtücke zu einem Jahr Haft, abzüglich der U-Haft. U.a. hatte er behauptet, der Führer habe Millionen nach Holland transferiert. Seine Haft sitzt er in Lehe ab. Direkt mit seiner Entlassung am 20.5.40 wird er von der Gestapo nach Sachsenhausen verschleppt und dort der `SK´ (Strafkompanie) zugeteilt.

Am 12.6.40 verstarb Karl Alexander an `eitriger Bronchitis´; so eine Eintragung im Standesamt Oranienburg. Ob er dort zum Schluss inhaftiert war, konnte nicht herausfgefunden werden. Seine Frau in Cadenberge musste sich das Geld für die Überführung der Urne nach Hause von Freunden leihen, da man ihr sämtliche Geldquellen gesperrt hatte, einschließlich des Bankkontos. Beigesetzt wurde er in Brockeswalde. Frau Alexander wurde 77 in Cadenberge beigesetzt.

In Cuxhaven erinnert die Kapitän-Alexander-Strasse an Karl Alexander.