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Alter Fischereihafen: Unterschied zwischen den Versionen

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Gemeinsam mit dem Bau des [[Amerikahafen|Neuen Hafens]] beschließt [[Hamburg]] den Bau eines kleinen Fischereihafens für Cuxhaven. Dieses geschieht in den Jahren [[1890]] - [[1892]]. Die Inbetriebnahme findet am [[18. Oktober]] [[1892]] statt. Hierzu wird der östliche Teil des alten Quarantänehafens abgetrennt und zur [[Elbe]] eine 50 m breite Einfahrt geschaffen, indem das alte Schutzhöft teilweise durchbrochen wird. Der Hafen selber bekommt eine Rundumeinfassung mit hölzernen [[Vorsetzen]] und reicht nach Süden bis in Höhe der heutigen [[Fährstraße]]. Er hat damit eine Länge von 220 Metern und eine Breite zwischen 117 und 157 Metern. [[1899]] erhält der Hafen im Süden einen Entladeponton und eine kleine Versteigerungshalle von 15 x 30 Metern in Fachwerkbauweise. Da sich jedoch die Umsätze unter den damaligen Gegebenheiten durch den damaligen Auktionator Gustav Platzmann nicht gut anließen, kam die Halle zu spät und der Hafen diente lediglich noch als Schutzhafen, die Halle zum Verkauf der [[Krabbe]]n. Auch eine Initiative dreier Cuxhavener Fischhändler ([[Dohrmann, Ludwig Robert|Dohrmann]], Ebrecht und Kempe) Ende des 19. Jhs. mit dem Kauf eines Fischdampfers musste schon bald wieder aufgegeben werden, da mit einem Dampfer allein kein kontinuierlicher Absatz möglich war.
 
Gemeinsam mit dem Bau des [[Amerikahafen|Neuen Hafens]] beschließt [[Hamburg]] den Bau eines kleinen Fischereihafens für Cuxhaven. Dieses geschieht in den Jahren [[1890]] - [[1892]]. Die Inbetriebnahme findet am [[18. Oktober]] [[1892]] statt. Hierzu wird der östliche Teil des alten Quarantänehafens abgetrennt und zur [[Elbe]] eine 50 m breite Einfahrt geschaffen, indem das alte Schutzhöft teilweise durchbrochen wird. Der Hafen selber bekommt eine Rundumeinfassung mit hölzernen [[Vorsetzen]] und reicht nach Süden bis in Höhe der heutigen [[Fährstraße]]. Er hat damit eine Länge von 220 Metern und eine Breite zwischen 117 und 157 Metern. [[1899]] erhält der Hafen im Süden einen Entladeponton und eine kleine Versteigerungshalle von 15 x 30 Metern in Fachwerkbauweise. Da sich jedoch die Umsätze unter den damaligen Gegebenheiten durch den damaligen Auktionator Gustav Platzmann nicht gut anließen, kam die Halle zu spät und der Hafen diente lediglich noch als Schutzhafen, die Halle zum Verkauf der [[Krabbe]]n. Auch eine Initiative dreier Cuxhavener Fischhändler ([[Dohrmann, Ludwig Robert|Dohrmann]], Ebrecht und Kempe) Ende des 19. Jhs. mit dem Kauf eines Fischdampfers musste schon bald wieder aufgegeben werden, da mit einem Dampfer allein kein kontinuierlicher Absatz möglich war.
  
 
Um die Jahrhundertwende 19./20. Jh. kam eine Ausweitung des Cuxhavener Fischmarktes in Betracht. Man hatte dazugelernt und wollte gemeinsam mit einer Hafenerweiterung eine Fischdampferflotte auflegen. Doch diesmal gab es Probleme mit der Finanzierung. So kam es erst im Jahre [[1906]] unter dem Einfluss des Generaldirektors der [[HAPAG]], [[Ballin, Albert|Albert Ballin]], zu einer Beschlussfassung und  [[1907]] begann der Ausbau des Alten Fischereihafens.<br/>
 
Um die Jahrhundertwende 19./20. Jh. kam eine Ausweitung des Cuxhavener Fischmarktes in Betracht. Man hatte dazugelernt und wollte gemeinsam mit einer Hafenerweiterung eine Fischdampferflotte auflegen. Doch diesmal gab es Probleme mit der Finanzierung. So kam es erst im Jahre [[1906]] unter dem Einfluss des Generaldirektors der [[HAPAG]], [[Ballin, Albert|Albert Ballin]], zu einer Beschlussfassung und  [[1907]] begann der Ausbau des Alten Fischereihafens.<br/>
Er wurde mit festen Kaimauern eingefasst und ausgebaggert. Dazu bekam er auf der Ostseite zwei Fischhallen à 120 Meter Länge für Versteigerung und Verarbeitung. Bereits [[1910]] musste eine weitere Halle erbaut werden. Den Hallen gegenüber auf der Westseite des Hafens, dem [[Nordseekai]], waren die Versorgung der Schiffe, Kohlenlager, Netzmacherei usw. angesiedelt. Gemeinsam mit dem Ausbau kamen am Südende ein Eiswerk hinzu, ebenso Gebäude für die Verwaltung, den Zoll und ein Seemannsamt. Er konnte am [[24. Februar]] [[1908]] eröffnet werden. Am [[1. Februar]] war ein [[Fischversandbahnhof|Bahnanschluss]] zum direkten Versand der Fische eingerichtet worden.
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Er wurde mit festen Kaimauern eingefasst und ausgebaggert. Dazu bekam er auf der Ostseite zwei Fischhallen à 120 Meter Länge für Versteigerung und Verarbeitung. Bereits [[1910]] musste eine weitere Halle erbaut werden. Den Hallen gegenüber auf der Westseite des Hafens, dem [[Helgoländer Kai]], waren die Versorgung der Schiffe, Kohlenlager, Netzmacherei usw. angesiedelt. Gemeinsam mit dem Ausbau kamen am Südende ein Eiswerk hinzu, ebenso Gebäude für die Verwaltung, den Zoll und ein Seemannsamt. Er konnte am [[24. Februar]] [[1908]] eröffnet werden. Am [[1. Februar]] war ein [[Fischversandbahnhof|Bahnanschluss]] zum direkten Versand der Fische eingerichtet worden.
  
 
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Datei:Alter Fischereihafen 2.jpg|Alter Fischereihafen, 1913
 
Datei:Alter Fischereihafen 2.jpg|Alter Fischereihafen, 1913

Version vom 17. Februar 2019, 08:40 Uhr

Alter Fischereihafen, neues Hafenbecken

Der Alte Fischereihafen ist Cuxhavens erster zweckbestimmter Hafen.

Fisch wird in Cuxhaven von alters her im Alten Hafen am südlichen Ende der Hafenkaje angelandet. Im Jahre 1816 besteht die Cuxhaven anlaufende Fischfangflotte aus 18 in Blankenese beheimateten Ewern. Doch schon im vierten Quartal des 19. Jhs. sind es 270 Ewer, die den Hafen, vor allem bei widrigem Wetter belagern. Da dieser aber nur begrenzt groß ist und auch der übrige Seehandel diesen als Winterlager und Schutzhafen benutzt, ist hier schnell alles belegt, sodass immer wieder Schiffe verloren gehen, weil sie keinen geschützten Platz finden. So wird es mit der Zunahme der Hafen- und Fischwirtschaft absehbar, dass diese Regelung nicht mehr Genüge leisten kann.

1. Hafenbecken

Blick auf die Westseite des 1. Beckens
(Helgoländer Kai)

Gemeinsam mit dem Bau des Neuen Hafens beschließt Hamburg den Bau eines kleinen Fischereihafens für Cuxhaven. Dieses geschieht in den Jahren 1890 - 1892. Die Inbetriebnahme findet am 18. Oktober 1892 statt. Hierzu wird der östliche Teil des alten Quarantänehafens abgetrennt und zur Elbe eine 50 m breite Einfahrt geschaffen, indem das alte Schutzhöft teilweise durchbrochen wird. Der Hafen selber bekommt eine Rundumeinfassung mit hölzernen Vorsetzen und reicht nach Süden bis in Höhe der heutigen Fährstraße. Er hat damit eine Länge von 220 Metern und eine Breite zwischen 117 und 157 Metern. 1899 erhält der Hafen im Süden einen Entladeponton und eine kleine Versteigerungshalle von 15 x 30 Metern in Fachwerkbauweise. Da sich jedoch die Umsätze unter den damaligen Gegebenheiten durch den damaligen Auktionator Gustav Platzmann nicht gut anließen, kam die Halle zu spät und der Hafen diente lediglich noch als Schutzhafen, die Halle zum Verkauf der Krabben. Auch eine Initiative dreier Cuxhavener Fischhändler (Dohrmann, Ebrecht und Kempe) Ende des 19. Jhs. mit dem Kauf eines Fischdampfers musste schon bald wieder aufgegeben werden, da mit einem Dampfer allein kein kontinuierlicher Absatz möglich war.

Um die Jahrhundertwende 19./20. Jh. kam eine Ausweitung des Cuxhavener Fischmarktes in Betracht. Man hatte dazugelernt und wollte gemeinsam mit einer Hafenerweiterung eine Fischdampferflotte auflegen. Doch diesmal gab es Probleme mit der Finanzierung. So kam es erst im Jahre 1906 unter dem Einfluss des Generaldirektors der HAPAG, Albert Ballin, zu einer Beschlussfassung und 1907 begann der Ausbau des Alten Fischereihafens.
Er wurde mit festen Kaimauern eingefasst und ausgebaggert. Dazu bekam er auf der Ostseite zwei Fischhallen à 120 Meter Länge für Versteigerung und Verarbeitung. Bereits 1910 musste eine weitere Halle erbaut werden. Den Hallen gegenüber auf der Westseite des Hafens, dem Helgoländer Kai, waren die Versorgung der Schiffe, Kohlenlager, Netzmacherei usw. angesiedelt. Gemeinsam mit dem Ausbau kamen am Südende ein Eiswerk hinzu, ebenso Gebäude für die Verwaltung, den Zoll und ein Seemannsamt. Er konnte am 24. Februar 1908 eröffnet werden. Am 1. Februar war ein Bahnanschluss zum direkten Versand der Fische eingerichtet worden.

Musteraktie der Cuxhavener Hochseefischerei AG

Bereits am 1. Februar 1908 hatte sich die Cuxhavener Hochseefischerei-AG mit 13 Fischdampfern gegründet, wiederum unter Anschub Albert Ballins. Schon im ersten Jahr 1908 erreichte man einen Umsatz von fast 3500 Tonnen Fisch, ein voller Erfolg.

2. Hafenbecken

Mit dem Ende des 1. Weltkrieges wurde aus dem kleinen Fischereihafen der uns heute bekannte Alte Fischereihafen. Die Privatgrundstücke der Straße Ostseite wurden angekauft, die Häuser weggerissen, so auch das Wohnhaus des Wasserbauinspektors Hugo Lentz, und das Hafenbecken um knapp 650 Meter nach Süden verlängert. Dazu wurden die Fischhallen IV - VI gebaut und auf dem südlichen Dugekai ein Kran installiert. Auch hier waren die Kaimauern massiv.

um 1960

Aufgrund der unterbrochenen Verbindung der Hafenstraße von der Klappbrücke zur Ostseite des Hafenbeckens und zum Steubenhöft wurde am 1. Juli 1921 eine kleine Personenfähre eingerichtet. Erster Pächter ist Emil Klein. Diese verkehrte noch bis 1961. Daher stammt der Name der heutigen Fährstraße.

Mit dem Bau und späteren Ausbau des Neuen Fischereihafens um die Mitte des 20. Jhs. verlor der alte zunehmend an Bedeutung. Heute führt er ein Schattendasein im Dämmerschlaf. Seine Westseite, der Nordseekai, wurde in den 1960er Jahren nochmal unter Mitwirkung des Verteidigungsministeriums erneuert. Hier wurden u.a. Verladerampen mit Gleisanschluss für Fahrzeugtransporte mit der Bahn geschaffen, während der südliche Dugekai und der östliche Meinkenkai teilweise wegen Einsturzgefahr gesperrt sind. Seit 2007 ist an einem überarbeiteten Teilstück des Meinkenkais die Wasserschutzpolizei beheimatet.

Die drei Kaianlagen: Nordsee-, Duge- und Meinkenkai sind als Baudenkmale anerkannt.

Verfall

Abgesperrter Nordseekai 2011

Nachdem bereits im Jahre 2007 der Meinkenkai und der Dugekai wegen Baufälligkeit gesperrt wurden, erfolgt im September 2011 die Sperrung des Nordseekais. Das Hafenbecken ist im September 2011 komplett durch einen Bauzaun gesperrt.

Die Sperrung des Hafens hat zahlreiche Protest von Bürgern hervorgerufen, welche die Baufälligkeit des Nordseekais anzweifeln. Nach etwas mehr als einem Jahr der Sperrung des Nordseekais wurde ein Gutachten veröffentlicht, welches dem Nordseekai absolute Standfestigkeit bescheinigt. Im Oktober 2012 wurden die Absperrmaßnahmen daher wieder demontiert.


Der Alte Fischereihafen heute

Zum 1. Januar 2017 ist der Alte Fischereihafen in den Besitz der Cuxhavener Plambeck-Holding gegangen. Es sollen in den kommenden Jahren rund 20.000 m² an Neuimmobilien entstehen, vor allem Geschäfts- und Büroräume, sowie ein Bed&Breakfast-Hotel. Die Krabbenkutter werden weiterhin 400m Kai mit Stromversorgung und Löscheinrichtungen beanspruchen können.

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