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Alter Fischereihafen

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Fisch wird in Cuxhaven von alters her im Alten Hafen am südlichen Ende der Hafenkaje angelandet. Im Jahre 1816 besteht die Cuxhaven anlaufende Fischfangflotte aus 18 in Blankenese beheimateten Ewern. Doch schon in vierten Quartal des 19. Jhs. sind es 270 Ewer, die den Hafen, vor allem bei wiedrigem Wetter belagern. Da dieser aber nur begrenzt groß ist und auch der übrige Seehandel diesen als Winterlager und Schutzhafen benutzt ist hier schnell alles belegt, sodass immer wieder Schiffe verloren gehen, weil sie keine geschützten Platz finden. So wird es mit der Zunahme der Hafen- und Fischwirtschaft absehbar, dass diese Regelung nicht mehr Genüge leisten kann.

Gemeinsam mit dem Bau des Neuen Hafens beschließt Hamburg den Bau eines kleinen Fischereihafens für Cuxhafen. Dieses geschieht in den Jahren 1890 - 1892. Die Inbetriebnahme findet am 18. Oktober 1892 statt. Hierzu wird der östliche Teil des alten Quarantänehafens abgetrennt und zur Elbe einen 50 m breite Einfahrt geschaffen, indem das alte Schutzhöft teilweise durchbrochen wird. Der Hafen selber bekommt eine Rundumeinfassung mit hölzernen Vorsetzen und reicht nach Süden bis in Höhe der heutigen Fährstraße. Er hat damit eine Länge von 220 Metern und eine Breite von zwischen 117 und 157 Metern. 1899 erhält der Hafen im Süden ein Entladeponton und eine kleine Versteigerungshalle von 15 x 30 Metern in Fachwerkbauweise. Da sich jedoch die Umsätze unter den damaligen Gegebenheiten durch den damaligen Auktionator Gustav Platzmann nicht gut anließen, kam die Halle zuspät und der Hafen diente lediglich noch als Schutzhafen, die Halle zum Verkauf der Krabben. Auch eine Initiative dreier Cuxhavener Fischhändler (Dohrmann, Ebrecht und Kempe) Ende des 19. Jhs. mit dem Kauf eines Fischdampfers musste schon bald wieder aufgegeben werden, da mit einem Dampfer allein kein kontinuierlicher Absatz möglich war.

Um die Jahrhundertwende 19./20. Jh. kam eine Ausweitung des Cuxhavener Fischmarktes in Betracht. Man hatte dazugelernt und wollte gemeinsam mit einer Hafenerweiterung eine Fischdampferflotte auflegen. Doch diesesmal gab es Probleme mit der Finanzierung. So kam es erst im Jahre 1906 unter dem Einfluss des Generaldirektors der HAPAG, Albert Ballin, zu einer Beschlussfassung und 1907 begann der Ausbau des Alten Fischereihafens.
Er wurde mit festen Kaimauern eingefasst. Dazu bekam er auf der Ostseite zwei Fischhallen für Versteigerung und Verarbeitung. Bereits 1910 musste eine weitere Halle erbaut werden. Den Hallen gegenüber auf der Westseite des Hafens waren die Versorgung der Schiffe, Kohlenlager, Netzmacherei... angesiedelt. Vor 1913 kam am Südende ein Eiswerk hinzu, ebenso Gebäude für die Verwaltung, den Zoll und XXX (heute Kuttereck) hinzu. Er konnte am 24. Februar 1908 eröffnet werden.

Bereits am 1. Februar 1908 hatte sich die Cuxhavener Hochseefischerei-AG mit 13 Fischdampfern gegründet, wiederum unter Anschub Albert Ballins. Schon im ersten Jahr 1908 erreichte man einen Umsatz von fast 3500 Tonnen Fisch; ein voller Erfolg.

Mit dem Ende des 1. Weltkrieges wurde aus dem kleinen Fischereihafen der uns heute bekannte Alte Fischereihafen. Die Privatgrundstücke der Straße Ostseite wurden angekauft, die Häuser weggerissen, so auch das Wohnhaus des Wasserbauinspektors Hugo Lentz, und das Hafenbecken um knapp 650 Meter nach Süden verlängert. Dazu wurden die Fischhallen IV - VI gebaut und auf dem südlichen Dugekai ein Kran installiert. Auch hier waren die Kaimauern massiv.

Aufgrund der unterbrochenen Verbindung der Hafenstraße von der Klappbrücke zu Ostseite des Hafenbeckens und zum Steubenhöft wurde eine kleine Personenfähre eingerichtet. Diese verkehrte noch bis 1961. Daher der Name der heutigen Fährstraße.

Mit dem Bau und späteren Ausbau des Neuen Fischereihafens um die Mitte des 20. Jhs. verlor der alte zunehmend an Bedeutung. Heute führt er ein Schattendasein im Dammerschlaf. Seine Westseite, der Nordseekai, wurde in den 1960er Jahren nochmal erneuert, wärend der südliche Dugekai und der östliche Meinkenkai teilweise wegen Einsturzgefahr gesperrt sind. Seit 2007 ist an einem überarbeiteten Teilstück des Meinkenkais die Wasserschutzpolizei beheimatet.