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Altes Amtsgericht

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Altes Amtsgericht

Als Altes Amtsgericht wird ein Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ritzebütteler Schloss bezeichnet.

Am 28. August 1864 tritt das `Gesetz über die Reorganisation in der Verwaltung und Rechtspflege des Amtes Ritzebüttel´ in Kraft, welches eine Trennung von Amtsgewalt und Rechtsprechung vorsieht. Die Rechtsprechung war im Amt Ritzebüttel von jeher Sache des Amtmannes. Sie geschah im Schloss Ritzebüttel. Später wurde die Gerichtsbarkeit in ein Zimmer des Obergeschosses der Alten Wache verlegt. Gleichzeitig war damit auch die Aera der Amtmänner beendet und wurde vom Amtsverwalter abgelöst, der einem vom Hamburger Senat gewählten `Landherren für Ritzebüttel´ unterstand. Dieser war jedoch weiterhin in Hamburg ansässig, mit der Maßgabe, einmal jährlich Ritzebüttel besuchen zu müssen. Mithin wird die Amtsverwaltung unter dem ersten Amtsverwalter Dr. Samuelson im rechten Schlossbereich untergebracht, die Justiz mit dem ersten Amtsrichter Dr. Martin im linken Schlossbereich.

Aufgrund der stetig wachsenden Gemeinde werden die räumlichen Möglichkeiten schnell begrenzt, sodass auf Veranlassung des Amtsverwalters Charles Anthony Werner der Bau eines separaten Amtsgerichtsgebäudes beschlossen wird. Als am 21. September 1891 die Hamburger Bürgerschaft die Zustimmung erteilt, wird die Planung in Angriff genommen. Maßgebend ist hier der Wasserbauinspektor Hugo Lentz. Baubeginn ist der 13. Mai 1892, Richtfest der 24. August und Fertigstellung der 19. Dezember. Platziert wird Cuxhavens erstes eigenständiges Amtsgerichtsgebäude in unmittelbarer Nähe im Vorbereich zum Schloss. Mit der Fertigstellung nimmt am 19. Dezember d.J. der Amtsrichter Dr. Bacmeister den Dienst auf.

Bereits 1904 wurde der Gerichtsbetrieb in das Gerichtsgebäude in der Deichstraße verlegt. In das Alte Amtsgericht, welches jetzt als „Amtshaus“ bezeichnet wurde, zogen jetzt die Verwaltungseinheiten ein, die vorher im Schloss untergebracht waren. Es waren dies der Amtsverwalter, das Strandamt, das Standesamt, Dienstbotenkrankenkasse, Archiv und Standesamt.

Ab 1936 bezog das Katasteramt die Räumlichkeiten, bis das Amt im Juni 1987 nach Otterndorf verlegt wurde.

Am 21. November 1983 wurde das Alte Amtsgericht als Baudenkmal unter Schutz gestellt. Das Gebäude wurde umfassend renoviert und wir seit 1992 als Künstlerhaus genutzt.