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Bleickenschule: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geschichte der Bleickenschule beginnt eigentlich nicht 1935, sondern schon im November 1928. <ref> Cuxhavener Zeitung , [[30. November]] [[1928]]</ref> Zu diesem Zeitpunkt nämlich verabschiedete die Hamburger Bürgerschaft, die auch für Cuxhaven zuständig war, das Hamburger Schulbauprogramm, das auch den `Bau der neuen großen Volksschule´ an der [[Rathausstraße]] vorsah. Der Bau wurde notwendig, weil um 1930 die [[Poststraße]] und ihre Umgebung mit einer Vielzahl neuer Wohnungen bebaut worden war. Die Schulen in der Stadtmitte konnten die großen Schülerzahlen nicht mehr aufnehmen.  
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Die Geschichte der Bleickenschule beginnt eigentlich nicht 1935, sondern schon im November 1928. <ref> Cuxhavener Zeitung , [[30. November]] [[1928]]</ref> Zu diesem Zeitpunkt verabschiedete die Hamburger Bürgerschaft, die auch für Cuxhaven zuständig war, das Hamburger Schulbauprogramm, das auch den "Bau der neuen großen Volksschule" an der [[Rathausstraße]] vorsah. Der Bau wurde notwendig, weil um 1930 die [[Poststraße]] und ihre Umgebung mit einer Vielzahl neuer Wohnungen bebaut worden war. Die Schulen in der Stadtmitte konnten die großen Schülerzahlen nicht mehr aufnehmen.  
  
Das, seiner direkten Nachbarschaft wegen, `Rathausschule´ benannte Gebäude wurde in den Jahren 1928 – 1932 erbaut, wobei die Weltwirtschaftskrise des Jahres 1929 mit ihren Folgen den Bau verzögerte. Bis zur Einweihung und offiziellen Nutzung als Schule dauerte es noch bis April 1934. Die Klassenräume waren, der kleinen Klassenfrequenz Hamburgs entsprechend, auf 48 m² angelegt. Für Klassen des sogenannten Mittelbaues (heutigen Realschulklassen vergleichbar (s.u.)) genügten den damaligen Schulplanern sogar Raumgrößen von 36 m².
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Das, seiner direkten Nachbarschaft wegen, "Rathausschule" benannte Gebäude wurde in den Jahren 1928 – 1932 erbaut, wobei die Weltwirtschaftskrise des Jahres 1929 mit ihren Folgen den Bau verzögerte. Bis zur Einweihung und offiziellen Nutzung als Schule dauerte es noch bis April 1934. Die Klassenräume waren, der kleinen Klassenfrequenz Hamburgs entsprechend, auf 48 m² angelegt. Für Klassen des so genannten Mittelbaues (heutigen Realschulklassen vergleichbar (s.u.)) genügten den damaligen Schulplanern sogar Raumgrößen von 36 m².
  
 
Bereits um die Jahreswende 1932/33, lange vor Vollendung des Baus, wurde er von einigen Klassen der [[Abendrothschule]] bezogen. Der Unterricht fand zu dieser Zeit noch in Klassen mit Lehmfußboden statt, da der richtige Fußboden noch nicht verlegt war.  
 
Bereits um die Jahreswende 1932/33, lange vor Vollendung des Baus, wurde er von einigen Klassen der [[Abendrothschule]] bezogen. Der Unterricht fand zu dieser Zeit noch in Klassen mit Lehmfußboden statt, da der richtige Fußboden noch nicht verlegt war.  
  
Mit der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus im Jahre 1933 wurde die Schule nach einigen Monaten im September bereits umbenannt. Die Cuxhavener Zeitung schreibt dazu <ref>Cuxhavener Zeitung, [[2. September]] [[1933]]</ref>: "Um auch im Schulwesen das große Geschehen unserer Zeit nach außen hin sichtbar zum Ausdruck zu bringen, hat eine Konferenz der Schulleiter unter Vorsitz von Herrn Bürgermeister Klostermann gestern beschlossen, die neue Schule an der Rathausstraße Hermann-Göring-Schule zu nennen".  
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Mit der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus im Jahre 1933 wurde die Schule nach einigen Monaten im September bereits umbenannt. Die Cuxhavener Zeitung schreibt dazu <ref>Cuxhavener Zeitung, [[2. September]] [[1933]]</ref>: "Um auch im Schulwesen das große Geschehen unserer Zeit nach außen hin sichtbar zum Ausdruck zu bringen, hat eine Konferenz der Schulleiter unter Vorsitz von Herrn Bürgermeister [[Klostermann, Wilhelm Hermann|Klostermann]] gestern beschlossen, die neue Schule an der Rathausstraße Hermann-Göring-Schule zu nennen".  
  
Im Frühjahr 1935 erfolgte die offizielle Eröffnung der Hermann-Göring-Schule als selbständige Cuxhavener Schule. Im November des gleichen Jahres wurde die nun fertig gestellte Aula der Schule eingeweiht. Aus einem Zeitungsbericht: "Die Einweihung der Aula der Hermann-Göring-Schule fand am gestrigen Abend vor einem Kreis geladener Gäste statt. Die Aula ist die Krönung des schönsten und größten Schulneubaues Cuxhavens, und der Lehrkörper sei sich voll und ganz der Verpflichtung bewusst, die Jugend im nationalsozialistischen Geist zu erziehen." <ref>Cuxhavener Zeitung, [[30. November]] [[1935]], Stadtarchiv Cuxhaven</ref>
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Im Frühjahr 1935 erfolgte die offizielle Eröffnung der Hermann-Göring-Schule als selbstständige Cuxhavener Schule. Im November des gleichen Jahres wurde die nun fertig gestellte Aula der Schule eingeweiht. Aus einem Zeitungsbericht: "Die Einweihung der Aula der Hermann-Göring-Schule fand am gestrigen Abend vor einem Kreis geladener Gäste statt. Die Aula ist die Krönung des schönsten und größten Schulneubaues Cuxhavens, und der Lehrkörper sei sich voll und ganz der Verpflichtung bewusst, die Jugend im nationalsozialistischen Geist zu erziehen." <ref>Cuxhavener Zeitung, [[30. November]] [[1935]], Stadtarchiv Cuxhaven</ref>
  
 
==Schulentwicklung==
 
==Schulentwicklung==
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Nach der Eröffnung im Jahre 1935 nahm die Hermann-Göring-Schule auch die noch in der Abendrothschule verbliebenen Schüler auf. Bei diesen Volksschülern handelte es sich ausschließlich um Jungen. Gleichzeitig wurde in der Hermann-Göring-Schule auch der sogenannte „Oberbau“ eingerichtet, eine Hamburger Schulform, die in etwa der preußischen „Mittelschule“ entsprach. Dieser Oberbau, bestehend aus drei Klassen, stand allen Mädchen und Jungen aus dem Cuxhavener Stadtgebiet offen und umfasste die Klassen 7 – 10. Im Gebäude wurden aber auch drei Klassen der „Hilfsschule“ eingerichtet, die auch während und nach dem Krieg hier verblieb und später als Sonderschule in der [[Wichernschule]] weitergeführt wurde.  
 
Nach der Eröffnung im Jahre 1935 nahm die Hermann-Göring-Schule auch die noch in der Abendrothschule verbliebenen Schüler auf. Bei diesen Volksschülern handelte es sich ausschließlich um Jungen. Gleichzeitig wurde in der Hermann-Göring-Schule auch der sogenannte „Oberbau“ eingerichtet, eine Hamburger Schulform, die in etwa der preußischen „Mittelschule“ entsprach. Dieser Oberbau, bestehend aus drei Klassen, stand allen Mädchen und Jungen aus dem Cuxhavener Stadtgebiet offen und umfasste die Klassen 7 – 10. Im Gebäude wurden aber auch drei Klassen der „Hilfsschule“ eingerichtet, die auch während und nach dem Krieg hier verblieb und später als Sonderschule in der [[Wichernschule]] weitergeführt wurde.  
  
Ab 1937 wurde Cuxhaven „preußisch“. Durch die Verwaltungsreform des damaligen Deutschen Reiches fiel das Amt [[Ritzebüttel]] mit der Stadt Cuxhaven und einigen Umlandgemeinden an die preußische Provinz Hannover. Damit endete die von alten Schulmännern gern zitierte `Hamburger Zeit´. Auf die Lehrer wirkte sich dies größtenteils in einer niedrigeren Besoldung aus, aber auch die Schulsituation wurde betroffen. So konnte nur mühsam ein System der Lernmittelfreiheit aufrecht erhalten werden, wie es in Hamburg üblich war, in Preußen aber nicht. Die drei verschiedenen Schulformen wurden aber in der Schule fortgeführt.  
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Ab 1937 wurde Cuxhaven „preußisch“. Durch die Verwaltungsreform des damaligen Deutschen Reiches fiel das Amt [[Ritzebüttel]] mit der Stadt Cuxhaven und einigen Umlandgemeinden an die preußische Provinz Hannover. Damit endete die von alten Schulmännern gern zitierte "Hamburger Zeit". Auf die Lehrer wirkte sich dies größtenteils in einer niedrigeren Besoldung aus, aber auch die Schulsituation wurde betroffen. So konnte nur mühsam ein System der Lernmittelfreiheit aufrecht erhalten werden, wie es in Hamburg üblich war, in Preußen aber nicht. Die drei verschiedenen Schulformen wurden aber in der Schule fortgeführt.  
  
 
Das Schulgebäude hatte nach Fertigstellung zumindest in der Vorderansicht weitestgehend das gleiche Aussehen wie heute. Im Inneren jedoch sind inzwischen einige bauliche Veränderungen durchgeführt worden. So führten die Korridore jeweils bis zum Gebäudeende. Klassenräume, Fachräume und Lehrerzimmer befanden sich teilweise an anderer Stelle oder wiesen andere Größen auf. Im Erdgeschoss war ein großer Biologieraum mit Aquarium und Terrarium. Das heutige Theaterfoyer war damals als Singsaal genutzt.  
 
Das Schulgebäude hatte nach Fertigstellung zumindest in der Vorderansicht weitestgehend das gleiche Aussehen wie heute. Im Inneren jedoch sind inzwischen einige bauliche Veränderungen durchgeführt worden. So führten die Korridore jeweils bis zum Gebäudeende. Klassenräume, Fachräume und Lehrerzimmer befanden sich teilweise an anderer Stelle oder wiesen andere Größen auf. Im Erdgeschoss war ein großer Biologieraum mit Aquarium und Terrarium. Das heutige Theaterfoyer war damals als Singsaal genutzt.  
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Der Oberbau, inzwischen „Aufbauzug“ genannt, begann ab 1942 für die Schüler bereits in Klasse fünf. Als freiwilliges Unterrichtsfach wurde Englisch eingeführt. Die neue Bezeichnung für diese Schulform war nun wie auch nach dem Krieg der Name „Mittelschule“. Nach dem Krieg war die Mittelschule, die die Klassen 5 – 10 umfasste, auf dem oberen Flur untergebracht, die Volksschule auf dem mittleren und die Hilfsschule auf dem unteren Flur.  
 
Der Oberbau, inzwischen „Aufbauzug“ genannt, begann ab 1942 für die Schüler bereits in Klasse fünf. Als freiwilliges Unterrichtsfach wurde Englisch eingeführt. Die neue Bezeichnung für diese Schulform war nun wie auch nach dem Krieg der Name „Mittelschule“. Nach dem Krieg war die Mittelschule, die die Klassen 5 – 10 umfasste, auf dem oberen Flur untergebracht, die Volksschule auf dem mittleren und die Hilfsschule auf dem unteren Flur.  
  
Zum Schutz der Schüler der Hermann-Göring-Schule bei Luftangriffen wurde bereits anfangs der Krieges auf dem [[Rathausplatz]] zwischen [[Rathausstraße|Rathaus]]- und [[Grandauer Straße]] ein Luftschutzdeckungsgraben angelegt. Es handelte sich um einen gemauerten, im Erdboden versenkten `Graben´, der nach oben mit einer Betondecke und darauf einer Erdaufschichtung geschützt war. Gegen Kriegsende wurde der Bunker neben der Schule fertiggestellt, der ebenfalls den Schülern bei Fliegeralarm zur Verfügung stand.  
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Zum Schutz der Schüler der Hermann-Göring-Schule bei Luftangriffen wurde bereits anfangs der Krieges auf dem [[Rathausplatz]] zwischen [[Rathausstraße|Rathaus]]- und [[Grandauer Straße]] ein Luftschutzdeckungsgraben angelegt. Es handelte sich um einen gemauerten, im Erdboden versenkten "Graben", der nach oben mit einer Betondecke und darauf einer Erdaufschichtung geschützt war. Gegen Kriegsende wurde der Bunker neben der Schule fertiggestellt, der ebenfalls den Schülern bei Fliegeralarm zur Verfügung stand.  
  
 
[[Datei:Bleicken.jpg|Bleicken|thumb|right]]
 
[[Datei:Bleicken.jpg|Bleicken|thumb|right]]
  
Bei Ende des Krieges schließlich besetzten britische Besatzungstruppen das Schulgebäude, so dass wiederum der Unterricht ausfallen musste. Erst im Dezember 1945 konnte er nach Abzug der britischen Soldaten wieder aufgenommen werden.<ref>Festschrift 50. Jubiläum</ref> <br>
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Bei Ende des Krieges besetzten britische Besatzungstruppen das Schulgebäude, so dass wiederum der Unterricht ausfallen musste. Erst im Dezember 1945 konnte er nach Abzug der britischen Soldaten wieder aufgenommen werden. <ref>Festschrift 50. Jubiläum</ref> <br>
Außerdem bekam noch in selben Jahr die Schule den alten Namen `Rathausschule´ zurück. Erst im Jahre 1949 erhielt sie ihren endgüligen Namen `Bleickenschule´, benannt nach dem ersten Bürgermeister [[Bleicken, Bleick Max|Bleick Max Bleicken]], der 1907 zur Stadt erhobenen ehemalgen Gemeinde Cuxhaven.
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Außerdem bekam noch im selben Jahr die Schule den alten Namen "Rathausschule" zurück. Erst im Jahre 1949 erhielt sie ihren endgüligen Namen "Bleickenschule", benannt nach dem ersten Bürgermeister [[Bleicken, Bleick Max|Bleick Max Bleicken]] der 1907 zur Stadt erhobenen ehemaligen Gemeinde Cuxhaven.
Mit der Einrichtung einer Schule in der ehemaligen Kiautschou-Kaserne zum neuen Schuljahr 1949 wird auch ein Teil der Bleickenschul-Schüler an die neue Schule abgetreten.
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Mit der Einrichtung einer Schule in der ehemaligen [[Kiautschou-Kaserne]] zum neuen Schuljahr 1949 wird auch ein Teil der Bleickenschul-Schüler an die neue Schule abgetreten.
 
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Eine im Nachhinein nette Anekdote aus der Nachkriegszeit ist der `Kohlenklau´. So kam es durchaus vor, dass über Nacht die ohnehin knappen Vorräte des Kohlenkellers erleichtert wurden.
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Im Jahre 1950 räumte die Mittelschule die Bleickenschule. Sie zog in das ehemalige Berufschulgebäude Ecke [[Abendrothstraße|Abendroth-]], [[Schulstraße]]. Dadurch bekam vor allem auch die Hilfsschule mehr Raum, den sie wegen des Anwachsens ihrer Schülerzahl dringend brauchte.  
 
Im Jahre 1950 räumte die Mittelschule die Bleickenschule. Sie zog in das ehemalige Berufschulgebäude Ecke [[Abendrothstraße|Abendroth-]], [[Schulstraße]]. Dadurch bekam vor allem auch die Hilfsschule mehr Raum, den sie wegen des Anwachsens ihrer Schülerzahl dringend brauchte.  
  
In den ersten Jahren nach Ende des Krieges wurden im Gebäude kaum bedeutende bauliche Veränderungen durchgeführt. Eine der auffälligsten war die Umgestaltung des damaligen Singsaals und heutigen Foyers zu einem kleinen Theatersaal. Eine Gruppe von Schauspielern, die als Flüchtlinge gegen Kriegsende nach Cuxhaven verschlagen worden waren, suchte nach einer geeigneten Räumlichkeit zum Theaterspielen. Die Stadt stellte ihnen den Singsaal der Bleickenschule zur Verfügung, wo die Künstler auf einer anfangs teilweise aus Fischkisten errichteten Bühne ohne ausreichende Umkleidemöglichkeiten mehrere Jahre lang verhältnismäßig gutes Theater boten. Die Improvissation brachte dem Theater schnell den Namen `Fischkistenbühne´ ein. <ref>Der Onkel des Einstellers verkaufte zu der Zeit im Flur den Besuchern Süßigkeiten und Kekse, sowie Limonaden aus einen kleinen auf Rollen gesetzten Tresen. Als Ausstellungsdekoration dienten Papp-Schokoladen.</ref>  In der Aula der Schule wurde damals noch nicht Theater gespielt, weil die Akustik zu schlecht war. Erst nach einem späteren Umbau im Juni 1968 zu einem vollwertigen Theatersaal wurde die Aula für Theateraufführungen benutzt. Im Schulgebäude befand sich auch die zugehörige Theaterverwaltung. <br>
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In den ersten Jahren nach Ende des Krieges wurden im Gebäude kaum bedeutende bauliche Veränderungen durchgeführt. Eine der auffälligsten war die Umgestaltung des damaligen Singsaals und heutigen Foyers zu einem kleinen Theatersaal. Eine Gruppe von Schauspielern, die als Flüchtlinge gegen Kriegsende nach Cuxhaven verschlagen worden waren, suchte nach einer geeigneten Räumlichkeit zum Theaterspielen. Die Stadt stellte ihnen den Singsaal der Bleickenschule zur Verfügung, wo die Künstler auf einer anfangs teilweise aus Fischkisten errichteten Bühne ohne ausreichende Umkleidemöglichkeiten mehrere Jahre lang verhältnismäßig gutes Theater boten. Die Improvisation brachte dem Theater schnell den Namen "Fischkistenbühne" ein. In der Aula der Schule wurde damals noch nicht Theater gespielt, weil die Akustik zu schlecht war. Erst nach einem späteren Umbau im Juni 1968 zu einem vollwertigen Theatersaal wurde die Aula für Theateraufführungen benutzt. Im Schulgebäude befand sich auch die zugehörige Theaterverwaltung. <br>
 
Weiterhin fand in der Nachkriegszeit auch die [[Volkshochschule]] Herberge in der Bleickenschule.  
 
Weiterhin fand in der Nachkriegszeit auch die [[Volkshochschule]] Herberge in der Bleickenschule.  
  
Die folgenden Jahre brachten immer wieder Änderungen. So die Einführung des 9. Pflichtschuljahres im Jahre 1962, Volksschüler gingen zuvor 8 Jahre zur Schule. <br>
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Die folgenden Jahre brachten immer wieder Änderungen. So wurde im Jahre 1962 das 9. Pflichtschuljahr eingeführt, Volksschüler gingen zuvor 8 Jahre zur Schule. <br>
Seit dem Jahr 1967 änderte sich der Einschulungstermin auf die Zeit nach den Sommerferien. Dies wurde durch eine Besonderheit in den Jahren 1966 und 1967 erreicht, in dem man den Zeitraum vom 1. April 1966 bis zum 31. Juli 1967 in zwei Kurzschuljahre von je acht Monaten einteilte. Das Kurzschuljahr 1966 dauerte vom 1. April bis zum 30. November, das Kurzschuljahr 1966-1967 vom 1. Dezember bis zum 31. Juli 1967. Von 1967 an fanden die Versetzungen in die nächsthöhere Klasse zum Sommer und nicht mehr wie bis dahin zum 1. April statt. <br>
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Seit dem Jahr 1967 änderte sich der Einschulungstermin auf die Zeit nach den Sommerferien. Dies wurde durch eine Besonderheit in den Jahren 1966 und 1967 erreicht, indem man den Zeitraum vom 1. April 1966 bis zum 31. Juli 1967 in zwei Kurzschuljahre von je acht Monaten einteilte. Das Kurzschuljahr 1966 dauerte vom 1. April bis zum 30. November, das Kurzschuljahr 1966-1967 vom 1. Dezember bis zum 31. Juli 1967. Von 1967 an fanden die Versetzungen in die nächsthöhere Klasse zum Sommer und nicht mehr wie bis dahin zum 1. April statt. <br>
Desweiteren wurden 1967 die Schülerinnen der [[Deichschule]], einer reinen Mädchenschule, in die Bleickenschule überführt, deren Schülerzahl dadurch von 475 auf 774 anwuchs. Dadurch konnten im Gegenzug die Schüler der Sonderschule aus der Bleickenschule in die Deichschule, nun „[[Wichernschule]]“ genannt, verlegt werden. <br>
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Des Weiteren wurden 1967 die Schülerinnen der [[Deichschule]], einer reinen Mädchenschule, in die Bleickenschule überführt, deren Schülerzahl dadurch von 475 auf 774 anwuchs. Dadurch konnten im Gegenzug die Schüler der Sonderschule aus der Bleickenschule in die Deichschule, nun „[[Wichernschule]]“ genannt, verlegt werden. <br>
 
Weitere Neuerungen waren die Einführung neuer Pflichtfächer wie z. B. Englisch, Werken für Mädchen, Hauswirtschaft für Jungen, Arbeitslehre (AW), Sozialkunde, WUK (OS).  
 
Weitere Neuerungen waren die Einführung neuer Pflichtfächer wie z. B. Englisch, Werken für Mädchen, Hauswirtschaft für Jungen, Arbeitslehre (AW), Sozialkunde, WUK (OS).  
  
Im Jahr 1977 wurden die letzten Schulanfänger eingeschult, so dass 1980 die letzten Schüler aus Klasse 4 in Klasse 5 wechselten. Seit August 1980 war die Bleickenschule nun eine Hauptschule ohne Grundschule dafür mit einer Orientierungsstufe. Sie umfasste die Schüler der Klassen 5 und 6. Der Übergang zu den weiterführenden Schulen erfolgte mit Wechsel in das 7. Schuljahr. <br>
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Im Jahr 1977 wurden die letzten Schulanfänger eingeschult, so dass 1980 die letzten Schüler aus Klasse 4 in Klasse 5 wechselten. Seit August 1980 war die Bleickenschule nun eine Hauptschule ohne Grundschule, dafür mit einer Orientierungsstufe. Sie umfasste die Schüler der Klassen 5 und 6. Der Übergang zu den weiterführenden Schulen erfolgte mit Wechsel in das 7. Schuljahr. <br>
 
Mit der Einführung der Orientierungsstufe in Cuxhaven veränderte sich die Schullandschaft in der Stadt. Auslagerungen von Schulklassen wurden erforderlich. Die 5. und 6. Klassen wurden in einer gemeinsamen Orientierungsstufe an verschiedenen Schulen geführt, bzw. die Klassen ausgegliedert. Die Grundschule der Bleickenschule wurde aufgelöst und der [[Gorch-Fock-Schule]] und der Abendrothschule zugeordnet. Die Hauptschule der Gorch-Fock-Schule ordnete man der [[Döser Schule]] und der Bleickenschule zu, sowie die Abendrothschule der Bleickenschule und der [[Süderwisch-Schule]]. In der Bleickenschule wurde eine Orientierungsstufe mit Hauptschule eingerichtet.  
 
Mit der Einführung der Orientierungsstufe in Cuxhaven veränderte sich die Schullandschaft in der Stadt. Auslagerungen von Schulklassen wurden erforderlich. Die 5. und 6. Klassen wurden in einer gemeinsamen Orientierungsstufe an verschiedenen Schulen geführt, bzw. die Klassen ausgegliedert. Die Grundschule der Bleickenschule wurde aufgelöst und der [[Gorch-Fock-Schule]] und der Abendrothschule zugeordnet. Die Hauptschule der Gorch-Fock-Schule ordnete man der [[Döser Schule]] und der Bleickenschule zu, sowie die Abendrothschule der Bleickenschule und der [[Süderwisch-Schule]]. In der Bleickenschule wurde eine Orientierungsstufe mit Hauptschule eingerichtet.  
  
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| [[1981]] || Einführung der 10. Klasse  
 
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| [[1982]] || Einweihung des Anbaues für die Orientierungsstufe mit Sprachlabor und Fachräumen (24. Mai)  
 
| [[1982]] || Einweihung des Anbaues für die Orientierungsstufe mit Sprachlabor und Fachräumen (24. Mai)  
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|          || April – Umzug in die Kaserne nach Altenwalde wegen Komplettsanierung
 
|          || April – Umzug in die Kaserne nach Altenwalde wegen Komplettsanierung
 
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| [[2002]] || Juni – Rückkehr nach Sanierung und Renovierung der Schule  
 
| [[2002]] || Juni – Rückkehr nach Sanierung und Renovierung der Schule  

Version vom 22. Februar 2013, 19:12 Uhr

Schulportal 2000

Die Bleickenschule ist eine allgemeinbildende Schule im Cuxhavener Zentrum.

Entstehung

Die Geschichte der Bleickenschule beginnt eigentlich nicht 1935, sondern schon im November 1928. [1] Zu diesem Zeitpunkt verabschiedete die Hamburger Bürgerschaft, die auch für Cuxhaven zuständig war, das Hamburger Schulbauprogramm, das auch den "Bau der neuen großen Volksschule" an der Rathausstraße vorsah. Der Bau wurde notwendig, weil um 1930 die Poststraße und ihre Umgebung mit einer Vielzahl neuer Wohnungen bebaut worden war. Die Schulen in der Stadtmitte konnten die großen Schülerzahlen nicht mehr aufnehmen.

Das, seiner direkten Nachbarschaft wegen, "Rathausschule" benannte Gebäude wurde in den Jahren 1928 – 1932 erbaut, wobei die Weltwirtschaftskrise des Jahres 1929 mit ihren Folgen den Bau verzögerte. Bis zur Einweihung und offiziellen Nutzung als Schule dauerte es noch bis April 1934. Die Klassenräume waren, der kleinen Klassenfrequenz Hamburgs entsprechend, auf 48 m² angelegt. Für Klassen des so genannten Mittelbaues (heutigen Realschulklassen vergleichbar (s.u.)) genügten den damaligen Schulplanern sogar Raumgrößen von 36 m².

Bereits um die Jahreswende 1932/33, lange vor Vollendung des Baus, wurde er von einigen Klassen der Abendrothschule bezogen. Der Unterricht fand zu dieser Zeit noch in Klassen mit Lehmfußboden statt, da der richtige Fußboden noch nicht verlegt war.

Mit der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus im Jahre 1933 wurde die Schule nach einigen Monaten im September bereits umbenannt. Die Cuxhavener Zeitung schreibt dazu [2]: "Um auch im Schulwesen das große Geschehen unserer Zeit nach außen hin sichtbar zum Ausdruck zu bringen, hat eine Konferenz der Schulleiter unter Vorsitz von Herrn Bürgermeister Klostermann gestern beschlossen, die neue Schule an der Rathausstraße Hermann-Göring-Schule zu nennen".

Im Frühjahr 1935 erfolgte die offizielle Eröffnung der Hermann-Göring-Schule als selbstständige Cuxhavener Schule. Im November des gleichen Jahres wurde die nun fertig gestellte Aula der Schule eingeweiht. Aus einem Zeitungsbericht: "Die Einweihung der Aula der Hermann-Göring-Schule fand am gestrigen Abend vor einem Kreis geladener Gäste statt. Die Aula ist die Krönung des schönsten und größten Schulneubaues Cuxhavens, und der Lehrkörper sei sich voll und ganz der Verpflichtung bewusst, die Jugend im nationalsozialistischen Geist zu erziehen." [3]

Schulentwicklung

Nach der Eröffnung im Jahre 1935 nahm die Hermann-Göring-Schule auch die noch in der Abendrothschule verbliebenen Schüler auf. Bei diesen Volksschülern handelte es sich ausschließlich um Jungen. Gleichzeitig wurde in der Hermann-Göring-Schule auch der sogenannte „Oberbau“ eingerichtet, eine Hamburger Schulform, die in etwa der preußischen „Mittelschule“ entsprach. Dieser Oberbau, bestehend aus drei Klassen, stand allen Mädchen und Jungen aus dem Cuxhavener Stadtgebiet offen und umfasste die Klassen 7 – 10. Im Gebäude wurden aber auch drei Klassen der „Hilfsschule“ eingerichtet, die auch während und nach dem Krieg hier verblieb und später als Sonderschule in der Wichernschule weitergeführt wurde.

Ab 1937 wurde Cuxhaven „preußisch“. Durch die Verwaltungsreform des damaligen Deutschen Reiches fiel das Amt Ritzebüttel mit der Stadt Cuxhaven und einigen Umlandgemeinden an die preußische Provinz Hannover. Damit endete die von alten Schulmännern gern zitierte "Hamburger Zeit". Auf die Lehrer wirkte sich dies größtenteils in einer niedrigeren Besoldung aus, aber auch die Schulsituation wurde betroffen. So konnte nur mühsam ein System der Lernmittelfreiheit aufrecht erhalten werden, wie es in Hamburg üblich war, in Preußen aber nicht. Die drei verschiedenen Schulformen wurden aber in der Schule fortgeführt.

Das Schulgebäude hatte nach Fertigstellung zumindest in der Vorderansicht weitestgehend das gleiche Aussehen wie heute. Im Inneren jedoch sind inzwischen einige bauliche Veränderungen durchgeführt worden. So führten die Korridore jeweils bis zum Gebäudeende. Klassenräume, Fachräume und Lehrerzimmer befanden sich teilweise an anderer Stelle oder wiesen andere Größen auf. Im Erdgeschoss war ein großer Biologieraum mit Aquarium und Terrarium. Das heutige Theaterfoyer war damals als Singsaal genutzt. Der Schulhof war ursprünglich mit einem Kiesbelag versehen, der später mit Schlacke aufgefüllt wurde.

Das Gebäude diente zeitweise auch anderen Zwecken. So hielt z. B. die „Hitlerjugend“ („Pimpfe“ und „Jungmädel“) an zwei Tagen in der Woche Heim- und Singnachmittage in der Schule ab.

Während des Krieges wurden zeitweise nur die wichtigsten Fächer unterrichtet, und zwar meist von Lehrerinnen und älteren Lehrern, da die jüngeren männlichen Lehrkräfte ihren Wehrdienst ableisten mussten. Ebenso musste der Unterricht für eine gewisse Zeit ganz ausfallen, weil das Gebäude von Angehörigen der Wehrmacht beansprucht wurde, die mit Schanzarbeiten beschäftigt waren.

Der Oberbau, inzwischen „Aufbauzug“ genannt, begann ab 1942 für die Schüler bereits in Klasse fünf. Als freiwilliges Unterrichtsfach wurde Englisch eingeführt. Die neue Bezeichnung für diese Schulform war nun wie auch nach dem Krieg der Name „Mittelschule“. Nach dem Krieg war die Mittelschule, die die Klassen 5 – 10 umfasste, auf dem oberen Flur untergebracht, die Volksschule auf dem mittleren und die Hilfsschule auf dem unteren Flur.

Zum Schutz der Schüler der Hermann-Göring-Schule bei Luftangriffen wurde bereits anfangs der Krieges auf dem Rathausplatz zwischen Rathaus- und Grandauer Straße ein Luftschutzdeckungsgraben angelegt. Es handelte sich um einen gemauerten, im Erdboden versenkten "Graben", der nach oben mit einer Betondecke und darauf einer Erdaufschichtung geschützt war. Gegen Kriegsende wurde der Bunker neben der Schule fertiggestellt, der ebenfalls den Schülern bei Fliegeralarm zur Verfügung stand.

Bleicken

Bei Ende des Krieges besetzten britische Besatzungstruppen das Schulgebäude, so dass wiederum der Unterricht ausfallen musste. Erst im Dezember 1945 konnte er nach Abzug der britischen Soldaten wieder aufgenommen werden. [4]
Außerdem bekam noch im selben Jahr die Schule den alten Namen "Rathausschule" zurück. Erst im Jahre 1949 erhielt sie ihren endgüligen Namen "Bleickenschule", benannt nach dem ersten Bürgermeister Bleick Max Bleicken der 1907 zur Stadt erhobenen ehemaligen Gemeinde Cuxhaven. Mit der Einrichtung einer Schule in der ehemaligen Kiautschou-Kaserne zum neuen Schuljahr 1949 wird auch ein Teil der Bleickenschul-Schüler an die neue Schule abgetreten.

Im Jahre 1950 räumte die Mittelschule die Bleickenschule. Sie zog in das ehemalige Berufschulgebäude Ecke Abendroth-, Schulstraße. Dadurch bekam vor allem auch die Hilfsschule mehr Raum, den sie wegen des Anwachsens ihrer Schülerzahl dringend brauchte.

In den ersten Jahren nach Ende des Krieges wurden im Gebäude kaum bedeutende bauliche Veränderungen durchgeführt. Eine der auffälligsten war die Umgestaltung des damaligen Singsaals und heutigen Foyers zu einem kleinen Theatersaal. Eine Gruppe von Schauspielern, die als Flüchtlinge gegen Kriegsende nach Cuxhaven verschlagen worden waren, suchte nach einer geeigneten Räumlichkeit zum Theaterspielen. Die Stadt stellte ihnen den Singsaal der Bleickenschule zur Verfügung, wo die Künstler auf einer anfangs teilweise aus Fischkisten errichteten Bühne ohne ausreichende Umkleidemöglichkeiten mehrere Jahre lang verhältnismäßig gutes Theater boten. Die Improvisation brachte dem Theater schnell den Namen "Fischkistenbühne" ein. In der Aula der Schule wurde damals noch nicht Theater gespielt, weil die Akustik zu schlecht war. Erst nach einem späteren Umbau im Juni 1968 zu einem vollwertigen Theatersaal wurde die Aula für Theateraufführungen benutzt. Im Schulgebäude befand sich auch die zugehörige Theaterverwaltung.
Weiterhin fand in der Nachkriegszeit auch die Volkshochschule Herberge in der Bleickenschule.

Die folgenden Jahre brachten immer wieder Änderungen. So wurde im Jahre 1962 das 9. Pflichtschuljahr eingeführt, Volksschüler gingen zuvor 8 Jahre zur Schule.
Seit dem Jahr 1967 änderte sich der Einschulungstermin auf die Zeit nach den Sommerferien. Dies wurde durch eine Besonderheit in den Jahren 1966 und 1967 erreicht, indem man den Zeitraum vom 1. April 1966 bis zum 31. Juli 1967 in zwei Kurzschuljahre von je acht Monaten einteilte. Das Kurzschuljahr 1966 dauerte vom 1. April bis zum 30. November, das Kurzschuljahr 1966-1967 vom 1. Dezember bis zum 31. Juli 1967. Von 1967 an fanden die Versetzungen in die nächsthöhere Klasse zum Sommer und nicht mehr wie bis dahin zum 1. April statt.
Des Weiteren wurden 1967 die Schülerinnen der Deichschule, einer reinen Mädchenschule, in die Bleickenschule überführt, deren Schülerzahl dadurch von 475 auf 774 anwuchs. Dadurch konnten im Gegenzug die Schüler der Sonderschule aus der Bleickenschule in die Deichschule, nun „Wichernschule“ genannt, verlegt werden.
Weitere Neuerungen waren die Einführung neuer Pflichtfächer wie z. B. Englisch, Werken für Mädchen, Hauswirtschaft für Jungen, Arbeitslehre (AW), Sozialkunde, WUK (OS).

Im Jahr 1977 wurden die letzten Schulanfänger eingeschult, so dass 1980 die letzten Schüler aus Klasse 4 in Klasse 5 wechselten. Seit August 1980 war die Bleickenschule nun eine Hauptschule ohne Grundschule, dafür mit einer Orientierungsstufe. Sie umfasste die Schüler der Klassen 5 und 6. Der Übergang zu den weiterführenden Schulen erfolgte mit Wechsel in das 7. Schuljahr.
Mit der Einführung der Orientierungsstufe in Cuxhaven veränderte sich die Schullandschaft in der Stadt. Auslagerungen von Schulklassen wurden erforderlich. Die 5. und 6. Klassen wurden in einer gemeinsamen Orientierungsstufe an verschiedenen Schulen geführt, bzw. die Klassen ausgegliedert. Die Grundschule der Bleickenschule wurde aufgelöst und der Gorch-Fock-Schule und der Abendrothschule zugeordnet. Die Hauptschule der Gorch-Fock-Schule ordnete man der Döser Schule und der Bleickenschule zu, sowie die Abendrothschule der Bleickenschule und der Süderwisch-Schule. In der Bleickenschule wurde eine Orientierungsstufe mit Hauptschule eingerichtet.

Auf dem Schulgelände war die wichtigste Veränderung der Anbau im Jahre 1982 mit modernen Fachräumen wie Sprachlabor, Physik- und Chemieraum, Kunst- und Biologieraum. Nach einer ersten Aufwertung des Pausenhofes 1952 mit Grünflächen erfolgte 1983 eine komplette Umgestaltung durch die Einbeziehung von Pflanzen, Sitz- und Spielgelegenheiten. Stabile Tischtennisplatten, Schachtische, Sandgrube und Rasenfläche bieten seitdem den Schülern Gelegenheit, in den Pausen Entspannung zu finden.

Chronologie

1928 Beschluss in der Hamburger Bürgerschaft zum Bau einer Schule, Baubeginn
1929 Verzögerung durch Weltwirtschaftskrise
1932 Fertigstellung des Gebäudes
1933 September – Umbenennung der Rathausschule in Hermann-Göring-Schule
1935 Einweihung der Schulaula
1937 Verwaltungsreform - Ende der "Hamburger Zeit´" - Cuxhaven wird preußisch
1942 Einführung eines Oberbaus (Mittelschule)
1945 Umbenennung in "Rathausschule"
Mittelschule – Volksschule – Hilfsschule in einem Gebäude
1949 Namensgebung der Schule nach dem 1. Bürgermeister Bleick Max Bleicken
Ein Teil der Schüler siedelt in die neu gegründete Gorch Fock-Schule über
1950 Mittelschule wird ausgegliedert
1952 Umgestaltung des Schulhofes mit Grünfläche
1958 Rektor Lüpke verstorben - Einführung Rektor Wilhelm Osterndorf
1962 Einführung 9. Pflichtschuljahr,
Lernmittelfreiheit für Cuxhavener Schulen
1965 Einführung Rektor Olaf Raddatz
1966 Verlegung des Schuljahres (2 Kurzschuljahre zu je 8 Monaten)
1967 Verabschiedung des Konrektors Gröger
Auflösung der Deichschule – Zusammenlegung mit der Bleickenschule
1968 Ausgliederung der Wichernschule in die Deichschule, jetzt Wichernschule
November: Einführung der 5-Tage-Woche für die Bleickenschule abgelehnt
Stadttheater eingeweiht - Kammerspielsaal – Raum zum neuen Theaterfoyer
1973 Einführung der 5-Tage-Woche abgelehnt
1977 Letzte Einschulung der Grundschüler an der Bleickenschule
1980 Einführung der Orientierungsstufe in Cuxhaven
Wahlmöglichkeit Latein als 1. Fremdsprache
1981 Einführung der 10. Klasse
Richtfest für den Erweiterungsbau am 18. September
1982 Einweihung des Anbaues für die Orientierungsstufe mit Sprachlabor und Fachräumen (24. Mai)
1983 Neugestaltung des Schulhofes
1985 Rektor Raddatz in den Ruhestand (16. Juli)
Einführung einer Beratungslehrerin
1986 Einführung Rektor Reinhard Rother
1989 Aufhebung der Lernmittelfreiheit
1990 Sanierung des Schulhofes
1993 Neubau Sporthalle (Mittelstraße)
Überlegungen zum Dachausbau
1994 neue Heizungsanlage
Schulemblem aus Schülerwettbewerb
1996 neue Räume für die Verwaltung und Schulleitung
1999 Fachtagung „Schulen ans Netz“ in Neuss
Sturmschäden am Dach – Reparaturarbeiten
2000 Umbauarbeiten am Stadttheater
2001 Buddy-Preis – Werbung für Solidarität
März- vorübergehende Schließung der Schule
April – Umzug in die Kaserne nach Altenwalde wegen Komplettsanierung
November – Ralph Lucke zum Konrektor ernannt
2002 Juni – Rückkehr nach Sanierung und Renovierung der Schule
Oktober – „Tag der offenen Tür“ in der grundsanierten und modernisierten Schule
2003 Schulreform 2003 – Abschaffung der Orientierungsstufe – 3 Hauptschulen
Erhalt der Bleickenschule als Hauptschule gewünscht
2004 Konzeption für Ganztagsschulbetrieb
2005 Hauptschulprofilierungsprogramm
Einrichtung eines eigenen Schulsanitätsdienstes
Einbau eines Fahrstuhls – Behindertengerechte/s Schule und Theater
2006 Einrichtung eines „Trainingsraumes“
2007 Schulinspektion wird durchgeführt
2008 März – Schließungen von verschiedenen Schulstandorten

Fußnoten

  1. Cuxhavener Zeitung , 30. November 1928
  2. Cuxhavener Zeitung, 2. September 1933
  3. Cuxhavener Zeitung, 30. November 1935, Stadtarchiv Cuxhaven
  4. Festschrift 50. Jubiläum

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Bleickenschule