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Deutsches Haus

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Deutsches Haus

Das Deutsche Haus war ein Hotel in der Nordersteinstraße.

Geschichte

Das "Deutsche Haus" trug ursprünglich den Namen "König von England". Den Namen hatte ihm der Besitzer Jeremiah Miles gegeben, ein Engländer, der 1796 in Ritzebüttel eine Engländerin heiratete. Die Engländer ließen sich in Cuxhaven nieder, da Königlich-Hannoverschen-Großbritannischen Post zusammen, die ab 1795 eine regelmäßige Postschiffverbindung zwischen Cuxhaven und Yarmouth unterhielt.

Zuerst nannte Miles sein Gasthaus Hotel Angloise, später Englisches Haus und dann König von England. Das Haus wurde an den ebenfalls aus England stammenden Thomas Lovik verkauft. Lovik übernahm 1826 das Hink'sche Gasthaus am heutigen Alten Deichweg (heute Hotel Stadt Cuxhaven), dabei übertrug er den Namen König von England dorthin.

Das jetzt "Deutsches Haus" genannte Hotel blieb, was es war, das führende Hotel in Ritzebüttel.

In dem Haus war der erste "öffentliche Tisch" eingerichtet, an dem Badegäste ihre Mahlzeiten einnahmen und an dem der Amtmann Abendroth häufig den Vorsitz führte.

Sonntags gab es in dem großen, von Axel Bundsen errichteten Saal des Hauses Tanz.

Johann Poggenburg heiratete in den Besitz ein und seine allseits beliebte Frau Friederieke, bekannt als "Tante Poggenpohl" hat die Blütezeit des Hauses maßgeblich mitgestaltet.

In dem "Deutschen Haus" wurden damals Feste und Hochzeiten gefeiert und es wurde Theater gespielt. Die "Österreichzeit" war die glanzvollste Periode des Hotels. Damals, im Deutsch-Dänischen Krieg 1864, lag die österreichische Flotte vor Cuxhaven. Tante Poggenburg eröffnete damals am Arm des Admirals Tegethoff, dem Befehlshaber der österreichischen Flotte in dem Seegefecht bei Helgoland, die Polonaise zum Ball, auf dem die österreichischen Offiziere mit der Prominenz aus Ritzebüttel trafen.

Das Hotel brannte 1927 unter seinem neuen Besitzer Hindenburg ab und wurde abgerissen. Schon vorher hatte das Haus seine Bedeutung in der Cuxhavener Gastronomie verloren, auch einem 1901 eingerichteten Kino war kein Erfolg mehr beschieden.

Auf dem Gelände wurde der Neubau der Spedition John Olbers errichtet, der prachtvolle Garten des Hauses wurde von Garagen überbaut, heute befindet sich dort, wo einst die Gartenanlagen waren, die City Passage.