Cuxpedia sucht Bilder aus Ihrem Fotoalbum. Sie können uns helfen. Mehr...

Elbe-Fähre: Unterschied zwischen den Versionen

Aus cuxpedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (Bilder)
K
Zeile 1: Zeile 1:
 
[[Image:Plan_02.jpg|Der erste Anleger|thumb|right]]
 
[[Image:Plan_02.jpg|Der erste Anleger|thumb|right]]
 
[[Datei:Elbe Faehre Werbung.jpg|Werbung 1964|thumb|right]]
 
[[Datei:Elbe Faehre Werbung.jpg|Werbung 1964|thumb|right]]
Die '''Elbe-Fähre''' war eine Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel-Koog.
+
Die '''Elbe-Fähre''' war eine Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttelkoog.
  
 
Eine Fährverbindung von [[Cuxhaven]] nach Brunsbüttel gab es bereits im 18. Jahrhundert. Sie war jedoch noch nicht organisiert und bestand in der Mitbenutzung der unregelmäßig verkehrenden Shuttleboote der [[Lotse]]n zwischen Cuxhaven und der Bösch-Station St. Margarethen bei Brunsbüttel.  
 
Eine Fährverbindung von [[Cuxhaven]] nach Brunsbüttel gab es bereits im 18. Jahrhundert. Sie war jedoch noch nicht organisiert und bestand in der Mitbenutzung der unregelmäßig verkehrenden Shuttleboote der [[Lotse]]n zwischen Cuxhaven und der Bösch-Station St. Margarethen bei Brunsbüttel.  
  
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich dann ein eigenständiger Fährverkehr. Ein erster Versuch einer ständigen Fährverbindung wird durch die "Norddeutsche Dampfschiffahrtgesellschaft Hamburg" mit dem Dampfer "Seebär" unternommen. Diese Linie beginnt den Fährverkehr am [[26. Februar]] [[1904]], muß diesen jedoch noch im gleichen Jahr wegen Konkurs einstellen. Am [[1. Oktober]] [[1907]] gründet sich die `Cuxhaven-Brunsbüttel-Dampfschiff AG´ durch Cuxhavener Lotsen und Geschäftsleute. Am [[3. April]] [[1908]] wird mit der umgebauten `Seeschwalbe´, der ehemaligen Dampfjacht des Herzogs von Oldenburg, der Fährbetrieb nach Brunsbüttel aufgenommen. Bereits 1908 wird sie durch den größeren Neubau `Seelotse´ ausgetauscht. Das am [[11. Juli]] [[1914]] in Dienst gestellte neue Fährschiff `Seestern´ wird kurz danach zum Wachschiff der Cuxhavener Marine-Sperrfahrzeugdivision. Am [[22. Mai]] [[1921]] muss der Verkehr wegen Unrentabilität und den Nachwirkungen des Krieges eingestellt werden. [[1934]] wird die Gesellschaft aufgelöst.
+
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich dann ein eigenständiger Fährverkehr. Ein erster Versuch einer ständigen Fährverbindung wird durch die "Norddeutsche Dampfschiffahrtgesellschaft Hamburg" mit dem Dampfer "Seebär" unternommen. Diese Linie beginnt den Fährverkehr am [[26. Februar]] [[1904]], muss ihn jedoch noch im gleichen Jahr wegen Konkurs einstellen. Am [[1. Oktober]] [[1907]] gründet sich die `Cuxhaven-Brunsbüttel-Dampfschiff AG´ durch Cuxhavener Lotsen und Geschäftsleute. Am [[3. April]] [[1908]] wird mit der umgebauten `Seeschwalbe´, der ehemaligen Dampfjacht des Herzogs von Oldenburg, der Fährbetrieb nach Brunsbüttel aufgenommen. Bereits 1908 wird sie durch den größeren Neubau `Seelotse´ ersetzt. Das am [[11. Juli]] [[1914]] in Dienst gestellte neue Fährschiff `Seestern´ wird kurz danach zum Wachschiff der Cuxhavener Marine-Sperrfahrzeugdivision. Am [[22. Mai]] [[1921]] muss der Verkehr wegen Unrentabilität und den Nachwirkungen des Krieges eingestellt werden. [[1934]] wird die Gesellschaft aufgelöst.
  
 
[[Datei:Grete Handorf.jpg|Grete Handorf mit Kutsche|thumb|left]]
 
[[Datei:Grete Handorf.jpg|Grete Handorf mit Kutsche|thumb|left]]
Bereits [[1919]] etabliert sich eine neue Fährverbindung. Sie wird von der Cuxhavenerin `Greten´ Handorf betrieben. Die Fähre besteht aus dem fast neuen Krabbenkutter `Grete´, den ihr invalider Mann nicht mehr als Fischer betreiben kann. [[1926]] der größere aber nur wenig bequemere Fischkutter `Anne-Marie´. Später der ehem. [[Schlepper]] namens `Merkur´,der mit Hilfe von Freunden angekauft und umgebaut am [[16. April]] [[1927]] in Betrieb ging. Aufgrund des nun allerdings fahrplanmäßigen und vergrößerten Verkehrs auf der Reichswasserstraße Elbe benötigte sie eine staatliche Konzezzion, die sie sich direkt in Berlin unter Umgehung des Beamtenstabes direkt vom zuständigen Minister `erpresste´, indem sie sein Büro nicht ohne diese verließ. Ganz Cuxhaven schmunzelte. Am [[30. September]] [[1938]] gibt sie mit der letzten Fahrt der `Merkur´ aus Altersgründen ihre Konzession an den preußischen Staat ab.
+
Bereits [[1919]] etabliert sich eine neue Fährverbindung. Sie wird von der Cuxhavenerin `Greten´ Handorf betrieben. Die Fähre besteht aus dem fast neuen Krabbenkutter `Grete´, den ihr invalider Mann nicht mehr als Fischer betreiben kann. [[1926]] wird der größere, aber nur wenig bequemere Fischkutter `Anne-Marie´ eingesetzt. Später gelangt der ehemalige [[Schlepper]] namens `Merkur´ zum Einsatz, der mit Hilfe von Freunden angekauft und umgebaut am [[16. April]] [[1927]] in Betrieb ging. Aufgrund des nun allerdings fahrplanmäßigen und vergrößerten Verkehrs auf der Reichswasserstraße Elbe benötigte Grete Handorf eine staatliche Konzession, die sie sich direkt in Berlin unter Umgehung des Beamtenstabes direkt vom zuständigen Minister `erpresste´, indem sie sein Büro nicht ohne diese verließ. Ganz Cuxhaven schmunzelte. Am [[30. September]] [[1938]] gibt sie mit der letzten Fahrt der `Merkur´ aus Altersgründen ihre Konzession an den preußischen Staat ab.
  
Ab [[1. Oktober]] nimmt übergangslos der `[[HAPAG]]- Seebäderdienst´ mit der `Kranich´ den Fährverkehr auf. Am [[4. Juli]] [[1939]] wird der Neubau `Preußen´ als erste Autofähre in Betrieb genommen. Hierzu wird im [[Alter Hafen|Alten Hafen]] auf dem Brunsbüttelhöft <ref>In Cuxhaven legten diese Schiffe bis 1969 an der Hafenkaje auf dem Brunsbüttelhöft an. Noch heute ist auf einigen Karten der Name "Brunsbüttelhöft" zu finden (siehe Bild rechts oben). Heute ist es offiziell Bezeichnung der kleinen Querstraße am Kopfende des Höftes.</ref> und in Brunsbüttel ein Lastenaufzug für PKWs. gebaut. <ref>Hier herrscht z.Z. noch Unklarheit. Möglicherweise bestand der Fahrstuhl auch schon i.J. 1934, wie aus der Abbildung des Zeitballes auf Bild 1 der Gallerie hervorgeht.</ref> Im 2. Weltkrieg als Hilfs-Minenleger verwandt, wärend die `Kranich´ derweil aushilft, nimmt sie [[1945]] wieder den Fährbetrieb auf. Nach dem Kriege wird sie auf Weisung der britischen Besatzer umbenannt in ´Niedersachsen´.
+
Ab [[1. Oktober]] nimmt übergangslos der `[[HAPAG]]- Seebäderdienst´ mit der `Kranich´ den Fährverkehr auf. Am [[4. Juli]] [[1939]] wird der Neubau `Preußen´ als erste Autofähre in Betrieb genommen. Hierzu wird im [[Alter Hafen|Alten Hafen]] auf dem Brunsbüttelhöft <ref>In Cuxhaven legten diese Schiffe bis 1969 an der Hafenkaje auf dem Brunsbüttelhöft an. Noch heute ist auf einigen Karten der Name "Brunsbüttelhöft" zu finden (siehe Bild rechts oben). Heute ist es offiziell Bezeichnung der kleinen Querstraße am Kopfende des Höftes.</ref> und in Brunsbüttel ein Lastenaufzug für PKWs. gebaut. <ref>Hier herrscht z.Z. noch Unklarheit. Möglicherweise bestand der Fahrstuhl auch schon i.J. 1934, wie aus der Abbildung des Zeitballes auf Bild 1 der Galerie hervorgeht.</ref> Im 2. Weltkrieg als Hilfs-Minenleger verwandt, während die `Kranich´ derweil aushilft, nimmt sie [[1945]] wieder den Fährbetrieb auf. Nach dem Kriege wird sie auf Weisung der britischen Besatzer umbenannt in ´Niedersachsen´.
  
Mangels hinreichendem Umsatz zieht sich die HAPAG zurück und das Schiff wird von der `Greifen-[[Reeder / Reederei|Reederei]] Brunsbüttel´, einer ehemals in Greifenhagen bei Stettin ansässigen Reederei, übernommen. Nachdem eines der beiten mitgebrachten Schiffe, die `Germania´ und [[1955]] die `Niedersachsen´ ausfallen, gibt die Reederei [[1957]] auf und verkauft das zweite mitgebrachte Schiff `Hansa´.
+
Mangels hinreichendem Umsatz zieht sich die HAPAG zurück und das Schiff wird von der `Greifen-[[Reeder / Reederei|Reederei]] Brunsbüttel´, einer ehemals in Greifenhagen bei Stettin ansässigen Reederei, übernommen. Nachdem eines der beiden mitgebrachten Schiffe, die `Germania´ und [[1955]] die `Niedersachsen´ ausfallen, gibt die Reederei [[1957]] auf und verkauft das zweite mitgebrachte Schiff `Hansa´.
  
 
[[Datei:Faehre-Brunsbuettel-Opel-Olympia-Caravan.jpg|Warteschlange am Brunbüttelhöft|thumb|right]]
 
[[Datei:Faehre-Brunsbuettel-Opel-Olympia-Caravan.jpg|Warteschlange am Brunbüttelhöft|thumb|right]]
  
Da die Lotsen dringend eine Transportmöglichkeit benötigen, gründen sie im selben Jahr gemeinsam die `Fährschiff Seelotse GmbH´ und gehen mit einem zur Jacht umgebauten ehemaliges Flugsicherungs- oder Torpedofangboot <ref>Hier herrscht Unklarheit</ref>, der `Seelotse 2´ an den Start. Da das Schiff aber für den Passagierverkehr nicht ausreichend seefest war, wird die `Niedersachsen´ aus Landesmitteln grundüberholt und gechartert. Unter der Regie der Elblotsen wurde die `Wiking´ gebaut und seit dem [[1. April]] [[1960]] auf dieser Route eingesetzt. Weiterhin wurde die `Niedersachsen´ zum [[11. Mai]] [[1964]] nochmals umgebaut und modernisiert. Danach kann sie käuflich von der Lotsengemeinschaft übernommen werden. Diese beiden Fährschiffe konnten auch eine begrenzte Anzahl an PKW mitnehmen. Mittlerweile war auch dier Auto-Fahrstuhl durch eine Hubrampe ausgetauscht worden, was die Be- und Entladung erheblich vereinfachte. Als Kuriosum hatte die `Wiking´ mangels Größe auf dem Heck eine Drehscheibe, auf der die Fahrzeuge zum Einparken unter Deck in die gewünschte Richtung gedreht werden konnten.
+
Da die Lotsen dringend eine Transportmöglichkeit benötigen, gründen sie im selben Jahr gemeinsam die `Fährschiff Seelotse GmbH´ und gehen mit einem zur Jacht umgebauten ehemaligen Flugsicherungs- oder Torpedofangboot <ref>Hier herrscht Unklarheit</ref>, der `Seelotse 2´ an den Start. Da das Schiff aber für den Passagierverkehr nicht ausreichend seefest ist, wird die `Niedersachsen´ aus Landesmitteln grundüberholt und gechartert. Unter der Regie der Elblotsen wird die `Wiking´ gebaut und seit dem [[1. April]] [[1960]] auf dieser Route eingesetzt. Weiterhin wird die `Niedersachsen´ zum [[11. Mai]] [[1964]] nochmals umgebaut und modernisiert. Danach kann sie käuflich von der Lotsengemeinschaft übernommen werden. Diese beiden Fährschiffe konnten auch eine begrenzte Anzahl an PKW mitnehmen. Mittlerweile war auch der Auto-Fahrstuhl durch eine Hubrampe ausgetauscht worden, was die Be- und Entladung erheblich vereinfachte. Als Kuriosum hatte die `Wiking´ mangels Größe auf dem Heck eine Drehscheibe, auf der die Fahrzeuge zum Einparken unter Deck in die gewünschte Richtung gedreht werden konnten.
  
Ab [[1. Mai]] [[1969]] - [[1981]] fuhren die grünen Fährschiffe "Niedersachsen" und "Schleswig-Holstein", nunmehr vom neuen [[Fährhafen]]. Der Betreiber dieser Fähren war die [[HADAG]]. Nachdem im Jahre 1981 der Anleger in Brunsbüttel defekt war, und das Land Schleswig-Holstein keine Anstalten machte, diesen instand zu setzen, wurde der Fährbetrieb am [[1. Juli]] eingestellt, die beiden Fährschiffe vom Bremer Unternehmen E. H. Harms gekauft und in Bremerhaven eingesetzt.
+
Ab [[1. Mai]] [[1969]] bis [[1981]] fuhren die grünen Fährschiffe "Niedersachsen" und "Schleswig-Holstein", nunmehr vom neuen [[Fährhafen]]. Der Betreiber dieser Fähren war die [[HADAG]]. Nachdem im Jahre 1981 der Anleger in Brunsbüttel defekt war, und das Land Schleswig-Holstein keine Anstalten machte, diesen instand zu setzen, wurde der Fährbetrieb am [[1. Juli]] eingestellt, die beiden Fährschiffe vom Bremer Unternehmen E. H. Harms gekauft und in Bremerhaven eingesetzt.
  
Von [[1999]] - [[2001]] versuchte der Bremer Unternehmer und Reeder Egon Herbert Harms die Fährlinie zu betreiben. Die  drei "roten" Fährschiffe "Hinrich-Wilhelm-Kopf", "Wilhelm Kaisen" und "Jochen Steffen" erwiesen sich jedoch als zu unwirtschaftlich für diese Route. Daher wurde die Verbindung wieder eingestellt.   
+
Von [[1999]] - [[2001]] versuchte der Bremer Unternehmer und Reeder Egon Herbert Harms, die Fährlinie zu betreiben. Die  drei "roten" Fährschiffe "Hinrich-Wilhelm-Kopf", "Wilhelm Kaisen" und "Jochen Steffen" erwiesen sich jedoch als zu unwirtschaftlich für diese Route. Daher wurde die Verbindung wieder eingestellt.   
  
 
Zur Zeit gibt es nur eine Ausflugs-Fährverbindung für Fußgänger und Radfahrer durch die Reederei ''PSB = Personen-Schifffahrt-Brunsbüttel'' ([http://www.psb-brandt.de/Personen-Schifffahrt-Brunsbuettel  Fahrplan]) ab der Alten Hafenkaje.  
 
Zur Zeit gibt es nur eine Ausflugs-Fährverbindung für Fußgänger und Radfahrer durch die Reederei ''PSB = Personen-Schifffahrt-Brunsbüttel'' ([http://www.psb-brandt.de/Personen-Schifffahrt-Brunsbuettel  Fahrplan]) ab der Alten Hafenkaje.  
  
Für den Kraftfahrzeugverkehr ist z.Z, die nächst-mögliche Elbquerung die Fähre Wischhafen - Glückstadt.
+
Für den Kraftfahrzeugverkehr ist zurzeit die nächstmögliche Elbquerung die Fähre Wischhafen - Glückstadt.
  
 
==Bilder==
 
==Bilder==
Zeile 36: Zeile 36:
 
Datei:Seelotse.jpg|Fähre Seelotse
 
Datei:Seelotse.jpg|Fähre Seelotse
 
Datei:Elbefähre Niedersachsen 45-55.jpg|Fähre `Niedersachsen´ zwischen 1945 und 1955
 
Datei:Elbefähre Niedersachsen 45-55.jpg|Fähre `Niedersachsen´ zwischen 1945 und 1955
Datei:MS Niedersachsen.jpg|Fähre Niedersachen vor der Umbau 1964
+
Datei:MS Niedersachsen.jpg|Fähre Niedersachsen vor der Umbau 1964
Datei:Niedersachsen.jpg|Fähre Niedersachen nach dem Umbau 1964
+
Datei:Niedersachsen.jpg|Fähre Niedersachsen nach dem Umbau 1964
 
Datei:Wiking 2.jpg|Fähre Wiking
 
Datei:Wiking 2.jpg|Fähre Wiking
 
Image:Elbe_Faehre_Nds.jpg|Elbe-Fähre 1969-1981
 
Image:Elbe_Faehre_Nds.jpg|Elbe-Fähre 1969-1981

Version vom 18. Mai 2011, 18:15 Uhr

Der erste Anleger
Werbung 1964

Die Elbe-Fähre war eine Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttelkoog.

Eine Fährverbindung von Cuxhaven nach Brunsbüttel gab es bereits im 18. Jahrhundert. Sie war jedoch noch nicht organisiert und bestand in der Mitbenutzung der unregelmäßig verkehrenden Shuttleboote der Lotsen zwischen Cuxhaven und der Bösch-Station St. Margarethen bei Brunsbüttel.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich dann ein eigenständiger Fährverkehr. Ein erster Versuch einer ständigen Fährverbindung wird durch die "Norddeutsche Dampfschiffahrtgesellschaft Hamburg" mit dem Dampfer "Seebär" unternommen. Diese Linie beginnt den Fährverkehr am 26. Februar 1904, muss ihn jedoch noch im gleichen Jahr wegen Konkurs einstellen. Am 1. Oktober 1907 gründet sich die `Cuxhaven-Brunsbüttel-Dampfschiff AG´ durch Cuxhavener Lotsen und Geschäftsleute. Am 3. April 1908 wird mit der umgebauten `Seeschwalbe´, der ehemaligen Dampfjacht des Herzogs von Oldenburg, der Fährbetrieb nach Brunsbüttel aufgenommen. Bereits 1908 wird sie durch den größeren Neubau `Seelotse´ ersetzt. Das am 11. Juli 1914 in Dienst gestellte neue Fährschiff `Seestern´ wird kurz danach zum Wachschiff der Cuxhavener Marine-Sperrfahrzeugdivision. Am 22. Mai 1921 muss der Verkehr wegen Unrentabilität und den Nachwirkungen des Krieges eingestellt werden. 1934 wird die Gesellschaft aufgelöst.

Grete Handorf mit Kutsche

Bereits 1919 etabliert sich eine neue Fährverbindung. Sie wird von der Cuxhavenerin `Greten´ Handorf betrieben. Die Fähre besteht aus dem fast neuen Krabbenkutter `Grete´, den ihr invalider Mann nicht mehr als Fischer betreiben kann. 1926 wird der größere, aber nur wenig bequemere Fischkutter `Anne-Marie´ eingesetzt. Später gelangt der ehemalige Schlepper namens `Merkur´ zum Einsatz, der mit Hilfe von Freunden angekauft und umgebaut am 16. April 1927 in Betrieb ging. Aufgrund des nun allerdings fahrplanmäßigen und vergrößerten Verkehrs auf der Reichswasserstraße Elbe benötigte Grete Handorf eine staatliche Konzession, die sie sich direkt in Berlin unter Umgehung des Beamtenstabes direkt vom zuständigen Minister `erpresste´, indem sie sein Büro nicht ohne diese verließ. Ganz Cuxhaven schmunzelte. Am 30. September 1938 gibt sie mit der letzten Fahrt der `Merkur´ aus Altersgründen ihre Konzession an den preußischen Staat ab.

Ab 1. Oktober nimmt übergangslos der `HAPAG- Seebäderdienst´ mit der `Kranich´ den Fährverkehr auf. Am 4. Juli 1939 wird der Neubau `Preußen´ als erste Autofähre in Betrieb genommen. Hierzu wird im Alten Hafen auf dem Brunsbüttelhöft [1] und in Brunsbüttel ein Lastenaufzug für PKWs. gebaut. [2] Im 2. Weltkrieg als Hilfs-Minenleger verwandt, während die `Kranich´ derweil aushilft, nimmt sie 1945 wieder den Fährbetrieb auf. Nach dem Kriege wird sie auf Weisung der britischen Besatzer umbenannt in ´Niedersachsen´.

Mangels hinreichendem Umsatz zieht sich die HAPAG zurück und das Schiff wird von der `Greifen-Reederei Brunsbüttel´, einer ehemals in Greifenhagen bei Stettin ansässigen Reederei, übernommen. Nachdem eines der beiden mitgebrachten Schiffe, die `Germania´ und 1955 die `Niedersachsen´ ausfallen, gibt die Reederei 1957 auf und verkauft das zweite mitgebrachte Schiff `Hansa´.

Warteschlange am Brunbüttelhöft

Da die Lotsen dringend eine Transportmöglichkeit benötigen, gründen sie im selben Jahr gemeinsam die `Fährschiff Seelotse GmbH´ und gehen mit einem zur Jacht umgebauten ehemaligen Flugsicherungs- oder Torpedofangboot [3], der `Seelotse 2´ an den Start. Da das Schiff aber für den Passagierverkehr nicht ausreichend seefest ist, wird die `Niedersachsen´ aus Landesmitteln grundüberholt und gechartert. Unter der Regie der Elblotsen wird die `Wiking´ gebaut und seit dem 1. April 1960 auf dieser Route eingesetzt. Weiterhin wird die `Niedersachsen´ zum 11. Mai 1964 nochmals umgebaut und modernisiert. Danach kann sie käuflich von der Lotsengemeinschaft übernommen werden. Diese beiden Fährschiffe konnten auch eine begrenzte Anzahl an PKW mitnehmen. Mittlerweile war auch der Auto-Fahrstuhl durch eine Hubrampe ausgetauscht worden, was die Be- und Entladung erheblich vereinfachte. Als Kuriosum hatte die `Wiking´ mangels Größe auf dem Heck eine Drehscheibe, auf der die Fahrzeuge zum Einparken unter Deck in die gewünschte Richtung gedreht werden konnten.

Ab 1. Mai 1969 bis 1981 fuhren die grünen Fährschiffe "Niedersachsen" und "Schleswig-Holstein", nunmehr vom neuen Fährhafen. Der Betreiber dieser Fähren war die HADAG. Nachdem im Jahre 1981 der Anleger in Brunsbüttel defekt war, und das Land Schleswig-Holstein keine Anstalten machte, diesen instand zu setzen, wurde der Fährbetrieb am 1. Juli eingestellt, die beiden Fährschiffe vom Bremer Unternehmen E. H. Harms gekauft und in Bremerhaven eingesetzt.

Von 1999 - 2001 versuchte der Bremer Unternehmer und Reeder Egon Herbert Harms, die Fährlinie zu betreiben. Die drei "roten" Fährschiffe "Hinrich-Wilhelm-Kopf", "Wilhelm Kaisen" und "Jochen Steffen" erwiesen sich jedoch als zu unwirtschaftlich für diese Route. Daher wurde die Verbindung wieder eingestellt.

Zur Zeit gibt es nur eine Ausflugs-Fährverbindung für Fußgänger und Radfahrer durch die Reederei PSB = Personen-Schifffahrt-Brunsbüttel (Fahrplan) ab der Alten Hafenkaje.

Für den Kraftfahrzeugverkehr ist zurzeit die nächstmögliche Elbquerung die Fähre Wischhafen - Glückstadt.

Bilder


Fußnoten

  1. In Cuxhaven legten diese Schiffe bis 1969 an der Hafenkaje auf dem Brunsbüttelhöft an. Noch heute ist auf einigen Karten der Name "Brunsbüttelhöft" zu finden (siehe Bild rechts oben). Heute ist es offiziell Bezeichnung der kleinen Querstraße am Kopfende des Höftes.
  2. Hier herrscht z.Z. noch Unklarheit. Möglicherweise bestand der Fahrstuhl auch schon i.J. 1934, wie aus der Abbildung des Zeitballes auf Bild 1 der Galerie hervorgeht.
  3. Hier herrscht Unklarheit

Link