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Flanderndenkmal

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Das Flanderndenkmal war ein Ehrenmal für Soldaten des Forts Grimmerhörn.

Am 5. August 1927 wird auf dem Vorplatz der Alten Liebe unterhalb des heutigen Minensucherdenkmals ein Denkmal zu Ehren der Flandernkämpfer des 1. Weltkrieges eingeweiht. Anwesend sind Vertreter der Städte Cuxhaven und Hamburg, der Vereinigung der Angehörigen des Marinekorps Flandern, des Denkmalausschusses, sowie geladene Gäste.

Es handelt sich um einen nackten Jüngling auf eimem Podest aus Naturstein und Beton auf einer erhöhten Grundfläche. Geschaffen wurde es von dem Bildhauer Riedner aus der Nähe von Leibzig, der selbst als Leutnant bei der Schweren Korpsartillerie gedient hatte. Das Denkmal wurde vom Denkmalausschuss gekauft und der Stadt geschenkt.

Ursache für die Wahl des Standortes Cuxhaven war, "... dass aus der IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung des Forts Grimmerhörn sehr viel aktives Personal bei Beginn des Flandernkrieges in der `Mobilen Marine Division‘ und im späterem `Marinekorps Flandern‘ stand und deren Ruhm hat mitbegründen helfen (1). Bei Ausbruch des Krieges 1914 übernahm Leutnant zur See Gräfer (aus Fort Grimmershörn) von der 4. Kompanie der IV. Matrosen Artillerie Abteilung die Führung der Freiwilligen von den Cuxhavener Batterien, die am 30.8.1914 zur Verstärkung an die belgische Front fuhren und dort der 1. Kompanie des 1. Marine Regiments unter Kaptlt. M.A.d.Res. Menge zugeteilt wurden. (2). Besonders sei erwähnt, dass der Aufbau und die erste Besatzung der 30,5 cm Batterie `Kaiser Wilhelm II‘ bei Knokke, die wiederholt gegen englische Monitore zum Einsatz kam, fast ausschließlich von Cuxhavener Artilleristen erfolgte."

Da der nackte Jüngling in der Bevölkerug keine rechte Zustimmung aufkommen ließ, wurde er 1935 in die Parkanlage des Lichtenbergplatzes verlagert, von wo er zu Beginn der 1950er Jahre spurlos verschwand. Teile des Sockels wurden zu Beginn der 1990er Jahre auf dem ehemaligen Bauhof hinter der Nordheimstiftung entdeckt, von wo sie mit ziemlicher Sicherheit in irgendeiner Uferbefestigung des dortigen Küstenstreifens verschwanden.

Heute befindet sich auf dem Platz des Denkmals an der Alten Liebe das 1947 errichtete Gebäude (Geschäfts- und Lagerräume für den Seebäderverkehr) der Maklerfirma Trulsen.

Textquellen:

  • 1: Wilhelm Limpert: Die Geschichte der 4. Marine-Artillerie-Abteilung, von Korvettenkapitän Zollenkopf, Abteilungskommandeur der 4. MAA Cuxhaven, Druck & Verlagshaus, Berlin SW68, um 1939
  • 2: Karl Krüger: Von Potsdam nach Tsingtau, Erinnerungen an meine Jugendjahre in Uniform 1904-1920, Herausgeber Jürgen Krüger, ISBN 3-8311- 1833-7, 2001.