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Flughafen Cuxhaven: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Flughalle bot Platz für fünf Luftfahrzeuge, Werkstatt und Aufenthaltsräume. Der Flughafen verfügte über alle Anlagen und Einrichtungen, die damals zum Standard eines Flughafen zweiter Ordnung gehörten. Nachtflug war nur eingeschränkt möglich.
 
Die Flughalle bot Platz für fünf Luftfahrzeuge, Werkstatt und Aufenthaltsräume. Der Flughafen verfügte über alle Anlagen und Einrichtungen, die damals zum Standard eines Flughafen zweiter Ordnung gehörten. Nachtflug war nur eingeschränkt möglich.
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==Cuxhavener Zeitung vom 10. November 1928==
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'''Anschluß Cuxhavens an den Flugverkehr?'''
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Seit langem waren die Bemühungen städtischer Stellen darauf gerichtet, den Anschluß Cuxhavens an das Flugverkehrsnetz zu erreichen. Leider hatten die Anstrengungen bislang keinen Erfolg. Nun scheint es, als ob man auch in Hamburg die Notwendigkeit eines Flugplatzes in Cuxhaven anzuerkennen bereit ist. Die Besichtigungsreise des Flugverkehrsausschusses der Hamburger Bürgerschaft, die bereits Verschiedentlich in Aussicht genommen war, ist nunmehr zur Tatsache geworden.
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Heute Vormittag um 11.10 Uhr ist der  Ausschuß, der aus zwölf Mitgliedern besteht, in Cuxhaven eingetroffen, um an Ort und Stelle über die Cuxhavener Flugpläne zu beraten. Die Herren wurden am Bahnhof vom Rat der Stadt empfangen. Es finden zunächst einige Vorbesprechungen und anschließend daran Besichtigungen statt.
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In der Hauptsache handelt es sich um zwei Vorschläge, die vom Ausschuß geprüft werden sollen. Für welches der in Frage stehenden Gelände man sich entscheiden wird, kann naturgemäß noch nicht mitgeteilt werden. An den Besichtigungen werden auch die Bürgerschaftsabgeordneten des Amtes Ritzebüttel teilnehmen. Nach einem Essen im Stadt-Cafee wird sich der größte Teil der Ausschußmitglieder noch im Laufe des heutigen Tages nach Hamburg zurückbegeben.
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In weiten Kreisen wünscht man, daß nach dem Fehlschlag, den Cuxhaven mit seinen Plänen auf Errichtung eines großen Seeflughafens erlitten hat, und der dann bekanntlich in Travemünde entstanden ist, nun wenigstens einen ausreichenden Start- und Landeplatz für Flugzeuge erhält. Die HAPAG und die Deutsche Lufthansa verfolgen die Bestrebungen mit großem Interesse. Es handelt sich vor allen Dingen darum, den aus Übersee in Cuxhaven eintreffenden Passagieren eine Möglichkeit für schnellste Beförderung mittels Flugzeug nach dem Binnenland zu bieten. In Bremerhaven hat man den besten Beweis für die Richtigkeit dieser Anschauung und wie es heißt, soll sich der einfache Platz auch gut bewährt haben.
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Da umfangreiche Bauten für den Anfang kaum erforderlich sein, werden, würden die Kosten keineswegs bedeutend und durchaus erschwinglich sein. Ein schlichter Platz mit einer geräumigen Abfertigungshalle, nämlich der in Bremerhaven, würde für die erste Zeit wohl ausreichende Dienste tun. Die Flugzeuge für den Zubringe- und Abholedienst könnten vom Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel gestellt werden. Es bleibt zu wünschen, daß diese Angelegenheit, die für Cuxhaven von außerordentlicher Bedeutung ist, durch die Besichtigungsreise -des Flugverkehrsausschusses einen neuerlichen Antrieb erhält. Vielleicht könnte bei weiterer schneller Förderung durch die in Frage kommenden Stellen ein Betrieb in geringem Umfang schon gegen Mitte des nächsten Jahres aufgenommen werden.
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==Quelle==
 
==Quelle==

Version vom 29. April 2013, 19:58 Uhr

Lageskizze

Der Flughafen von Cuxhaven befand sich auf dem Grodener Neuen Feld südöstlich des Amerikahafens.

Entwicklung

  • Nachdem der Flughafen im Mai 1931 als Notlandeplatz eröffnet wurde, findet am 28. Mai ein Flugtag mit Rundflügen über Cuxhaven statt.
  • Die offizielle Inbetriebnahme des Flughafens erfolgte am 3. Juni 1933, Einweihung am 5. Juni.
  • Am 18. November 1933 gründet sich die Flieger-Ortsgruppen Cuxhaven e.V. der Flieger-Landesgruppe IX Hannover des Deutschen Luftsportverbandes, in der Hauptsache Segelflieger. Deren Geschäftsstelle war in der Nordersteinstraße 18 ansässig.
  • 1934 findet hier reger Flugverkehr statt (193 Starts und Landungen).
  • Am 4. August 1935 findet ein großer Flugtag statt.
  • Vom 20. - 27. Juni findet u.a. ein Küstenflugtag statt mit 80 Flugzeugen. Am 11. Juli nochmals 74 Maschinen.
  • 1938 wird der Flughafen gemeinsam mit dem benachbarten Amerikahafen der Marine unterstellt. Die Luftsportler weichen zunächst nach Nordholz aus bis auch hier das Millitär einzieht. Nach den Krieg weichen sie dann auf den Altenwalder Truppenübungsplatz aus.
Minenjäger JU 52-Mausi

Die Nutzung des Flughafens während des Krieges ist nicht recht klar, da er der Marine unterstand. Es gibt Aussagen, wonach hier Junkers 52-Mausi-Flugzeuge operiert haben sollen. Jedoch lässt sich das nicht nachweisen, da für Cuxhaven kein derartiger Verband verzeichnet ist.
Ende 1941 wurde das Sonderkommando Mausi zur Minensuchgruppe 1 umbenannt.

JU 52-Mausi war ein speziell zur Vernichtung von Magnetminen aufgerüstetes Fluggerät. Unterhalb der Kabine war eine große elektische Magnetspule angebracht, die ein elektro-magnetisches Feld entwickelte, welches die Minen zur Explosion brachte. Mit einer Reichweite des Magnetfeldes bis 100 m konnten sie bei einer Flughöhe von 15 - 20 m über dem Wasser noch Minen bis 80 m Wassertiefe erreichen. Die Flugzeuge waren notwendig geworden, da die wassergebundenen Minenjäger die Aufgabe allein nicht mehr bewältigten.

Lage

Der Flughafen befand sich südöstlich des Amerikahafens parallel zur Elbe auf folgender Position: 8° 43´30" Ost / 53° 51´30" Nord. (siehe Skizze)


Flugplatz Neufeld

Rollbahnen

Die Roll-Längen betrugen

in Nord-Süd-Richtung 750 m
in Ost-West-Richtung 680 m
von SO zu NW 690 m
von SW zu NO 615 m

Insgesamt umfaßte das Rollfeld 325.000 m² und bestand aus verfestigtem Boden und Sand. Im Dezember 1933 wurden zwei Gebäude der ehemaligen Unionswerft in den Bereich des Flughafens eingegliedert, so dass sich die Gesamtfläche des Flughafens auf 1 km² erhöhte.

Ausstattung

Die Flughalle bot Platz für fünf Luftfahrzeuge, Werkstatt und Aufenthaltsräume. Der Flughafen verfügte über alle Anlagen und Einrichtungen, die damals zum Standard eines Flughafen zweiter Ordnung gehörten. Nachtflug war nur eingeschränkt möglich.

Cuxhavener Zeitung vom 10. November 1928

Anschluß Cuxhavens an den Flugverkehr?

Seit langem waren die Bemühungen städtischer Stellen darauf gerichtet, den Anschluß Cuxhavens an das Flugverkehrsnetz zu erreichen. Leider hatten die Anstrengungen bislang keinen Erfolg. Nun scheint es, als ob man auch in Hamburg die Notwendigkeit eines Flugplatzes in Cuxhaven anzuerkennen bereit ist. Die Besichtigungsreise des Flugverkehrsausschusses der Hamburger Bürgerschaft, die bereits Verschiedentlich in Aussicht genommen war, ist nunmehr zur Tatsache geworden. Heute Vormittag um 11.10 Uhr ist der Ausschuß, der aus zwölf Mitgliedern besteht, in Cuxhaven eingetroffen, um an Ort und Stelle über die Cuxhavener Flugpläne zu beraten. Die Herren wurden am Bahnhof vom Rat der Stadt empfangen. Es finden zunächst einige Vorbesprechungen und anschließend daran Besichtigungen statt. In der Hauptsache handelt es sich um zwei Vorschläge, die vom Ausschuß geprüft werden sollen. Für welches der in Frage stehenden Gelände man sich entscheiden wird, kann naturgemäß noch nicht mitgeteilt werden. An den Besichtigungen werden auch die Bürgerschaftsabgeordneten des Amtes Ritzebüttel teilnehmen. Nach einem Essen im Stadt-Cafee wird sich der größte Teil der Ausschußmitglieder noch im Laufe des heutigen Tages nach Hamburg zurückbegeben. In weiten Kreisen wünscht man, daß nach dem Fehlschlag, den Cuxhaven mit seinen Plänen auf Errichtung eines großen Seeflughafens erlitten hat, und der dann bekanntlich in Travemünde entstanden ist, nun wenigstens einen ausreichenden Start- und Landeplatz für Flugzeuge erhält. Die HAPAG und die Deutsche Lufthansa verfolgen die Bestrebungen mit großem Interesse. Es handelt sich vor allen Dingen darum, den aus Übersee in Cuxhaven eintreffenden Passagieren eine Möglichkeit für schnellste Beförderung mittels Flugzeug nach dem Binnenland zu bieten. In Bremerhaven hat man den besten Beweis für die Richtigkeit dieser Anschauung und wie es heißt, soll sich der einfache Platz auch gut bewährt haben. Da umfangreiche Bauten für den Anfang kaum erforderlich sein, werden, würden die Kosten keineswegs bedeutend und durchaus erschwinglich sein. Ein schlichter Platz mit einer geräumigen Abfertigungshalle, nämlich der in Bremerhaven, würde für die erste Zeit wohl ausreichende Dienste tun. Die Flugzeuge für den Zubringe- und Abholedienst könnten vom Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel gestellt werden. Es bleibt zu wünschen, daß diese Angelegenheit, die für Cuxhaven von außerordentlicher Bedeutung ist, durch die Besichtigungsreise -des Flugverkehrsausschusses einen neuerlichen Antrieb erhält. Vielleicht könnte bei weiterer schneller Förderung durch die in Frage kommenden Stellen ein Betrieb in geringem Umfang schon gegen Mitte des nächsten Jahres aufgenommen werden.


Quelle

  • Hermann Borrmann: Daten zur Geschichte des Amtes Ritzebüttel und der Stadt Cuxhaven
  • andere