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Hafenbahnhof

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Seit Beginn des 19. Jahrhunderts nimmt der Seebäderverkehr von Cuxhaven aus zu; nicht zuletzt durch den zunehmenden Einsatz von termingerecht verkehrenden kraftgetriebenen Schiffen. Als dann gegen Ende des Jahrhunderts die Hamburger HADAG-Reederei unter Albert Ballin den Übersee-Schiffsverkehr aufgrund der für die Elbe zu großen Schiffe nach Cuxhaven verlegt und hierfür ein Hafen gebaut wird, wird damit auch gleichzeitig eine Eisenbahnandienung nach Cuxhaven gelegt. So wird am 10. November 1881 die Bahnlinie Hamburg - Cuxhaven, 1896 Gestemünde (heute Bremerhaven) - Cuxhaven eingeweiht. Schon im Herbst 1882 wird ein Gleis bis auf den Brunsbüttelhöft gelegt. Der Gleisanschluss dafür wird durch die Ostseite, die heutige Kapitän-Alexander-Straße, westlich der Fahrbahn auf der ehemaligen Reeperbahn der Reepschlägerei verlegt. Die amtliche Abnahme folgt allerdings erst 1884.

Eigentlich war vorgesehen, den in Bau befindlichen Englischen Hafen direkt mit einem Bahngleis zu erschließen, doch aufgrund des Konkurses des Hafenbaukonsortiums wurde auch weiterhin der gesamte Schiffsverkehr vom Alten Hafen aus versorgt. Dieses sollte auch noch über längere Zeit so bleiben, da der später weitergeführte Hafenbau sich aufgrund eines Schiffsunglückes als nicht tragfähig rausstellte und das daraufhin gebaute Anlegehöft, der Vorläufer des Steubenhöftes, sich als wiederum als zu klein für die rasant wachsenden Überseeschiffe ergab. Ergebnis war, dass neben dem Seebäderverkehr weiterhin auch der Shuttledienst zu den Reededampfern aus dem Alten Hafen versorgt wurde.

So entschloss man sich für den Bau einer Bahnhofshalle auf dem Brunsbüttelhöft. Am 7. Mai 1890 wurde die Anlage eingeweit. Neben einer langen dreigleisig überdachten Zughalle, sowie einem Nebengleis zur Kaiseite gibt es zwei große Empfangssäle mit Buffet aus darüber liegender Küche, Damensalon, Damen- und Terrentoiletten, sowie andere Räume. Alles das in feinster Ausstattung: lederbezogene Sitzmöbel im Damensalon, aufwendige, teilweise glasbemalte Fenster mit Vorhängen..., Gas-Kronleuchter in allen Räumen.

Von hieraus bestiegen die Schiffspassagiere dann entweder direkt die Seebäderschiffe oder sie wurden mittels Tenderschiffen zu den auf Reede liegenden Überseedampfer verbracht. In einer Broschüre der Badekommission Cuxhaven aus dem Jahre ist zu lesen: "Wenn schon die Ab- und Anfahrt der dem Betrieb dieser Bahn sich anschließenden Passagierdampfer mancherlei Unterhaltung bietet, so entrollt sich hier an den Tagen, wo einer der berühmten neuen Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie auf unserer Reede ankert, ein ungemein fesselndes Bild überseeischen Weltverkehrs."

Als 1902 die Bauten des neuen Hafens am Lentzkai in Betrieb genommen werden und sich damit der Überseeverkehr in die Hapag-Hallen un den Amerikabahnhof verlegt, wird es im alten Hafenbahnhof ruhiger. Wärend der Betrieb der Zughallen noch bis 1935 für den Seebäderverkehr weitergeführt wird, eröffnen die beiden Lehrer und Heimatforscher Claus Oellerich und Walter Höpcke am 1. August 1926 in den Bahnhofsräumen ein Heimatmuseum mit Aquarium. Die Zughalle wird nach 1935 als Heringssalzerei und als Fasslager genutzt, später als Röhrenlage durch die Firma Alemann. Ab 1958 werden die Räume von der Fähr-und Schifffahrtsgesellschaft Cuxhaven genutzt.

Im April 1971 wird die Anlage dann abgebrochen, die Gleise werden Zug um Zug entfernt, z.B. mit dem Ausbau der K.-Alexander-Straße.
Geblieben ist von dem Bahnanschluss, der vom Bahnhof her teilweise die Diagonale der heutigen Konrad-Adenauer-Allee nutzte, um dann an der Kreuzung Kapitän-Alexander-Straße / Neufelder Straße


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