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Heinrich Heine

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Der Dichter Heinrich Heine hielt sich mehrfach in Cuxhaven auf und hinterließ Aufzeichnungen seiner Cuxhaven-Besuche.

Der am 13. Dezember 1797 als Sohn des jüdischen Kaufmannes Samson Heine geborene Harry Heine studiert Jurisprudenz in Berlin, Bonn und Göttingen. 1825 wechselt er zum evangelischen Glauben über und lässt sich ebenfalls in Göttingen taufen auf den Namen `Christian Johann Heinrich´. Im Mai 1831 verlegt er seinen Wohnsitz nach Paris. 1841 heiratet er seine Frau Mathilde Mirat. Am 17. Februar 1856 verstirbt Heine nach längerer Krankheit und wird auf dem Friedhof Montmartre beigesetzt. Angeblich soll er kurz vor seinem Tod viele seiner Spottschriften verbrannt haben mit den Worten: " Es ist besser, dass die Schriften brennen als der Schreiber."
Auf Beschluss des Rates der Stadt Cuxhaven wird ihm am 4. Juli 1985 eine Straße gewidmet.

Sein erstes Gedicht veröffentlicht Heine 1817. Heute, über 150 Jahre später, gehört er zu den bekanntesten, beliebtesten und bedeutendsten Dichtern Deutschlands, während andere der Vergessenheit anheim gefallen sind.

Auf seinen Reisen hat er sich auch dreimal in Alt-Cuxhaven und Ritzebüttel aufgehalten. Erstmals, für einen Kuraufenthalt mit dem Schiff von Hamburg kommend, vom 22. Juli bis 2. September 1823. Er logierte zu der Zeit in der Harmonie in Ritzebüttel.
Ein zweiter, diesmal 8-tägiger Besuch, fand 1826 statt. Auf dem Weg von Hamburg nach Norderney musste er des schlechten Wetters wegen seine Schiffsreise unterbrechen und wohnte diesmal im `König von England´, heute `Stadt Hamburg´, im Alten Deichweg.
Letztmalig macht er im Sommer 1830 auf seiner Reise von Hamburg nach Helgoland einige Tage Zwischenstopp in Ritzebüttel/Alt Cuxhaven.

Cuxhaven/Ritzebüttel und die Küste haben sich auch in seinen Schriften, Reisetagebüchern und Gedichten niedergeschlagen. Hier ein paar Beispiele dazu:

Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski:
"Den zweiten Tag gelangten wir nach Cuxhaven, welches eine hamburgische Kolonie ist. Die Einwohner sind Untertanen der Republik und haben es sehr gut. Wenn sie im Winter frieren, werden ihnen aus Hamburg wollene Decken geschickt, und in allzu heißen Sommertagen schickt man ihnen Limonade.
Als Prokonsul residiert ein hoch- und wohlweiser Senator. Er hat jährlich ein Einkommen von 20.000 Mark und regiert über 5000 Seelen. Es ist dort ein Seebad, welches unter anderen Seebädern den Vorteil bietet, dass es zu gleicher Zeit Elbbad ist."

Während seines ersten Besuches 1823 erlebt er den Besuch des Hamburger Senators und ehemaligen Ritzebütteler Amtmannes Abendroth mit. Er schreibt darüber:

"Ich gesteh es, mein Herz pochte, als ich vorig Jahr im Seebad Ritzebüttel zusah, wie die dortigen hanseatisch freien Bürger die Ankunft ihres früheren Amtmannes, des Senators Abendroth, und ihres Hamburger Bürgermeisters, Bartels, so würdig und mit selbstbewußter Würde feierten. Ich erinnere mich, gleichsam ohne Verabredung waren am Abend alle Häuser illuminiert, und die Einwohner standen davor in ihren Sonntagskleidern, und wie die wackern hochweisen Herren anspruchslos und kordial grüßend vorbeigingen, zogen sie alle sehr ehrfurchtsvoll freundlich die Hüte und Mützen und blickten mit besonders herzlicher Liebe auf ihren vorigen Amtmann, der so lange Jahre treu und fleißig für sie gesorgt und ihren Wohlstand geschützt und weidlich befördert.
Ich habe viele große Illuminationen gesehen, aber alle mit ihren Transparenten, Pechkränzen, Flammenaltären und Feuerspektakel haben mich nicht so tief angesprochen wie die :ruhigen, bürgerlichen Lichtchen von Ritzebüttel."
Heine-Tafel auf der Alten Liebe

Aus einem Gedicht, wozu ihn das Werft, die Alte Liebe, inspiriert hat, sind leider nur die Anfangszeilen geblieben. Diese wurden auf einer Tafel mit Bild des Dichters auf der Alten Liebe angebracht.

Und ein Gedicht:

Wasserfahrt
Ich stand gelehnet an den Mast,
Und zählte jede Welle.
»Ade! mein schönes Vaterland!
Mein Schiff, das segelt schnelle!«
Ich kam schön Liebchens Haus vorbei,
Die Fensterscheiben blinken;
Ich guck mir fast die Augen aus,
Doch will mir niemand winken.
Ihr Tränen, bleibt mir aus dem Aug',
Daß ich nicht dunkel sehe.
Mein krankes Herze, brich mir nicht
Vor allzugroßem Wehe.