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Hermine

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Die Hermine am Schleusenpriel 2006

Die Hermine ist ein Gaffelschoner am Schleusenpriel.

Das Schiff am Schleusenpriel ist der im Jahre 1904 auf der Hamburger Behrens-Werft gebaute Gaffelschoner Hermine. Das Schiff fuhr bis 1934 auf den Küstenrouten an der Nord- und Ostsee, bevor es nach Schweden verkauft wurde. 1981 wurde das Schiff in Schweden wiederentdeckt und sollte als Jugendschoner wieder in Fahrt kommen. Um die Jahreswende 1981/1982 sank das Schiff in der Elbe. Nachdem es im Januar 1982 geborgen worden war, wurde es der Stadt Cuxhaven als Geschenk übergeben. In der Zwischenzeit ist das mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Schiff überholt und restauriert worden und schmückt jetzt den Bereich Deichstraße - Schleusenpriel.

Geschichte

Auftraggeber der HERMINE war 1904 der Fischer Hinrich Bardenhagen, der mit dem Schiff in den Küstenhandel einsteigen wollte. Noch im September des gleichen Jahres lief die Hermine auf der Behrens-Werft in Hamburg-Finkenwerder (ehemals auf dem Boden Lüneburg-Finkenwerder) vom Stapel. Wie damals üblich benannte er das Schiff nach seiner Frau. Es ist der einzige heute noch erhaltene Bau dieser Werft.

Von 1904 bis 1907 nutzte Bardenhagen die Hermine im Küstenhandel, verkaufte sie aber nach drei Jahren und blieb an Land. Der neue Eigner gab dem Schiff den Namen seiner eigenen Frau EMMA. Das Frachtschiff wurde weiterhin im Küstenhandel eingesetzt, bis er es 1934 nach Schweden verkaufte.

Hier erhielt das Schiff den Namen WEGA. In der Inselwelt des Landes mit seinen vielen kleinen Häfen und ebensolchen Frachten rentierten sich kleinere Schiffe noch längere Zeit. Dabei hatte die WEGA inzwischen einen Hilfsdiesel erhalten und öfters den Besitzer gewechselt. 1962 war die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gesichert, und der inzwischen neunte Eigner, Frank Carlson, verkaufte das Schiff an einen Segelverein auf Öland.

1979 wurde der Jachtschoner in Schweden vom damaligen Schiffshistoriker und Journalisten Joachim Kaiser wieder entdeckt. Der junge Erziehungswissenschaftler Jörg W. Ziegenspeck war auf den Artikel in der Zeitschrift „Yacht“ aufmerksam geworden. Da er nach einem Segelschiff für die sozialpädagogische Gruppenarbeit suchte, initiierte er eine Spendenaktion, um den Rumpf zurück nach Deutschland transportieren zu lassen. Der erforderliche Betrag von 30.000,- DM kam zusammen, so dass die HERMINE, diesen ursprünglichen Namen sollte das Schiff wieder tragen, im Spätsommer 1980 im Laderaum eines Küstenmotorschiffes zurück nach Hamburg transportiert werden konnte.

Auf der Werft von Jochen Behrens in Finkenwerder wartete das Schiff auf die Konkretisierung der Pläne zur Restaurierung. Bei näheren Untersuchungen stellte man fest, dass für den originalgetreuen Wiederaufbau des hölzernen Schiffskörpers und die Rekonstruktion der Takelage erhebliche finanzielle Mittel erforderlich wären. Eine große Spendenaktion wurde zwar in Gang gesetzt, aber ein früher Wintereinbruch 1981 mit Eisgang auf der Elbe ließ die Pumpen einfrieren, der Rumpf wurde vom Eis eingedrückt, so dass das Schiff sank. An einen Wiederaufbau war nicht mehr zu denken. Taucher dichteten das Leck notdürftig ab, und das Schiff wurde gehoben. Alle Pläne zur Reaktivierung mussten aufgegeben werden. Das Schiff wurde dem Wrackmuseum in Cuxhaven geschenkt.

Hier gelang es mit Hilfe von berufsqualifizierenden Programmen des Arbeitsamtes, das Schiff als Museumsobjekt zu restaurieren. Inzwischen steht die Hermine als maritimes Denkmal in der Cuxhavener Innenstadt am Schleusenpriel und kann von außen besichtigt werden.

Hermine wurde gleichwohl zur Namensgeberin des Lüneburger Vereins Jugendschoner 'Hermine' e. V., der von Jörg W. Ziegenspeck 1981 gegründet und als gemeinnütziger und besonders förderungswürdiger Träger der freien Jugendhilfe vom Kultusministerium des Landes Niedersachsen anerkannt wurde.