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Hochbunker

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Hochbunker 2010

Der Hochbunker an der Bleickenschule (Rathausplatz ) ist ein Bauwerk, das ursprünglich als Luftschutzbunker errichtet wurde.

Geschichte

Nach schweren alliierten Luftangriffen während des II. Weltkrieges am 8./9. Mai 1941[1] und 11. Juni 1943 wurde festgestellt, dass man den Luftschutz für die Cuxhavener Bevölkerung bisher vernachlässigt hatte und begann Ende 1943 mit dem Bau des Hochbunkers. Hierfür wurde das "Bunkerprojekt Torfplatz" in Bremerhaven nach Vollendung des Erdgeschosses eingestellt[2] und die Baumaterialien nach Cuxhaven umgeschichtet. Hier wurde nun ein vierstöckiger Hochbunker, genannt "LS-Bunker Nr. 1", errichtet, der Mauerstärken von 200 cm und eine Dicke der Abschlussdecke von bis zu 300 cm aufwies. Ausgelegt war der Bunker für die Aufnahme von 2000 Personen. Die Fertigstellung des Bunkers verzögerte sich bis in das Jahr 1944. Obwohl der Innenausbau noch nicht abgeschlossen war, wurde er bei Luftalarmen von der Cuxhavener Bevölkerung genutzt. Gegen Kriegsende befand sich auch die Luftschutzzentrale in diesem Bunker.

Nach dem Krieg diente der Bunker als Unterkunft für männliche Obdachlose, bevor er ca. 1949 entfestigt wurde, d.h., man sprengte u.a. Fensternischen in die Wände. Den Plan, den Bunker im Jahre 1951 zu einem Jugendheim umzubauen, musste man wegen Luftschutzanordnungen des Bundesinnenministeriums wieder fallen lassen.

Im Mai 1964 begann man zu Zeiten des Kalten Krieges mit dem Umbau des Bunkers zu einem "Atombunker", der 1500 Cuxhavenern bis zu einem Monat Schutz vor den Folgen eines Atombombenabwurfes bieten sollte. Hierzu wurden auch die eingesprengten Fenster wieder geschlossen und der gesamte Bau verklinkert. Es dauerte aber bis in das Frühjahr 1971, bis das Bundesvermögensamt Cuxhaven (heute: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) das Bauwerk der Stadt Cuxhaven übergeben konnte.

Zukunft

Der Bunker ist heute in nicht mehr betriebsfähigem Zustand. Da das Gebäude bis zum März 2015 noch der Zivilschutzbindung unterlag und deshalb von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) verwaltet wurde, obwohl es im Eigentum der Stadt stand, hatte man sich entschlossen, zunächst einen Käufer für die Anlage zu suchen, der sie mietete, bis sie entwidmet wurde. Im April 2013 hatte die Fa. Rena Solartechnik & mehr GmbH das Gebäude mit dem Ziel des Eigentumerwerbs gemietet. Nach der Aufgabe der Zivilschutzbindung ist vorgenanntes Unternehmen seit dem 16. März 2015 Eigentümer des Objektes. Ab dem 1. September 2015 soll dort professionell Lagerraum zur Archivierung von Akten und Dokumenten, aber auch zur Einlagerung von Vermögenswerten angeboten werden.

Quellen:

Gerd Wildfang: Militärische Bauten der Festung Cuxhaven ab 1870 –eine Bestandsaufnahme-, Teil 2, Cuxhaven 2010

Michael Foedrowitz: Bunkerwelten, Luftschutzanlagen in Norddeutschland, Berlin 1998, ISBN 978-3895550621


Fußnoten

  1. Im Buch von Gerd Wildfang (s. Quellen) wird irrtümlich der 11. Mai genannt.
  2. Auf dem verbliebenen Erdgeschoss wurde später die Stadtbibliothek Bremerhaven errichtet.


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