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Hochland

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Version vom 4. November 2013, 13:18 Uhr von Marsch (Diskussion | Beiträge) (Besiedlung: tk, l, T)

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Unter Hochland versteht man den höher gelegenen Teil einer Fluss- oder Seemarsch. Zu Cuxhaven gehören die Hadeler Hochlandsgemeinden Altenbruch und Lüdingworth.

Entstehung

Die Gliederung der Marschen in Hochland und Sietland im Lande Hadeln ist die Folge unterschiedlicher Sedimentationsbedingungen. Trat bei Hochwasser bzw. Sturmfluten Wasser über die Ufer der Elbe, so verringerte sich naturgemäß die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Sand und andere Partikel, die der Fluss mitgeführt hatte, setzten sich ab. Dort, wo wegen ausgedehnter Röhrichtfelder das Wasser fast zum Stillstand kam, setzte sich auch Ton ab. Vor der Errichtung der Deiche, hier insbesondere des Hadeler Seebandsdeiches, die letztlich diese Prozedur beendeten, erreichte das Hadler Hochland einen bis zu 5 km breiten Hochlandrücken. Dabei erreicht es eine Höhe von bis zu +1,5m NN. Ohne Deich hätte es bis zu +2,5m NN anwachsen können, wie z.B. im Außendeichsbereich von Balje und Krummendeich.

Besiedlung

Auf dem Hadelner Hochland wurde bereits im 1. bis 5. Jahrhundert eine Reihe von Dorfwurten errichtet, die auf einer Linie von Lüdingworth bis Belum verliefen. Ab etwa dem 8. Jahrhundert konnten auch im Norden dieser Linie auf neu angelandeten Gebieten Wurten besiedelt werden. Es waren die einheimischen Hochlandsiedler, die schließlich damit begannen, die ersten Ringdeiche im Lande Hadeln zu bauen, bevor im 12. Jahrhundert die so genannte „Hollerkolonisation“ begann, d. h., man holte sich mit Deichbau und Entwässerungstechnik erfahrene Holländer als Kolonisten ins Land. Mit der Eindeichung konnten die Wurten verlassen und das Land weitflächig besiedelt werden. In der Literatur ist heute nicht ganz eindeutig, wie die Kolonisation abgelaufen ist. Ein Teil der Forscher geht davon aus, dass die Marsch von der überflutungssicheren Geest aus in Etappen besiedelt worden ist. Andere Wissenschaftler bezweifeln dieses und glauben, die Holländer seien auf dem Wasserwege in das Land Hadeln gelangt und überall dort an Land gegangen, wo das Ufer für eine Besiedelung fest genug war. Dieses kann für z. B. für Altenbruch, Lüdingworth und Nordleda zu treffen, die nicht weit entfernt von alten Prielen liegen. So liegt Altenbruch am Rande des Hochwedelteils am Wedemstrom, Lüdingworth mit der St. Jacobi-Kirche in der Nähe eines Prieles, dessen Oberlauf der Westermoorstrom war und Nordleda in der Nähe eines Stromes, der heute der Oberlauf der Emmelke ist. Trifft diese Hypothese zu, so können diese Hochlandsgemeinden zeitlich parallel entstanden sein. Im Lande Hadeln hat sich früh eine besondere Form der Selbstverwaltung entwickelt. So gab es in jedem Kirchspiel einen Schultheißen, den u. a. Landschöffen bei seiner Amtsführung unterstützten. In dem Dreieck Altenbruch–Lüdingworth–Otterndorf trafen sich die Stände des Landes Hadeln auf dem Warningsacker, um Angelegenheiten des gesamten Landes zu beraten. Den ersten Stand bildeten dabei die Hochlandsgemeinden Altenbruch, Lüdingworth, Nordleda, Neuenkirchen, Westerende-Otterndorf und Osterende-Otterndorf. Diese Stände wurden im Grunde erst 1885 durch den Kreistag ersetzt.

Quellen

Karl-Ernst Behre: Kleine historische Landeskunde des Elbe-Weser-Raumes, Stade 1994, ISBN 3-980 1919-6-6
Lore Bierwirth: Siedlung und Wirtschaft im Lande Hadeln, Bad Godesberg 1967.