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Kugelbakenlicht: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1877]] tritt nochmals eine Änderung ein. Das nun ganzjährig ausgelegte [[Feuerschiff]] wird nur im Winter bei Eisgang eingezogen. In der Zeit dient das Baklicht als Reseve.
 
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Mit der Verlegung des Feuerschiffes elbabwärts wird das Licht [[1898]] nach Cuxhaven-[[Duhnen]] in ein kleines, ebenfalls von Lentz konzipiertes Lichthaus verlegt ([[1. Dezember]]). Das nun ´Leuchtbake´ genannte Häuschen war ein gelb-weiß gestrichenes hölzernes Gebäude mit Ziegeldach auf einer Grundfläche von nur 4,00 x 3,60 m. Die Optik wird wiederum aus der Döser Leuchthütte übernommen. Die Baukosten betragen 12.002 RM.
 
Mit der Verlegung des Feuerschiffes elbabwärts wird das Licht [[1898]] nach Cuxhaven-[[Duhnen]] in ein kleines, ebenfalls von Lentz konzipiertes Lichthaus verlegt ([[1. Dezember]]). Das nun ´Leuchtbake´ genannte Häuschen war ein gelb-weiß gestrichenes hölzernes Gebäude mit Ziegeldach auf einer Grundfläche von nur 4,00 x 3,60 m. Die Optik wird wiederum aus der Döser Leuchthütte übernommen. Die Baukosten betragen 12.002 RM.
  

Version vom 1. Juni 2010, 11:26 Uhr

Leuchthütte des Kugelbakelichtes

Das Kugelbakelicht war ein Leuchtfeuer auf der Position nahe der Kugelbake.

Um 1850 wird auf Betreiben des Lotskommandeurs Abendroth, Sohn des ehemaligen Amtmannes, durch den Amtmann Dr. Sthamer der Wasserbauinspektor Kerner mit der Schaffung eines Lichtes bei der Kugelbake beauftragt. Es sollte das Sektorenfeuer des Cuxhavener Leuchtturms unterstützen, um die Elbkrümmung der Außenelbe vor der Kugelbake bei Nacht klarer kenntlich zu machen..

1852 wird im Deichknick an der Kugelbake auf dem ehemaligen Quarantänehof des Bauern Petersen ein Grundstück angekauft und mit einer Wurt erhöht. Im Frühjahr 1853 wird der Grundstein für das sogenannte Lüchten- oder Leuchtenhaus gelegt. Es sieht im Erdgeschoss die Wohnung für den Lampenwärter und im Obergeschoss den Leuchtenraum und ein dahinter gelegenes Wohnzimmer mit Kontrollfenster zum Lampenraum vor. Das Ganze wird so angelegt, dass die Leuchte max. 1,70 m über die Deichhöhe ragt und 8 m über Hochwasser.

Über die Ausstattung des Leuchtapparates gibt es zwei unterschiedliche Aussagen.:

  • Gleichzeitig mit der Grundsteinlegung wird bei M.L. Sautter et Lemoniert et Cie. in Paris eine Fresnell-Optik IV. Ordnung mit einer Brennweite von 250 mm bestellt. Als Leuchtkörper dient ein Gasbrenner von 94 cm Höhe und 45 cm Durchmesser.
  • Als Lichtquelle dient anfangs ein Argant´scher Parabolscheinwerfer mit Rüböllampe. Ab 1861 wird zur Lichtbündelung eine Linsenoptik V. Ordnung mit einer Brennweite von 187,5 mm nach dem fresnel´schen System verwendet.

Dazu sei zu sagen, dass

  • betreffs des Leuchte z.d.Z. in Cuxhaven noch keine Gasversorgung existierte.
  • es Aufzeichnungen Kerners aus dem Jahre 1952 über die Änderung des Bauplanes für den Einsatz einer Fresnell-Optik gibt.

Vermutlich wird es sich um Petroleumbrenner mit Fresnell-Optik gehandelt haben.

Dieses `Baklicht´ geht am 18. Dezember 1853 in Betrieb. Als Lampenwärter wird der ehemalige Schiffszimmermann Rehm eingesetzt. Die Kosten für das Haus betragen 2920 Taler.

Die Rehms legten neben dem Haus einen hübschen Garten mit kleinen Lauben und Lokalität an, in dem Frau Rehm, liebevoll Tante Rehm genannt, u.a. `herrlichen´ Kaffee und selbstgebackenen Kuchen anbot, was zu einem großen Zulauf von Ausflüglern führte. Eine kleine Gaststube war mit allerlei Kuriositäten des ehemals seefahrenden Rehm ausgestattet.

Aufgrund des sich anbahnenden Deutsch-Französischen Krieges wird am 16. Juli 1870 das Licht gelöscht und das Dach gestutzt. Am 13. August 1870 wird das Haus auf Kommando der Küstenverteidigung komplett weggerissen. Dieses führte noch zwei Jahre später zu einem Elegie postmortum in einer Cuxhavener Zeitung: " ... wenn der gallische Hahn nicht gekräht hätten, hätten wir noch heutigen Tags bei der Kugelbake in Tante Rehm´s niedlichen Liebeslauben Schatten und Ruhe finden können."

Im August 1871 wird wiederum auf Veranlassung Abendroths der Wasserbausinspektor Hugo Lentz mit der Erstellung eines neuen Lichtes beauftragt. Wegen des mittlerweile im Deichknick entstandenen Forts Kugelbake soll es allerdings eine leicht abzubauende Hütte sein. So entsteht bereits im Oktober d.J. auf dem Fundament des ehemaligen Rehm´schen Hauses die auf Pfähle gesetzte 7,60 m hohe Leuchthütte. Ausgerüstet mit der Leuchteinrichtung des Leuchtenhauses kostete die Hütte 300 Taler. Am 14. November 1871 geht das neue Licht in Betrieb.
Als im Winter die Scheiben einfrieren, wird noch im gleichen Jahr die Hütte mit einem Ölofen, Tank und einer Pritsche für den Wärter nachgerüstet.

Ab 1872 wird das Licht nur noch im Sommer betrieben, da im Winterhalbjahr nördlich der Kugelbake das Feuerschiff Elbe 4 ausgelegt wird.
1877 tritt nochmals eine Änderung ein. Das nun ganzjährig ausgelegte Feuerschiff wird nur im Winter bei Eisgang eingezogen. In der Zeit dient das Baklicht als Reseve.

Leuchthaus

Mit der Verlegung des Feuerschiffes elbabwärts wird das Licht 1898 nach Cuxhaven-Duhnen in ein kleines, ebenfalls von Lentz konzipiertes Lichthaus verlegt (1. Dezember). Das nun ´Leuchtbake´ genannte Häuschen war ein gelb-weiß gestrichenes hölzernes Gebäude mit Ziegeldach auf einer Grundfläche von nur 4,00 x 3,60 m. Die Optik wird wiederum aus der Döser Leuchthütte übernommen. Die Baukosten betragen 12.002 RM.

Nach den Grundsätzen für Leuchtfeuer und Nebelsignale der deutschen Küsten von 1904 wird 1919 die Kennung des damals festen weißen Feuers in weißes, rotes und grünes unterbrochenes Licht mit Einzelunterbrechung 1 Sekunde geändert. Diese Kennung wird auch beim späteren Feuer an der Lesehalle beibehalten. Erzeugt wird sie durch umlaufende Blenden mit Gewichtsaufzug und der Antrieb erst 1941 geändert. Als Lichtquelle dient ein Petroleumglühlicht. 1926 erfolgte der Anschluss an das örtliche Stromnetz. Als Ersatzlichtquelle diente eine eindochtige Petroleumlampe mit 30 cm Durchmesser und einem Verbrauch von 55 g pro Sekunde.

Neben dem Hauptfeuer befindet sich in der Leuchtbake noch ein Nebenfeuer mit festem weißen Feuer. Dieses Feuer ist an der Westseite angebracht und wurde nur angezündet, wenn sich Fuhrwerke oder das Duhner Rettungsboot nach Eintritt der Dunkelheit im Watt befinden. Für das Feuer wird eine separate Optik VI. Ordnung (Brennweite = 150 mm) verwendet.

Als das Feuerschiff Elbe IV 1939 ersatzlos ausscheidet, gewinnt die Leuchtbake als Quermarke nochmal an Bedeutung.

Als 1956 der direkt neben dem Leuchtfeuer stehende Rettungsschuppen wegen Baufälligkeit abgetragen wird, wird auch das Gebäude des Duhner Leuchtfeuers von 1898 für den Kurbetrieb störend und 1958 abgerissen. Daher wird die Lesehalle entsprechend umgebaut. Die Firma Hoppe & Krooss aus Cuxhaven fertigt 1957 die Laterne für das neue Duhner Quermarkenfeuer. Die Optik V. Ordnung übernimmt man vom alten Feuer von 1898. Die Kennung wird als Lampentaktung ausgelegt, durch Ein- und Ausschalten der Glühlampe. Der Taktgeber wird von der Firma Paul Ferchow Nachf., Berlin geliefert. Die Lichtquelle, eine 24 V/250 Watt-Philips-Leuchtfeuer-Glühlampe, die aus einer gepufferten Bleibatterie gespeist wird. Das Ein- und Ausschalten des Feuers erfolgt über eine Schaltuhr mit 24-Stunden-Zifferblatt, Selbstaufzug und 36-stündiger Gangreserve. Eine Alarmanlage arbeitete unabhängig von der Netzspannung. Sie wird von einer 6 V-Trockenbatterie versorgt. Betreut wird es vom `Hölten Schomaker´, dem hölzernen Schumacher, einem Kriegsinvaliden Schuhmacher, der eine hölzerne Beinprothese trägt.

Das Feuer an der Lesehalle ist als unbewachtes Feuer ausgelegt und brennt zunächst, genau wie das erste Duhner Feuer, nur vom 1. Dezember bis 31. März, sowie dann, wenn das Feuerschiff Elbe 3 nicht auf Station ist. Seit Abzug der Feuerschiffes am 13. Juni 1966 brennt das Feuer ständig. Das Nebenfeuer, wie im alten Feuer eingebaut, ist in dieses Feuer integriert. Der weiße Sektor von 80° bis 140,5° wurde als sogenanntes Wattfeuer genutzt. Es diente zur Orientierung von Wattwagen, die sich bei Dunkelheit im Watt befanden.

Am 1. Juni 1980 wird das Feuer des Duhner Quermarkenfeuers gelöscht und Optik ausgebaut. Die Laterne an der Lesehalle blieb aber erhalten.

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