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Marinesperrwaffenarsenal Oxstedt

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Version vom 24. November 2016, 15:00 Uhr von Hartmut Mester (Diskussion | Beiträge) (Bilder)

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Das Marinesperrwaffenarsenal Oxstedt war über Jahrzehnte periodisch Minendepot für die Cuxhavener Minenlegerverbände zur See.

Nach der Gründung des Minendepots 1890 am Schleusenpriel und dessen Erweiterung als Marinesperrwaffenarsenal Groden 1908 kam man mit der Aufrüstung in den 1930er Jahren schnell an die Kapazitätsgrenzen. So wurde 1935 das zusätzliche `Sperrzeugamt Oxstedt´ beschlossen. Man einigte sich auf die Oxstedter Heide zwischen Oxstedt und Gudendorf südlich der Verbindungsstraße Oxstedt - Franzenburg. Es war südlich des Marineartillerie-Schießplatzes Altenwalde gelegen und durch Straße und für die Anlieferung wichtige Eisenbahn erschlossen.

Am Nordrand des Geländes wurde das so genannte `Heidelager´ eingerichtet, ein Arbeitslager als Unterkunft für Arbeiter und Bedienstete, aber auch Zwangs- und Fremdarbeiter. Es war teilweise mit bis zu 2.000 Personen belegt.

Auf dem restliche Gebiet des Areals, also westlich und südlich des Lagers, wurden diverse erdüberdeckte Munitionsbunker errichtet und durch Schmalspurgleise mit einem separaten Verladegleis verbunden. Hiervon ist noch heute die Trasse, sowie die Rampe des Verladetraktes erkennbar. Damit war das Schienennetz des Geländes erheblich umfangreicher als das Straßennetz.

Gleichzeitig mit der Errichtung des Depots wurde das gesamte Heidegelände mit Schwarzkiefern bepflanzt, um für ausreichend Deckung zu sorgen. Hieraus ergab sich die spätere Benennungsänderung des `Heidelagers´ in `Kiefernhorst´.

Während des 2. Weltkrieges ergab sich jedoch, dass eine zusätzliche Fertigungsstätte nicht mehr erforderlich war, da das Depot Groden bereits den Bedarf abdeckte. So verblieb Oxstedt reines Depot und wurde Groden als Außenlager unterstellt. Gemeinsam mit Groden wurde 1943 die Bezeichnung von `Sperrzeugamt´ in `Sperrwaffenarsenal´ geändert.

Nach Ende des Krieges fiel das Lager unversehrt an die britischen Besatzungstruppen, die die Munitions-Lagerstätten 1948 sprengten. Die Hügel der ehemaligen Bunker sind noch heute entlang der Kreisstraße 13 zu finden. Erhalten geblieben ist das nun `Siedlung Kiefernhorst´ genannte Wohnlager, welches als Unterkunft für Vertriebene und Flüchtlinge diente.

Mit der Aufstellung der Bundeswehr ging auch wieder ein Sperrwaffendepot für die Marine in Planung. Abweichend vom alten Areal sollte dieses jedoch weiter nördlich gelegen sein. Das südliche, teilweise landwirtschaftlich genutzte Gelände blieb offen. Das nördlich gelegene Waldgebiet incl. des Wohnlagers und der Straße wurde jedoch weitgehend geschlossen; die Lagerbewohner wurden umgesiedelt. Ersatzweise wurde die jetzige Kreisstraße 13 nach Oxstedt angelegt. Am 8. Januar 1963 wurde das Marinemunitionsdepot in Dienst gestellt, am 1. April 1964 als einsatzbereit erklärt.

Mit dem Einzug einer Panzergrenadierbrigade in die Altenwalder Kaserne wurde die Anlage mit Lagerstätten für Panzermunition (Standortmunitionsniederlage) erweitert. Damit wurde auch das Heer zum Nutzer.

Am 1. April 1968 erfolgte eine Umbenennung von `Marinemunitonsdepot Oxstedt´ in `Marinemunitionsdepot 6´. Zuständig war es mit zwei anderen Lagern für den Munitonsbedarf der Marineeinheiten des Nordseeraumes zur See, zu Land und in der Luft.

1977 wurde ein neuer Verwaltungstrakt an der östlichen Einfahrt errichtet. Damit hatten die Baracken des ehemaligen Kiefernhorstes ausgdient.

Mit der Neuordnung der Bundeswehrlogistik im Jahre 2003 wurde das Depot dann am 31. Dezember 2005 aufgelöst.


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