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Neuer Fischereihafen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Planungen für den ''Neuen Fischereihafen'' reichen bis in das Jahr [[1935]] zurück. Baubeginn für diesen Hafenteil war im September [[1937]], die Fertigstellung datiert auf das Jahr [[1939]]. Gleichzeitig wurde die Auktionshalle [[Halle IX]] fertig gestellt. Die Größe des Hafenbeckens betrug 400m x 50m. <br/>
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Die Planungen für den ''Neuen Fischereihafen'' reichen bis in das Jahr [[1935]] zurück. Baubeginn für diesen Hafenteil war im September [[1937]], die Fertigstellung datiert auf das Jahr [[1939]]. Die Größe des Hafenbeckens betrug 400m x 50m. Die Zufahrt zum ''Neuen Fischereihafen'' erfolgte durch den [[Amerikahafen]].
Die Zufahrt zum ''Neuen Fischereihafen'' erfolgte durch den [[Amerikahafen]].
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Aufgrund der rasanten Nachkriegsentwicklung der Fischwirtschaft stellte sich schon bald heraus, das der neue Fischereihafen den Erfordernissen nicht mehr genügte. Einerseits war die Größe nicht mehr hinreichend, andererseits war die Löschlogistik infolge der Tidenabhängigkeit nicht optimal. Jedoch war eine Änderung/Erweiterung nicht möglich, da der Niedersächsische Hafenteil gebietsmäßig an seine hamburgischen Grenzen gelangt war. Erst durch einen [[Cuxhaven-Vertrag|Staatsvertrag]] zwischen Niedersachen und Hamburg im Jahre [[1961]] wurden die vorgesehenen Arbeiten möglich. [[1960]]/[[1961]] wurde der Hafen um 500m in östlicher Richtung erweitert. Gleichzeitig entstand das 200m breite Wendebecken am Ostende.
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Gleichzeitig wurde die Auktionshalle [[Halle IX]] am Südkai des Hafenbeckens noch vor Kriegsausbruch fertig gestellt aber nicht mehr in Betrieb genommen, die Marine zog hier während des Krieges ein.
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Aufgrund der rasanten Nachkriegsentwicklung der Fischwirtschaft stellte sich schon bald heraus, das der neue Fischereihafen den Erfordernissen nicht mehr genügte. Einerseits war die Größe nicht mehr hinreichend, andererseits war die Löschlogistik infolge der Tidenabhängigkeit nicht optimal. Jedoch war eine Änderung/Erweiterung nicht möglich, da der Niedersächsische Hafenteil gebietsmäßig an seine hamburgischen Grenzen gelangt war. Erst durch einen [[Cuxhaven-Vertrag|Staatsvertrag]] zwischen Niedersachsen und Hamburg im Jahre [[1961]] wurden die vorgesehenen Arbeiten möglich. [[1960]]/[[1961]] wurde der Hafen um 500m in östlicher Richtung erweitert. Gleichzeitig entstand das 200m breite Wendebecken am Ostende.
  
 
Anfang der 1960er Jahre wurde eine [[Seeschleuse]] mit zwei Kammern gebaut und die Durchfahrt zum [[Amerikahafen]] geschlossen. Gleichzeitig wurde der Neue Fischereihafen auf etwa 200m verbreitert und um 500m verlängert. Der ''Neue Fischereihafen'' ist seitdem tidenunabhängig, was einer Maschinenunterstützung der [[Löschen|Fischlöscherei]] zugute kommt.
 
Anfang der 1960er Jahre wurde eine [[Seeschleuse]] mit zwei Kammern gebaut und die Durchfahrt zum [[Amerikahafen]] geschlossen. Gleichzeitig wurde der Neue Fischereihafen auf etwa 200m verbreitert und um 500m verlängert. Der ''Neue Fischereihafen'' ist seitdem tidenunabhängig, was einer Maschinenunterstützung der [[Löschen|Fischlöscherei]] zugute kommt.

Version vom 2. November 2018, 20:15 Uhr

Neuer Fischereihafen 2015
Der Neue Fischereihafen aus der Luft

Der Neue Fischereihafen ist ein Hafenteil von Cuxhaven.

Die Planungen für den Neuen Fischereihafen reichen bis in das Jahr 1935 zurück. Baubeginn für diesen Hafenteil war im September 1937, die Fertigstellung datiert auf das Jahr 1939. Die Größe des Hafenbeckens betrug 400m x 50m. Die Zufahrt zum Neuen Fischereihafen erfolgte durch den Amerikahafen.

Gleichzeitig wurde die Auktionshalle Halle IX am Südkai des Hafenbeckens noch vor Kriegsausbruch fertig gestellt aber nicht mehr in Betrieb genommen, die Marine zog hier während des Krieges ein.

Nach dem 2.Weltkrieg mußten zur Ernährung der Bevölkerung große Mengen Hering importiert werden, wofür die Hallenkapazitäten nicht ausreichten. An der Verlängerung des Lentzkais wurde 1947 mit dem Bau der mit zwei Kränen ausgestattenen Heringshalle begonnen, welche am 1. April 1949 in Betrieb genommen werden konnte. Durch den Bau der Seeschleuse wurde der Lentzkai im Bereich des Neuen Fischereihafens abgetrennt und umbenannt zum Heringskai.

1954 wurde der Neubau der Halle X fertiggestellt. Der letzte verbliebene Rest an Kaifläche östlich der neuen Fischhalle ging [[1957] an den Industriebetrieb "Seeadler"


Aufgrund der rasanten Nachkriegsentwicklung der Fischwirtschaft stellte sich schon bald heraus, das der neue Fischereihafen den Erfordernissen nicht mehr genügte. Einerseits war die Größe nicht mehr hinreichend, andererseits war die Löschlogistik infolge der Tidenabhängigkeit nicht optimal. Jedoch war eine Änderung/Erweiterung nicht möglich, da der Niedersächsische Hafenteil gebietsmäßig an seine hamburgischen Grenzen gelangt war. Erst durch einen Staatsvertrag zwischen Niedersachsen und Hamburg im Jahre 1961 wurden die vorgesehenen Arbeiten möglich. 1960/1961 wurde der Hafen um 500m in östlicher Richtung erweitert. Gleichzeitig entstand das 200m breite Wendebecken am Ostende.

Anfang der 1960er Jahre wurde eine Seeschleuse mit zwei Kammern gebaut und die Durchfahrt zum Amerikahafen geschlossen. Gleichzeitig wurde der Neue Fischereihafen auf etwa 200m verbreitert und um 500m verlängert. Der Neue Fischereihafen ist seitdem tidenunabhängig, was einer Maschinenunterstützung der Fischlöscherei zugute kommt.

Bei der Erweiterung des Neuen Fischereihafens wurden verbaut, verlegt und bewegt:

35.000 cbm Stahlbeton
15.000 t Stahl
60.000 qm Straße
7 km Eisenbahnstrecke
8 km Kanalisation
1,5 Millionen cbm Erde

Die erste Schleusung fand am 20. Juli 1965 statt. Die Länge der Schleuse beträgt: 190 m, Breite: 24 m, Tiefe: 9 m unter MTnW.

Das Baggergut der beiden Nachkriegsmaßnahmen fand in der Aufspülung des Areals zwischen Alte Liebe und Fährhafen Verwendung.

Nutzung

Seit dem Niedergang der großen Cuxhavener Fischfangaera haben sich an dem tidenunabhängigen Hafenbecken auch diverse andere Branchen angesiedelt. So dient er heute als Mehrzweckhafen mit Umschlag- u. Ausrüstungskais für Trawler und Logger, Offshore-Versorger, Massengutumschlag (Dünger u.a.). Fischauktions- und Verarbeitungshallen, Fischindustrie, Schiffsausrüstungsbetriebe, Tiefkühlhäuser, Eiswerk, Freilagerflächen. Ein- u. Ausfahrt zu jeder Zeit durch die Seeschleuse.

Nach wie vor ist Cuxhaven einer der führenden Standorte der deutschen Fischindustrie mit nur noch 11 Trawlern und einer Fischanlandung von 93.564 t, verarbeitet in 31 örtlichen Betrieben (Stand 2005).

Bilder