Cuxpedia sucht Bilder aus Ihrem Fotoalbum. Sie können uns helfen. Mehr...

Papendick, Hans

Aus cuxpedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Hans Papendiek(* 11. Januar 1928 in Döse; † 10. Oktober 1993 Cuxhaven) war ein Kunstschlosser-Meister und Maler aus Cuxhaven


Hans Papendick hatte sich frühzeitig auf die Aquarellmalerei konzentriert. Dabei galt seine Leidenschaft hauptsächlich der Landschaftsmalerei, die vor allem Motive aus Cuxhaven, Mecklenburg und Tirol zeigt. Außer der heimischen Küstenlandschaft war Hans Papendick von den Eigenheiten der Ostseeküste fasziniert, deren Charakter durchaus Ähnlichkeiten mit manchen Küstenabschnitten seiner Geburtsstadt Cuxhaven aufweist. Zum anderen lebte und arbeitete hier auf dem Darß der im Oktober 1975 im Alter von 87 Jahren verstorbene Mater, Zeichner und Graphiker Theodor Schultze Jasmer. Bei ihm hatte sich Hans Papendick über Jahre einen beachtlichen Teil des Rüstzeuges und mannigfaltige Anregungen für seine künstlerische Tätigkeit und Fortbildung holen können. Die immense Vielfalt der Techniken und Ausdrucksweisen Schultze-Jasmers sollte sich auf die künstlerische Experimentierfreudigkeit Hans Papendicks auswirken. Auch beim Betrachten der zahlreichen Kohle- und Feder-zeichnungen ist der nachhaltige Einfluss Schultze-Jasmers nicht zu übersehen. Zur intensiven Beschäftigung mit der Malerei war Hans Papendick verhältnismäßig spät gekommen, obgleich noch einige frühe Zeichnungen und Aquarelle aus dem Jahre 1947 existieren. Ende Januar 1976 hatte er sein Schaffen in der Galerie des Kunstkreises Hofgeismar in Nordhessen erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die großartige Resonanz auf diese Ausstellung hatte Mut gemacht, und kurze Zeit darauf waren im Mai 1976 ebenso viele Aquarelle, Pastelle und Kohlezeichnungen mit den wechselvollen Erscheinungen von Himmel und Wasser in den Schalterräumen der Commerzbank Cuxhaven zu sehen. Hans Papendick war auf dem Umweg eines Kunstschlossermeisters zur Malerei gelangt. Gleichwohl hatte er sich aufgeschlossen für die Kunst bereits seit seinem zehnten Lebensjahr gezeigt. Das waren jene Jahre, als er bei dem früheren Cuxhavener Graphiker, Maler, Zeichner und Kunsterzieher am Gymnasium Abendrothstraße, Fritz Höpflinger (1902-1974), seinen ersten Kunstunterricht erhalten hatte. Obgleich Fritz Höpflinger und Theodor Schultze-Jasmer nachhaltigen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung ausgeübt haben, so dürfte Hans Papendick von keinem anderen Künstler so entscheidend geprägt worden wie von dem in Nordholz ansässigen Richard Curdes (1891-1974), den er schon im Alter von 19 Jahren kennengelernt hatte. Häufig traf man die beiden mit ihren Malutensilien im Freien, um die vertrauten Motive als einprägsame Skizze oder als Aquarellstudie gleich an Ort und Stelle vor der Natur festzuhalten. Hans Papendick hatte sich mit großer Leidenschaft seiner Malerei verschrieben. Er stand dabei in ständiger Auseinandersetzung mit unserer Küstenlandschaft. Ob am Sahlenburger Strand, in den Kutterhäfen von Spieka-Neufeld oder Dorum, im Watt vor Neuwerk, im Hochmoor, auf der Elbe oder im hiesigen Hafengebiet, überall war er anzutreffen. Maritimes und Ländliches wechseln in seinen A-beiten ständig ab, und die reizvolle Umgebung Cuxhavens oder auch Mecklenburgs bot ihm Motive in beachtlicher Fülle. Auch wenn auf einigen Arbeiten mitunter eine betont starke Farbigkeit zu beobachten ist, so ist doch insge-samt die farbige Vielfalt dieses Künstlers als ganz persön-tiches ästhetisches Erlebnis zu verstehen, ein Erlebnis, das sich immer wieder an der Schönheit seiner heimatlichen Landschaft entzünden konnte. Anders als auf den Aquarellen und Federzeichnungen mit den wechselvollen Erscheinungen unserer Küstenlandschaft bevorzugte Hans Papendick bei seinen Kohle- und Bleistiftzeichnungen häufig einen deutlich robusteren, kraftvollen, mitunter fast rustikalen Stil. Seine künstlerisch produktivste Zeit waren die Jahre 1975/76. Obgleich auf Aquarellmalerei spezialisiert, be-herrschte er eine ganze Palette weiterer Techniken: Acryl, Filzstift- und Rötelzeichnungen; er schuf Pastelle, fertigte Linolschnitte, und gelegentlich entstanden auch Ölgemälde, die allerdings verhältnismäßig selten sind. Seine Letzte Ausstellung zu Lebzeiten war im Mai 1993 eröffnet worden, ein knappes halbes Jahr vor seinem Tod. Nach wie vor erinnern sich zahlreiche Bürger auch heute noch an seine Malkurse an der VHS, die sich beträchtlicher Resonanz erfreuten, weil er ständig bestrebt war, sein Wissen und seine große Erfahrung an seine Malschüler vollständig weiterzugeben.