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Pipeline zum Flugplatz Nordholz

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Eine Pipeline für Treibstoff verband den Minensucherhafen mit dem Flugplatz Nordholz.

Bau

Baubeginn für den Minensucherhafen war das Jahr 1936. Für diesen Hafen war ebenfalls ein Mineralöllager vorgesehen, das den damaligen "Luftwaffenstützpunkt Nordholz" mit Treibstoff versorgen sollte.

Am 1. Juli 1938 wurden die neuen Brücken des Minensucherhafens eingeweiht. Die für die Mineralölverladung maßgebliche Brücke 3 erhielt dabei den Namen "Königin-Louise-Brücke".

Ende des Jahres 1939 erfolgte die Fertigstellung des Mineralöllagers Groden, bestehend aus 6 Tanks. Von dem Pumpenhaus dieses Lagers führten Pipelines zum "Osterhöft", zur "Königin-Louise-Brücke" und zum Flugplatz Nordholz. Die Pipeline zum Flugplatz wurde etwa zeitgleich mit dem Mineralöllager im Jahre 1939 fertiggestellt.

Verlauf

Beginn der Pipeline an Brücke 3 (linker Pfeil) und Öllager Groder (rechter Pfeil) auf einer Luftaufnahme vom 18.04.1944

Die Pipeline verlief westlich der Eisenbahntrasse Cuxhaven - Bremerhaven bis Franzenburg. Von dort aus führte sie entlang der Marinebahn bis zum Flugplatz. Aufgrund der Betonreste, die sich an der Ostseite der ehemaligen Marinebahn finden, ist zu vermuten, dass die Pipeline ab Franzenburg östlich der alten Bahntrasse verlief. Darauf weisen auch die Einstiegsschächte hin, die sich noch heute auf dem Gelände des Marineflugplatzes befinden.
Insgesamt war die Pipeline ca. 18 km lang.

Bauweise

Die Pipeline wurde ca. 6 m unter der Geländeoberfläche eingegraben. Sie bestand aus zwei Rohren mit einem Durchmesser von 25 und 30 cm. Die Rohre verliefen in einem Schacht, der 1,80 m hoch und 1,00 m breit war.
Die Abnahme der Fließfähigkeit der Betriebsstoffe -gerade bei niedrigen Temperaturen- versuchte man damit zu verhindern, dass man das Öl mittels Dampf beheizte.

Rückbau

Nachdem die Pipeline nach der Kapitulation noch bis zum Jahre 1948 von der US-Airforce genutzt wurde, begann man, vom Flugplatz ausgehend, die Rohrleitungen zu entfernen und die Schächte zu sprengen.
Die Leitungen zum "Osterhöft" und im Bereich des Pumpenhauses wurden 1993 entfernt. In diesem Jahr wurden auch die Anschlüsse vom Pumpenhaus zur "Königin-Louise-Brücke" demontiert. Die Brücken des Amerikahafens - mit Ausnahme der "Königin-Louise-Brücke" - wurden im selben Jahr entfernt und im Umfeld Land aufgespült. Wenn von der Pipeline in diesem Bereich noch Reste vorhanden sein sollten, liegen sie heute unter der Auto-Umschlagsanlage der Fa. Harms. Im Gebiet des "Neuen Fischereihafens" wurden die Reste der Pipeline bereits Anfang der 60er Jahre durch das Niedersächsische Hafenamt Cuxhaven beseitigt.

Mineralöllager Nordholz

Die aus Groden kommende Pipeline versorgte an ihrem südlichen Ende das Mineralöllager Nordholz. Dieses war zum Teil Ende des Jahres 1939 betriebsbereit.
Das Lager bestand aus 40 Tanks mit einer Gesamtkapazität von 640.000 m³, von denen vermutlich jedoch nur 12 Tanks mit einer Kapazität von jeweils 20.000 m³ (Tankgruppen 1 und 2) in Betrieb gingen. Ein Drittel dieser Tanks war eingegraben. Sie bestanden aus genietetem Stahl mit Stahlbetonschutz. Drei Pumpenhäuser verteilten das Öl auf die einzelnen Tanks. Ursprünglich waren 81 Tanks mit einer Gesamtkapazität von 1.500.000 m³ geplant. Nach Aufgabe des Lagers durch die amerikanische Luftwaffe 1948 wurden sämtliche Tanks gesprengt.

Bilder