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[[Rauschenplat]] gehört zu den ältesten bestehenden Unternehmen der Stadt Cuxhaven.
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[[1801]] gründete Barthold Georg Rauschenplat aus Göttingen eine Papierhandlung und Buchbinderei in [[Ritzebüttel]]. Einige Jahre später nimmt er einen Teilhaber namens Kniesch auf und firmiert fortan unter `Kniesch & Rauschenplat´. [[1834]] übernehmen sie die [[1831]] gegründete Buchdruckerei `F. S. Pforte´, in der die [[1932]] von dem Hamburger Verleger Edward Roß gegründete Zeitung `[[NEPTUNUS]]´ gedruckt wird.
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[[Rauschenplat]] gehörte zu den drei ältesten bestehenden Unternehmen der Stadt Cuxhaven, es wurde Ende 2017 geschlossen.
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==Anschrift==
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*'''Buchhandlung Rauschenplat'''
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:Inh. Nic Schumann
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:[[Deichstraße]] 20
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:27472 Cuxhaven
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:Tel. (04721) 37137
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==Geschichte==
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[[1801]] gründete Barthold Georg Rauschenplat aus Göttingen eine Papierhandlung und Buchbinderei in [[Ritzebüttel]]. Einige Jahre später nimmt er einen Teilhaber namens Kniesch auf und firmiert fortan unter `Kniesch & Rauschenplat´. [[1834]] übernehmen sie die [[1831]] gegründete Buchdruckerei `F. S. Pforte´, in der die [[1932]] von dem Hamburger Verleger Edward Roß gegründete Zeitung `[[Neptunus|NEPTUNUS]]´ gedruckt wird.
  
 
[[1836]] gingen Druckerei, Buchbinderei und Papierhandlung sowie der NEPTUNUS in den alleinigen Besitz von Erdmann Reinhard August Rauschenplat über, in dessen Familie es bis [[1923]] verblieb. [[1922]] musste der Druck des mehrfach umbenannten `Neptunus´ in den Nachkriegswirren der Inflation wegen eingestellt werden.
 
[[1836]] gingen Druckerei, Buchbinderei und Papierhandlung sowie der NEPTUNUS in den alleinigen Besitz von Erdmann Reinhard August Rauschenplat über, in dessen Familie es bis [[1923]] verblieb. [[1922]] musste der Druck des mehrfach umbenannten `Neptunus´ in den Nachkriegswirren der Inflation wegen eingestellt werden.
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Der Firmensitz von Rauschenplat befand sich ursprünglich in der [[Westerreihe]], später in der [[Nordersteinstraße]]. Im Jahr [[1891]] wurde eine Abteilung abgezweigt in die [[Deichstraße]] 21. Zwei Jahre später wurde der ganze Betrieb unter dieser Adresse angesiedelt. Als `Rauschenplat & Sohn´ betrieb man jetzt Druckerei, Verlag, Buch- Kunst- und Musikalienhandlung, sowie eine Filiale auf Helgoland. Der Verlag hatte Geltung in der Verlagslandschaft und gab ansehnliche Bücher zur Cuxhavener und Helgoländer Geschichte heraus, daneben Reiseführer, Kinderbücher und auch christliche Literatur.
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Der Firmensitz von Rauschenplat befand sich ursprünglich in der [[Westerreihe]], später in der [[Nordersteinstraße]] 8. Im Jahr [[1891]] wurde eine Abteilung abgezweigt in die [[Deichstraße]] 37. [[1895]] wurde zusätzlich das Haus Deichstraße 21 übernommen. Hier wurde [[1903]] der gesamte Betrieb vereinigt. Als `G. Rauschenplat & Sohn´ <ref>G = Georg R., Sohn des E.R.A. Rauschenplat mit Sohn Reinhard, † [[1912]]</ref> betrieb man jetzt Druckerei, Verlag, Buch- Kunst- und Musikalienhandlung, sowie eine Filiale auf Helgoland. Der Verlag hatte Geltung in der Verlagslandschaft und gab ansehnliche Bücher zur Cuxhavener und Helgoländer Geschichte heraus, daneben Reiseführer, Kinderbücher und auch christliche Literatur.
  
 
1923 Jahren wurde die Firma dann im Erbe aufgeteilt: Die Buchdruckerei auf den Enkel Otto Rauschenplat, Buchhandlung und Verlag auf den Enkel Reinhard Rauschenplat.
 
1923 Jahren wurde die Firma dann im Erbe aufgeteilt: Die Buchdruckerei auf den Enkel Otto Rauschenplat, Buchhandlung und Verlag auf den Enkel Reinhard Rauschenplat.
  
'''Buchdruckerei'''
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====Buchdruckerei====
Otto Rauschenplat führte die Druckerei weiter, musste aber [[1928]] wegen finanzieller Probleme einen Teilhaber namens Leo Schmitt aufnehmen. Unter dem Namen `Rauschenplat & Schmitt´ wurde die Druckerei weitergeführt und ging [[1957]] an Norbert Gerdts, dem Schwiegersohn Schmitts, über. Sie wurde noch bis in die 90er Jahre am [[Strichweg]] weiter betrieben.
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Otto Rauschenplat führte die Druckerei in der Deichstraße 21 weiter, musste aber [[1928]] wegen finanzieller Probleme einen Teilhaber namens Leo Schmitt aufnehmen. Unter dem Namen `Rauschenplat & Schmitt´ wurde die Druckerei weitergeführt und ging [[1957]] an Norbert Gerdts, dem Schwiegersohn Schmitts, über. Sie wurde [[1971]] in den [[Strichweg]] verlegt und noch bis in die 90er Jahre weiter betrieben.
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====Buchhandlung====
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Reinhard Rauschenplat verkaufte die Buchhandlung [[1937]] an den Hamburger Kaufmann Hommes, der sie [[1959]] an Peter Otto Schumann veräußerte. Dieser übergab sie an den Sohn Nik Schumann, der sie seit nunmehr vielen Jahren gemeinsam mit seiner Frau Elke leitet. Neben der "[[Buchhandlung Lotsenviertel]]" in der [[Schillerstraße]] bietet sie das letzte inhabergeführte  Buchsortiment in Cuxhaven. <ref>Auch in Cuxhaven haben sich, wie überall in Deutschland, mittlerweile die nationalen Buchkonzerne und Filialisten etabliert.</ref> Sie bietet neben einem Vollsortiment eine weithin bekannte Abteilung für Seefahrtsliteratur, ist einzige Seekartenhandlung am Ort, hat eine Antiquariats- und eine Bilderabteilung, die in letzter Zeit in Kooperation mit der Galerie FormArt ausgebaut wurde. Hier finden sich Originale und Reproduktionen alter dekorativer Grafiken von Cuxhaven, historische Landkarten, Kunstfotos von Plisson u.a. Insbesondere sind es die Drucke und Originale von Ole West, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
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Im Oktober 2011 zieht die Buchhandlung um in den benachbarten, ehemaligen [[Gloria-Palast]].
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Am [[25. November]] [[2017]] stellt die Buchhandlung Rauschenplat den Geschäftsbetrieb ein. Am 18.12.2017 stellt das Unternehmen Insolvenzantrag.
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====Verlag====
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Auch der Verlag hat in den letzen Jahren wieder Fahrt aufgenommen mit diversen Büchern zu Cuxhaven und Umgebung, sowie Cuxhavener Themen. Dazu kommt eine Reihe Replikate historischer Bücher, ebenfalls Cuxhaven-bezogener Inhalte, die mehr oder weniger überarbeitet neu aufgelegt wurden. Mit dem Buch von Dr. Paul Schulz „CODEX ATHEOS“ war man im Jahr [[2006]] sogar zweimal im Fernsehen (in den Talk-Shows von Maischberger u. Kerner bzw. Nina Ruge).
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Ein weiters Haus entstand zwischen [[1894]] und [[1898]] am Südende der Deichstraße mit der Hausnummer 5. Hierin die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung August Rauschenplat. Der Zusammenhang zum Betrieb Georg Rauschenplat (Deichstraße 21) ist nicht recht klar, es steht aber zu vermuten, dass es sich um Brüder handelte. [[1934]], anlässlich des Verkaufs des Hauses an den Uhrmacher Oellerich, ist als Inhaber der Kunsthändler Ernst Böckmann eingetragen.
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Datei:Rauschenplat Westerreihe 9.JPG|Grundungshaus Rauschenplat, Westerreihe 9 (Später Gemüse-Plagmann)
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Datei:Rauschenplat Norder 8.jpg|Nordersteinstraße 8
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Datei:Rauschenplat Deichstraße 37.jpg|Deichstraße 37
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Datei:Rauschenplat Deichstraße 5.jpg|Deichstraße 5
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Datei:Anzeige rauschenplath 1910.jpg|Anzeige um 1910
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'''Buchhandlung'''
 
Reinhard Rauschenplat verkaufte die Buchhandlung [[1937]] an den Hamburger Kaufmann Hommes, der sie [[1959]] an Peter Otto Schumann veräußerte. Dieser übergab sie an den Sohn Nik Schumann, der sie seit nunmehr vielen Jahren gemeinsam mit seiner Frau Elke leitet. Neben der `Buchhandlung Neubauer´ im [[Lotsenviertel]] bietet sie das letzte inhabergeführte  Buchsortiment in Cuxhaven. <ref>Auch in Cuxhaven haben sich, wie überall in Deutschland, mittlerweile die nationalen Buchkonzerne und Filialisten etabliert.</ref> Sie bietet neben einem Vollsortiment eine weithin bekannte Abteilung für Seefahrtsliteratur, ist einzige Seekartenhandlung am Ort, hat eine Antiquariats- und eine Bilderabteilung, die in letzter Zeit in Kooperation mit der Galerie FormArt ausgebaut wurde. Hier finden sich Originale und Reproduktionen alter dekorativer Grafiken von Cuxhaven, historische Landkarten, Kunstfotos von Plisson u.a. sind es besonders die Drucke und Originale von Ole West, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
 
  
'''Verlag'''
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==Fußnoten==
Auch der Verlag hat in den letzen Jahren wieder Fahrt aufgenommen mit diversen Büchern zu Cuxhaven und Umgebung, sowie Cuxhavener Themen. Dazu kommt eine Reihe Replikate historischer Bücher, ebenfalls Cuxhaven-bezogener Inhalte, die mehr oder weniger überarbeitet neu aufgelegt wurden. Mit dem Buch von Dr. Paul Schulz „CODEX ATHEOS“ war man im letzten Jahr sogar zweimal im Fernsehen (in den Talk-Shows von Maischberger u. Kerner bzw. Nina Ruge).
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<references />
  
[[Kategorie:Unternehmen]]
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[[Kategorie:Unternehmen (ehemaliges)]]

Aktuelle Version vom 16. März 2020, 14:21 Uhr

Rauschenplat, Deichstraße 20
ehemaliger Laden Rauschenplat, Deichstraße 21

Rauschenplat gehörte zu den drei ältesten bestehenden Unternehmen der Stadt Cuxhaven, es wurde Ende 2017 geschlossen.

Anschrift

  • Buchhandlung Rauschenplat
Inh. Nic Schumann
Deichstraße 20
27472 Cuxhaven
Tel. (04721) 37137

Geschichte

1801 gründete Barthold Georg Rauschenplat aus Göttingen eine Papierhandlung und Buchbinderei in Ritzebüttel. Einige Jahre später nimmt er einen Teilhaber namens Kniesch auf und firmiert fortan unter `Kniesch & Rauschenplat´. 1834 übernehmen sie die 1831 gegründete Buchdruckerei `F. S. Pforte´, in der die 1932 von dem Hamburger Verleger Edward Roß gegründete Zeitung `NEPTUNUS´ gedruckt wird.

1836 gingen Druckerei, Buchbinderei und Papierhandlung sowie der NEPTUNUS in den alleinigen Besitz von Erdmann Reinhard August Rauschenplat über, in dessen Familie es bis 1923 verblieb. 1922 musste der Druck des mehrfach umbenannten `Neptunus´ in den Nachkriegswirren der Inflation wegen eingestellt werden.

Der Firmensitz von Rauschenplat befand sich ursprünglich in der Westerreihe, später in der Nordersteinstraße 8. Im Jahr 1891 wurde eine Abteilung abgezweigt in die Deichstraße 37. 1895 wurde zusätzlich das Haus Deichstraße 21 übernommen. Hier wurde 1903 der gesamte Betrieb vereinigt. Als `G. Rauschenplat & Sohn´ [1] betrieb man jetzt Druckerei, Verlag, Buch- Kunst- und Musikalienhandlung, sowie eine Filiale auf Helgoland. Der Verlag hatte Geltung in der Verlagslandschaft und gab ansehnliche Bücher zur Cuxhavener und Helgoländer Geschichte heraus, daneben Reiseführer, Kinderbücher und auch christliche Literatur.

1923 Jahren wurde die Firma dann im Erbe aufgeteilt: Die Buchdruckerei auf den Enkel Otto Rauschenplat, Buchhandlung und Verlag auf den Enkel Reinhard Rauschenplat.

Buchdruckerei

Otto Rauschenplat führte die Druckerei in der Deichstraße 21 weiter, musste aber 1928 wegen finanzieller Probleme einen Teilhaber namens Leo Schmitt aufnehmen. Unter dem Namen `Rauschenplat & Schmitt´ wurde die Druckerei weitergeführt und ging 1957 an Norbert Gerdts, dem Schwiegersohn Schmitts, über. Sie wurde 1971 in den Strichweg verlegt und noch bis in die 90er Jahre weiter betrieben.

Buchhandlung

Reinhard Rauschenplat verkaufte die Buchhandlung 1937 an den Hamburger Kaufmann Hommes, der sie 1959 an Peter Otto Schumann veräußerte. Dieser übergab sie an den Sohn Nik Schumann, der sie seit nunmehr vielen Jahren gemeinsam mit seiner Frau Elke leitet. Neben der "Buchhandlung Lotsenviertel" in der Schillerstraße bietet sie das letzte inhabergeführte Buchsortiment in Cuxhaven. [2] Sie bietet neben einem Vollsortiment eine weithin bekannte Abteilung für Seefahrtsliteratur, ist einzige Seekartenhandlung am Ort, hat eine Antiquariats- und eine Bilderabteilung, die in letzter Zeit in Kooperation mit der Galerie FormArt ausgebaut wurde. Hier finden sich Originale und Reproduktionen alter dekorativer Grafiken von Cuxhaven, historische Landkarten, Kunstfotos von Plisson u.a. Insbesondere sind es die Drucke und Originale von Ole West, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Im Oktober 2011 zieht die Buchhandlung um in den benachbarten, ehemaligen Gloria-Palast.

Am 25. November 2017 stellt die Buchhandlung Rauschenplat den Geschäftsbetrieb ein. Am 18.12.2017 stellt das Unternehmen Insolvenzantrag.

Verlag

Auch der Verlag hat in den letzen Jahren wieder Fahrt aufgenommen mit diversen Büchern zu Cuxhaven und Umgebung, sowie Cuxhavener Themen. Dazu kommt eine Reihe Replikate historischer Bücher, ebenfalls Cuxhaven-bezogener Inhalte, die mehr oder weniger überarbeitet neu aufgelegt wurden. Mit dem Buch von Dr. Paul Schulz „CODEX ATHEOS“ war man im Jahr 2006 sogar zweimal im Fernsehen (in den Talk-Shows von Maischberger u. Kerner bzw. Nina Ruge).

Ein weiters Haus entstand zwischen 1894 und 1898 am Südende der Deichstraße mit der Hausnummer 5. Hierin die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung August Rauschenplat. Der Zusammenhang zum Betrieb Georg Rauschenplat (Deichstraße 21) ist nicht recht klar, es steht aber zu vermuten, dass es sich um Brüder handelte. 1934, anlässlich des Verkaufs des Hauses an den Uhrmacher Oellerich, ist als Inhaber der Kunsthändler Ernst Böckmann eingetragen.

Bilder


Fußnoten

  1. G = Georg R., Sohn des E.R.A. Rauschenplat mit Sohn Reinhard, † 1912
  2. Auch in Cuxhaven haben sich, wie überall in Deutschland, mittlerweile die nationalen Buchkonzerne und Filialisten etabliert.