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Ritzebütteler `Ulk´-Museum

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Das Ulk-Museum 1894

Das Ritzebütteler Ulk-Museum war das erste Museum Cuxhavens.

An der Zufahrt zum Schloss Ritzebüttel an der Martinskirche befand sich gegenüber der Schlosswache an der Mauer zum "Seniorenparlament" Cuxhavens erstes Museum. Es wurde um 1852 vom Ritzebütteler Armenkollegium eingerichtet. Die ersten Ausstellungsstücke waren vom Polizeisergeanten Langer von seinen Seefahrten mitgebracht worden. Nach seinem Tod übergab die Witwe die Kuriositäten dem Armenkollegium, das sie dort als Ausstellung platzierte. Der derzeit residierende Amtmann, Dr. Caspar Hartung, hatte der Errichtung dieses "Museums" mit der Maßgabe zugestimmt, es jederzeit wieder entfernen zu können. Es war beabsichtigt, dass Besucher des Parkes diesen zusätzlichen Höhepunkt durch einen Bonus in die aufgestellte Sammelbüchse zugunsten der Armeneinrichtungen des Ortes honorierten.

Zu sehen gab es ein ebenso buntes wie kurioses Sammelsurium verschiedenster Gegenstände aus aller Welt: Tierknochen, ausgestopfte Tiere und verschiedenste Gegenstände. Aber natürlich fehlte auch nicht die Schatzkiste Störtebekers, makabererweise bewacht von einem das Hamburger Wappen haltenden Löwen oder als Krönung sein Totenschädel. Ein zweiter, kleinerer Schädel war dann auch folgerichtig sein Kindheitsschädel. Ebenso fanden sich auch Kanonenkugeln oder ein Stück der Schiffskette seines Schiffes wieder.
Bewacht und begleitet wurde die Ausstellung von den Soldaten der Schlosswache, die es auch verstanden, den Besuchern die Ausstellung mit entsprechendem Seemannsgarn nahezubringen.

Da die Ausstellung nur durch eine schmale Überdachung geschützt war, litt sie mit der Zeit stark, was durch entwendete Teile noch beschleunigt wurde. Zwar versuchte man, sie durch den Ersatz mit diversen Gegenständen am Laufen zu halten, doch war im Frühjahr 1911 das Ende gekommen, die Überreste wurden vom Armenkollegium verkauft. Erhalten blieb nur eine Löwenplastik, die der Grodener Bildhauer David Benjamin Opitz als Firmenwappen für die damalige "Löwen-Apotheke" in der Kleinen Hardewiek geschaffen hatte.
1933 wurde an der Stelle ehemaligen "Museums" der Brockesbrunnen mit einem Bronzerelief enthüllt. Brockes hatte u.a. im August 1878 das plattdeutsche Gedicht "Datt Cuxhavener Museum" verfasst.

Quellen

Borrmann: Bilder zur Geschichte des Amtes Ritzebüttel und der Stadt Cuxhaven - Der Flecken Ritzebüttel 1