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Schlacht in der Hadeler Heide

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Die Schlacht in der Hadeler Heide war ein historisches Ereignis in Lüdingworth-Westerende.

Vorgeschichte

Anfang des 16. Jahrhunderts wüteten Truppen des Erzbischofs Christoph von Bremen im Land Hadeln, um dessen Forderungen nach dem Zehnten einzutreiben. Dieser musste bisher nur an den weltlichen Landesherren, Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg, entrichtet werden. Die doppelte Forderung wurde von den Hadlern nicht eingesehen und sie setzten sich mit allen Mitteln zur Wehr. Die Forderungen des Bischofs wurden von seinen Soldaten aber brutal eingetrieben, wobei sie weitere Forderungen, wie z.B. ihre Verköstigung, erhoben. Nach der Beschwerde des Herzogs beim Kaiser lenkte der Bischof 1526 ein. Hadeln litt jedoch weiter unter den durchziehenden Horden ehemaliger Soldaten des Bischofs.

Aufmarsch vor Ritzebüttel

Am 13. März 1541 tauchte die so genannte "Große Garde" an der Grenze zu Ritzebüttel auf. Sie bestand aus 10 Fähnlein [1] ehemaliger Soldaten und kam aus dem Lande Wursten, das sie brandschatzend durchzogen hatte. Sie versuchte, über Ritzebüttel in das reiche Hadeln vorzudringen. Der damalige Ritzebütteler Amtmann Jürgen Plate versagte jedoch den Durchzug. Einen gewaltsamen Durchzugsversuch verhinderte er mit Geschützfeuer von den Wällen des Schlosses Ritzebüttel.

Aufmarsch in der Hadeler Heide

Die "Große Garde" versuchte nun unter Umgehung des hamburgischen Gebietes von Süden her nach Hadeln einzumarschieren. Von den Hadelern wurden ihnen Deputierte entgegengesandt, um zu verhandeln. Die verstreichende Zeit nutzten sie, um eine Streitmacht zu sammeln und sich zu verstärken. Am ersten Ostertag, dem 17. April 1541, hielten die Hadeler ihren Ostergottesdienst in Lüdingworth und zogen danach zur "Lüdingworther Schanze" [2]. Diese Schanze ist heute in der Nähe der Lüdingworther Straße 125 zu vermuten. Ein pikantes Ereignis soll den Beginn der Schlacht eingeleitet haben. Nach Kiep:

Als der Feind sah, dass er gutwillig sein Ziel nicht erreichen würde, stellte er sich in Schlachtordnung, und ein Fähnrich drang aus der Reihe hervor, sprang auf den Deich, und beschimpfte die Hadeler, zeigte ihnen zum Beweis seiner größten Verachtung seine Rückseite und zeigte mit dem Finger dorthin. Da schoss ein Hadeler auf ihn und traf ihn an der richtigen Stelle, sodass er sein Schmähen bald vergaß. Das war das Signal zum allgemeinen Angriff.

Nach heftigem Kampf schlugen die Hadeler die Eindringlinge in die Flucht. Die "Große Garde" hatte über 800 Tote und eine große Anzahl Gefangener zu beklagen. Zu den Gefangenen gehörten auch zwei Anführer der Garde, Hans von Essen und Hänselein von Geldern.



Fußnoten

  1. ein Fähnlein bestand aus ca. 400 Soldaten
  2. nach dem Chronisten Bruno Kiep in seiner "Hadler Chronik" aus dem Jahre 1923