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Seedeichkaserne (Grimmershörnkaserne)

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Seedeichkaserne 1994

Die Seedeichkaserne, besser bekannt als "Bretterkaserne" war ein Teil der Kasernenanlage Grimmershörn.


Geschichte bis 1945

Von Mai bis November 1893 wurde für die IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung (MAA) am Seedeich eine Kasernenanlage errichtet und am 16. November 1893 von der 1. und 2. Kompanie der IV. MAA bezogen.

Es handelte sich um ursprünglich drei zweigeschossige Bauten, die aus Kostengründen aus Holz errichtet wurden, deren Fundamente aber so breit ausgelegt waren, dass sie später eine massive Verblendung hätten erhalten können. Neben den drei Hauptgebäuden, die Unterkünfte für Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere sowie Speisesäle, Küchen, Wachstuben und andere Funktionsräume enthielten, gehörten weitere Nebengebäude zu der Anlage. Die größeren Nebengebäude waren u.a. ein Gebäude für den Büchsenmacher mit Wohnung für den Kaserneninspektor, eine Latrine mit 20 Sitzen, eine Zisterne, eine Exerzierschuppen sowie ein Spritzenschuppen. Die Latrine wurde von Ringelnatz in seiner Erzählung „Als Mariner im Krieg“ derb als "Pißhaus" bezeichnet.

Im Jahre 1919 wurde die Seedeichkaserne auf Bitten des Magistrats und der Bürgerschaft zu Notwohnungen umgebaut, ein später geplanter Abriss kam zunächst wegen der Inflation 1929 nicht zustande. Auch hatten sich einige Bewohner geweigert, in die für sie gebauten Wohnblocks an der Grenzstraße umzuziehen. In diesen Jahren wohnte auch Adele Edelmann in diesem Gebäude. Sie erlangte traurige Berühmtheit durch ein Foto, auf dem sie gemeinsam mit Oskar Dankner und umgehängten Schildern während der Zeit der Judenverfolgung zu sehen ist.

Ab dem Jahre 1939 zogen erneut Soldaten in die Gebäude.


Geschichte nach 1945

Nach dem Ende des II. Weltkrieges wurden nach der Freigabe durch die Alliierten im Mittelblock Bundesbedienstete untergebracht, die Seitenflügel wurden an die Stadt vermietet und u.a. mit polnischen Aussiedlern belegt. Im Jahre 1955 wurde die ehemalige Kaserne nochmals renoviert[1]. Wegen mangelnder Bauunterhaltung wurden der Ost- und Westflügel der Anlage im Februar 1972[2] abgerissen. Auch das Hauptgebäude hatte nur Bestand bis in das Jahr 2002, in dem die Cuxhavener Nachrichten titelten: „ „Toter Punkt“ der Stadt wird jetzt abgerissen“.


Fußnoten

  1. Quelle:Borrmann
  2. Quelle:Borrmann

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Quellen

Gerd Wildfang: Militärische Bauten der Festung Cuxhaven ab 1870 -eine Bestandsaufnahme-, Cuxhaven 2010.

Peter Bussler: Grimmershörn – Die Geschichte der Cuxhavener Bucht zwischen gestern und heute, Cuxhaven 2011, ISBN 978-3935519-25-0