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Stromversorgung

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Altes E-Werk am Lentzkai

Stromversorgung erscheint in Cuxhaven erstmalig im Jahre 1897. Der Stellmacher Botzbach stattet sein neu errichtetes Haus in der Abendrothstraße mit elektrischer Beleuchtung aus, betrieben durch einen eigenen Stromgenerator.

Mit dem Bau des Neuen Hafenbahnhofes, heute HAPAG-Hallen, wurde zur Energieversorgung von Licht und Kranen am südlichen Ende der Heringsschuppen am Lentzkai ein Dampfkraftwerk eingerichtet. Es war ausgestattet mit einer 85 PS-Dampfmaschine, die später auf 150 kW hochgerüstet wurde. Geliefert wurde Gleichstrom von etwa 240 Volt. Zur Pufferung diente eine Akkumulatorenbatterie. Hier lag auch der Ursprung der Cuxhavener Stadt-Spannungsversorgung.

Anfang 1921 übernahm die Hamburgische Electricitäts-Werke-AG (HEW) die bestehenden Anlagen. Sie verpflichtete sich, die Stromversorgung Cuxhavens weiterhin auszubauen. Soweit das vorhandene Hafenkraftwerk nicht in der Lage war, den Energiebedarf abzudecken, wurde er vom Elektrizitätsverband Stade bezogen. Dieser lieferte vom Umspannwerk Wulsdorf (Bremerhaven) Drehstrom mit 20 kV Spannung nach Cuxhaven, der in einem weiteren Umspannwerk auf 6 kV vermindert an die Stadt übergeben wurde. Diese verteilte die Spannung über ein eigenes Netz auf die Stadt, wo sie in diversen Trafostationen, den bekannten Trafohäuschen, auf 380/220 V Drehstrom herabgesetzt, im Niederspannungsnetz dem Verbraucher zur Verfügung gestellt wurde. Außerdem wurde auch noch der vorhandene Gleichstrom angeboten, der aber sukzessiv aus dem Netz genommen wurde.

1935 wurde aufgrund der stetig steigenden Nachfrage nach elektrischer Energie von der Überlandwerk Nord-Hannover AG (ÜNH) von Wulsdorf her eine 60 kV-Doppel-Leitung gezogen und in der Industriestraße ein 60/6 kV-Umspann- und Schaltwerk eingerichtet.

Mit dem Ausbau des Minensucherhafens ab 1936 wurde für den Bereich des Stützpunktes eine eigene unabhängige Stromversorgung eingerichtet.

Aufgrund der Neuregelungen durch das "Groß-Hamburg-Gesetz" aus dem Jahre 1937 übernahm die HEW Versorgungsgebiete im Hamburger Raum, während die ÜNH ab 1. Januar 1940 die Versorgung des Cuxhavener Stadtgebietes übernahm. Die ÜNH mit Sitz in Bremen ist die Betriebsgesellschaft des Zweckverbandes Elektrizitätsverband Stade und die Stadt Cuxhaven damit Verbandsmitglied.

Nach dem Krieg kam es zunächst immer wieder zu Netzabschaltungen, die bis zu 400 Stunden im Monat betragen konnten. Dabei hatte Cuxhaven noch Glück. Das während des Krieges neu gebaute Seebäderschiff `Königin Luise´, welches aber nicht mehr zum Einsatz kam, diente in Cuxhaven als `Elektroschiff´, indem es Strom in das Cuxhavener Stromnetz einspeiste.

Als Auswirkung des 2. Weltkrieges unterblieb mangels Material weitgehend der Ausbau und die Ausbesserung des Leitungsnetzes entgegen des ständig steigenden Bedarfs bei Haushaltungen, Gewerbe und Industrie. Dieses wurde nach 1948 verstärkt nachgeholt. Es wurden 6 kV-Schaltanlagen modernisiert und nach Bedarf neu eingerichtet. Zuleitungen und Verteilungsnetz wurde zu Ringleitungen geschaltet und Sicherungsanlagen installiert, die im Störungsfall betroffene Abschnitte selbsttätig aus dem Netz trennen. Außerdem konnten so mit geringstem Versorgungsausfall für die Verbraucher bei Leitungsarbeiten einzelne Netzabschnitte getrennt werden.

Um nicht allein von der zuführenden Leitung aus Wulsdorf abhängig zu sein, wurde 1954 eine zusätzliche 60 kV-Doppel-Leitung von Hemmoor an das Umspannwerk Industriestraße angeschlossen, welches zunehmend ausgebaut wurde.

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