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Wichernschule

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Die Wichernschule ist bis heute die Cuxhavener Schule für lernschwache Kinder.

Geschichte der Unterrichtung für Lernschwache

Nach Kriegsende wird die Chronik der Hilfsschule gestohlen. Die neue Chronik wird ab dem 1. August 1946 geführt.

  • 1878 wird die erste Cuxhavener Gemeindeschule eingerichtet. In deren Zweckbestimmung heißt es: "Die Gemeindeschule ist einen sechs-stufige mit sechs Knaben- und vier Mädchenklassen, und für die im Lernen schwächeren Kinder werden noch besonders drei parallele Klassen eingerichtet, in welchen sie nach eimem leichten Lernplan auch zum Ziele einer abgeschlossenen Schulbildung gelangen können."
  • Ostern 1926 wird eine Hilfsschulklasse an der Ritzebütteler Schule eingerichtet.
  • Am 1. April 1927 werden zwei Hilfsschulklassen an der Abendrothschule eingerichtet. Der Lehrer Gustav Raap beginnt seine Arbeit in den Hilfsschulklassen.
  • 1934 ziehen die Hilfsschulklassen in die Bleickenschule.
  • Am 1. August 1938 wurden alle Hilfsschulen durch Verfügung des preußischen Kultusminister selbständig
  • Während des Krieges sowie im strengen Winter 1946/1947 wurde die Schule teilweise geschlossen.
  • Nach Kriegsende ziehen die Klassen der Hilfsschule vorübergehend in die Deichschule, da die Schule an der Rathausstraße von englischen Truppen belegt wurde. Der Lehrer Gustav Raap wird Rektor. Es liegt keine Aussage darüber vor, wann genau die Hilfsschule zurück in die Bleickenschule zog.
  • Ostern 1948 besteht die Cuxhavener Hilfsschule aus 10 Klassen. Ein Jahr später sind es bereits 12 Klassen.
  • August 1953 erhält die Cuxhavener Hilfsschule den Namen Wichernschule nach dem Hamburger Pädagogen und Gründer des Rauhen Hauses (in dem der Adventkranz `erfunden´ wurde). Sie besteht aus 12 Klassen mit 305 Schülerinnen und Schülern.
  • Im Februar 1955 wird erstmals der Platzmangel der Wichernschule an der Bleickenschule in der Presse beklagt. Diese Klagen verstärken und ziehen sich bis zum Umzug in die Deichstraße 1968 hin.
  • Seit 1962 werden geistigbehinderte, die auch die Minimalforderungen für lernschwache nicht erfüllen, der Wichernschule unterstellt, getragen aber von der Lebenshilfe e.V.,
  • Diese erbaut 1965 ein Betreuungshaus am Grünen Weg, das am 21. Januar 1966 eingeweiht wird. Damit ist die Wichernschule aufgeteilt. Wärend die lernschwachen Kinder an der Bleickenschule verbleiben, wird für die geistigbehinderten Kinder durch die Lebenshilfe die Tagesstätte `am Grünen Weg´ betrieben.
  • In den 1960er Jahren wandelt sich die offizielle Bezeichnung von Hilfsschule in Sonderschule.
  • Am 1. August 1967 wird die Mädchenschule an der Deichstraße aufgelöst. In das Gebäude zieht die Wichernschule ein.
  • Am 27. August 1968 geht der Rektor Gustav Raap in Pension und Hermann Borrmann wird sein Nachfolger.
  • Am 1. August 1971 löst Frau Annegret Minck Herrn Borrmann als Rektorin ab. Dieser wird als Hobby-Heimatforscher Leiter des Cuxhavener Stadtarchives.
  • 1975 gibt es das erste Mal eine Zusage der Stadt Cuxhaven auf einen Neubau der `Sonderschule G´ für geistig Behinderte.
  • Am 23. April 1987 beschließt der Rat der Stadt abriss und neubau der alten Küver-Schule, später Arbeitsamt, in der Friedrichstraße.
  • 1989 wird erstmals für Geistigbehinderte per Gesetz eine Schulpflicht eingeführt.
  • Am 8. September 1989 wird die Schule für geistigbehinderte in neuen Gebäuden (Eingeweiht am 2. November 1989) selbständig. Sie bekommt den Namen `Schule am Schillerzentrum´ und gehört damit nicht mehr der Wichernschule an.
  • Am 1. Februar 1992 wird Klaus Gilg Rektor der Wichernschule. In der Folge leidet die Schule unter zunehmender Raumnot. Es wird in Kellerräumen unterrichtet. Eine Klasse muss in ein ehemaliges Ladengeschäft ausgelagert werden.
  • Im März 1996 gibt es unter „Schwarz-Gelb“ den Beschluss der Stadt Cuxhaven, dass die Wichernschule in die Grimmershörnkaserne umziehen soll. Die Schule trägt den Beschluss mit.
  • Die neue Ratsmehrheit „Rot-Grün“. SPD unterstellt der Wichernschule unkorrekte Aufnahme neuer Schüler, um die Schule künstlich aufzublähen.
  • Ab Januar 1997 folgen mehrere abstruse Pläne der Stadt, die Wichernschule aufzuteilen und an anderen Standorten unterzubringen.
  • Im September 1997 beschließt die Stadt einen neuen Dachausbau sowie einen modernen Anbau an das Gebäude der Wichernschule, sowie während der Bauphase die provisorische Unterbringung in der Grimmershörnkaserne.
  • Im August 1998 zieht die Wichernschule „vorübergehend“ in die Grimmershörnkaserne. Die Stadt Cuxhaven lässt die Wichernschule allerdings in ein Gebäude ziehen, dass in keiner Weise den Anforderungen einer Schule gerecht wird.
  • Da die Deichschule über einer ehemaligen Wehle errichtet wurde, werden Oktober 1998 für 1 Million DM unter das bestehende Gebäude durch das alte Fundament hindurch sowie an der Seite des vorgesehenen Anbaus Betonsäulen in den weichen Grund gepresst. Dadurch soll u.a. ein Abrutschen des alten Gebäudes in die zu errichtende Baugrube des Anbaus verhindert werden.
  • Der Verwaltungsrat beschließt am 30.März 1999 gegen alle Absprachen mit den betroffenen Eltern und Lehrern, den wesentlichen Teil der Vergrößerung, nämlich den Anbau an das alte Gebäude zu streichen. Am Ende sind über 1,4 Million DM im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand gesetzt.

Das Vorgehen des OB’s erzeugt nicht nur bei den betroffenen Eltern, Schüler und Lehrern große Empörung, sondern ebenso bei großen Teilen der Cuxhavener Bevölkerung. Nicht zuletzt am rücksichtslosen Festhalten des OB’s an seinem Entschluss sowie seines Festhaltens an haltlosen Vorwürfen gegenüber der Schule zerbricht die Rot-Grüne Koalition.

  • Am 28. September 1999 erhält ein Bürgerbegehren (Initiative der „Statt-Partei“), dass sich für den endgültigen Verbleib der Wichernschule in der Grimmershörnkaserne ausspricht, innerhalb von vier Wochen 7300 Stimmen. Nötig wären 4500 Stimmen gewesen. Der OB erkennt die Rechtsgültigkeit des Bürgerbegehrens nicht an, beugt sich aber schließlich dennoch dem Begehren und dem Wunsch der Wichernschule. Das Gebäude bleibt jedoch bezüglich aller baulichen Voraussetzungen für eine Schule (Beleuchtung, Akustik, Klassen- und Fachraumausstattung) völlig unzulänglich.
  • Im. November reichen die Elternvertreter daher eine Landtagseingabe ein.
  • Am 26. November 1999 erklärt die Bezirksregierung zu den Vorwürfen der SPD, dass die Wichernschule die Aufnahme der Schüler korrekt durchführt.
  • Am 1. Februar 2000 bestätigt die Landesschulbehörde die baulichen Mängel.
  • Am 11. Mai 2000 fordert die Bezirksregierung die Stadt Cuxhaven auf, die sächlichen und baulichen Mängel unverzüglich zu beheben.
  • Die Landesschulbehörde überprüft die Arbeit der Wichernschule und attestiert der Schule ihre korrekte und gute Arbeit.
  • Im August erfolgt der Umzug der Wichernschule in die Grimmershörnkaserne. Weder genügen Beleuchtung oder Akustik minimalen DIN-Normen, noch erhält die Schule die zum Unterrichten notwendigen Fachraumausstattungen. Es folgen Klagen der Eltern, Landtagseingaben und schließlich Anmahnungen der Landesschulbehörde, die Schule entsprechend ihren Bedürfnissen auszustatten.
  • Bis zum Frühjahr 2002 muss immer wieder auf die mangelhafte Situation in der Grimmershörnkaserne hingewiesen werden. Schließlich fasst der Rat einstimmig den Beschluss, „die Wichernschule auf Dauer in der Grimmershörnkaserne unterzubringen“. Seitdem wurde die Schule nach und nach ihren Erfordernissen entsprechend ausgestattet.
  • 2008 erfolgt ein Umzug der Geistigbehinderten von der Friedrichstraße an die Döser Schule unter den neuen Bezeichnung als `Schule am Meer´. Das Gebäude in der Friedrichstraße wird verkauft.
  • Im Oktober 2008 veröffentlicht die Stadt Cuxhaven ihren Entwurf für die Schulplanung (Entwurf „Schullandschaft Cuxhaven 2020“) in dem zum wiederholten Mal eine Verlegung der Wichernschule in die Grodener Schule (diesmal im Schuljahr 2010/11) vorgesehen ist. Der Widerstand der Wichernschule und vieler anderer Schulen, aber auch vieler Eltern lässt diesen Entwurf scheitern. Die Wichernschule verbleibt in der Grimmershörnkaserne.
  • Im August 2010 wird die Wichernschule in der Grimmerhörnkaserne eine Ganztagsschule.