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Woltman, Reinhard

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Leben und Werk

Der Bauernsohn Reinhard Woltman(n) wurde am 28. Dezember 1757 in Axstedt (Kreis Wesermünde) geboren. Nachdem er in seiner Heimat bis 1779 als Lehrer arbeitete wurde er am 14. Mai 1779 zum Unteraufseher und Schreiber in die Stack-Deputation (Wasserbaubehörde) des Amtes Ritzebüttel erwählt. Gefördert von seinen Vorgesetzten Carl Ludwig v. Grumkow und H. Zitting sowie von Senatssyndikus Jacob Schuback (seinem späteren Schwiegervater) gelang es Woltman zwischen 1780 und 1784 das Studium der Mathematik und des Wasserbaus am Akademischen Gymnasium in Hamburg sowie an den Universitäten Kiel und Göttingen abzuschließen. 1784 kehrte Woltman als „Elb-Conducteur“ und damit Adjunk (i.S.v. Assistent, Stellvertreter) von Oberleutnant v. Grumkow zurück nach Ritzebüttel. 1803 (nach anderen Quellen 1792 oder 1810) wird er zum Nachfolger von Grumkow und damit Direktor der Ufer- und Wasserwerke in Ritzebüttel. 1812 wird Woltman nach Hamburg abberufen und nach dem Ende der französischen Besatzung 1814 zum Leiter des gesamten hamburgischen Wasserbauwesens. Dies bleibt er bis zu seiner Pensionierung 1836.

Reinhard Woltman sorgte als Leiter der Wasserbaubehörde in Ritzebüttel für die Schaffung eines Festungssystems gegen den Elbstrom, die Verbesserung der Hafenanlagen, den Bau der ersten Spülschleuse (1796), den Bau des Cuxhavener Leuchtturms (1803) und die Planung der Einrichtung einer Quarantäneanstalt.

Er ist für Cuxhaven außerdem bedeutsam, da er gemeinsam mit Neumeister ein Gutachten bezüglich der Gründung eines Seebades in Cuxhaven erstellte. Dies macht ihn ebenso wie seinen Freund Lichtenberg zu einem der Wegbereiter des Nordseebades Cuxhaven. Er war ein Förderer von J.G.Repsold und wurde 1810 vorübergehend Maire (Bürgermeister) in Ritzebüttel.

Woltman erwarb er sich besondere Verdienste um die Regulierung der Elbe durch Leitdämme. Er ist zudem Erfinder des Woltmannschen Flügels, einem Messinstrument für die Geschwindigkeit der Strömung. Das von ihm bereits 1790 beschriebene zugrundeliegende Meß-Prinzip wird auch heute noch angewandt. Mit dem 1819 erschienenen „Handbuch der Schiffahrtskunde" verfasste Woltman ein Standardwerk der astronomischen Positionsbestimmungsmethoden für Seeleute.

Reinhard Woltman stirbt am 20. April 1837 in Hamburg.

Werke

  • 1790: Theorie und Gebrauch des hydrometrischen Flügels oder eine zuverlässige Methode, die Geschwindigkeit der Winde und strömenden Gewässer zu beobachten
  • 1791-1799: Beiträge zu hydraulischen Architektur, Bd. 1-4
  • 1800: Über Hamburgs Quarantaine-Anstalten an der Elbmündung
  • 1802: Beiträge zur Baukunst schiffbarer Kanäle
  • 1819: Handbuch der Schiffahrtskunde
  • 1820: Über das baurechtliche Verfahren bei Verbesserung der Flüsse
  • 1826: Beiträge zur Schiffbarmachung der Flüsse

Würdigungen

Die Hamburg Port Authority taufte 1980 das Messschiff „Reinhard Woltman“ nach dem bedeutenden Wasserbauingeneur. Cuxhaven würdigte Reinhard Woltmann 1927 durch die Bennenung des Piers beim Wasser- und Schifffahrtsamt (Woltmankaje) und 1954 mit der Woltmanstraße.

Literatur

  • Peter Bussler; Historisches Stadtlexikon für Cuxhaven; Heimatbund der Männer vom Morgenstern; 2002

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