Brackwasser: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. März 2024, 22:31 Uhr
Unter Brackwasser versteht man Fluss- oder Meerwasser mit einem Salzgehalt von 0,1 % bis 1 % (1 ‰ bis 10 ‰). Wasser mit geringerem Salzgehalt heißt Süßwasser, Wasser mit höherem Salzgehalt Salzwasser. Das Wort Brackwasser leitet sich vom plattdeutschen Wort Brack ab, das einen durch Deichbruch entstandenen See bezeichnet.
Ökologie
Im Bereich von Flussmündungen im Meer entsteht durch die Durchmischung des süßen Flusswassers mit dem salzigen Meerwasser die so genannte Brackwasserzone. Diese zeichnet sich durch einen permanent wechselnden Salzgehalt aus und stellt somit an die dort lebenden Organismen stark erhöhte Anforderungen an die Regulation ihres Wasser- und Salzhaushaltes. Hier treffen sich – je nach Salzgehalt – süßwassertolerante Arten aus dem Meer und salzwassertolerante Arten aus dem Süßwasser. Einige Tier- und Pflanzenarten haben die Fähigkeit entwickelt, unter den Brackwasserbedingungen zu überleben, wie beispielsweise
- Fische: Flunder, Hechte, Zander, Stint
- Krebse: Chinesische Wollhandkrabbe, Schlickkrebs, Seepocke, Garnelen, Meeresassel
- Weichtiere: Miesmuschel
- Polychaeten: Meeresringelwurm
- Blütenpflanzen: Gewöhnliche Strandsimse
Die Brackwasserzonen werden im Allgemeinen von nur wenigen hoch spezialisierten Arten, dafür aber in einer hohen Populationsdichte besiedelt. In diesem Ökosystem herrscht also eine hohe Individuendichte bei einer relativen Artenarmut.
Vorkommen
Typische Brackwasserzonen findet man
- im Ostteil der Ostsee, insbesondere im Finnischen Meerbusen und dem Bottnischen Meerbusen.
- besonders ausgeprägt in den Mündungsbereichen der Tidenflüsse wie Elbe, Weser und Ems; hier kann sich die Brackwasserzone über eine Länge von mehr als 50 km erstrecken.
- in den untersten Mündungsbereichen von Tieflandflüssen wie Oder und Weichsel, die in die kaum von der Tide beeinflusste Ostsee münden.