Friedhof Brockeswalde
Der Friedhof Brockeswalde ist der größte Friedhof der Stadt Cuxhaven.
Historie und allgemeine Beschreibung
Schon 1913 erhoben sich Forderungen nach der Anlage eines Zentralfriedhofes. Er
sollte aus seuchenhygienischen Gründen auf Geestboden liegen. Daher hatte die
Stadt Cuxhaven südlich des Brockeswaldes ein Gelände von 11 ha erworben, von
dem es hieß, dass es “bei normaler Entwicklung Cuxhavens für 80 - 100 Jahre
ausreichen werde.“
Seit 1926 erfolgten auf diesem Areal durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
Aufschüttungen von Sand und Bauschutt von 1,5m – 2,5m Mächtigkeit. Dadurch ließ
sich vermeiden, dass die Gräber größtenteils im Geschiebelehm hätten angelegt
werden müssen. Der Geschiebelehm dichtet das Grundwasser gegen
Verwesungsprodukte ab. Prägend für diesen historischen Teil des Friedhofes sind
der große alte Baumbestand und die großzügig angelegten Rasenflächen, die den
Parkcharakter unterstreichen.
Nebst einer Zufahrtsstraße zum Friedhof entstand nach Entwürfen des Stadtbaurates Jung ein zweckmäßiger Klinkerbau, das Krematorium. Vorher konnten Einäscherungen nur in Hamburg vollzogen werden. Die Anlagen und Bauten des Zentralfriedhofes wurden am 27.11.1931 fertig gestellt und die Inbetriebnahme von Krematorium und Friedhof erfolgte im Dezember 1931. Eine offizielle Übergabe oder eine Einweihungsfeier fand “mit Rücksicht auf den Ernst der Zeit“ nicht statt. Es war jene Zeit, als die Wirtschaftskrise ihren Höhepunkt erreicht hatte und die Weimarer Republik immer stärker von Krisen geschüttelt wurde. 1997 ist die veraltete Einäscherungsanlage durch eine neue ersetzt worden. Im Jahre 2003 wurde das Krematorium an ein Stader Unternehmen verpachtet.
Dominierend auf dem Friedhof ist die Kapelle. Von der Sahlenburger Chaussee führt die geklinkerte Zufahrt auf das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk zu. Ein besonderes Gestaltungselement ist der breite überdachte Wandelgang. In dem historischen Teil der Kapelle befindet sich die Trauerhalle, die 160 Trauergästen Platz bietet. In diesem Gebäudeteil ist auch die Friedhofsverwaltung untergebracht.
Der städtische Friedhof in Brockeswalde sollte schon seit längerer Zeit mehr sein als
nur letzte Ruhestätte. Schon zu Zeiten, als die Bedeutung des öffentlichen Grüns
noch nicht richtig in das Bewusstsein der Bevölkerung gedrungen war, hatten Rat
und Verwaltung der Stadt ein offenes Ohr, wenn es um die Planung oder
Erweiterung des Friedhofs Brockeswalde ging. Dabei kam ihnen zur Hilfe, dass hier
genügend Fläche für eine großzügige Anlage zur Verfügung stand, die der
gärtnerischen Gestaltung genügend Raum bot. So konnte das Areal auf rd. 23
Hektar ausgedehnt werden, und der Friedhof wurde zu einer Oase der Ruhe, auf der
man auf einem gepflegten Wegenetz von 18(!) Kilometern Länge ungestörte
Spaziergänge unternehmen kann.
Die parkähnliche Anlage verschafft den Besucherinnen und Besuchern einen
großzügigen Raum zum Verweilen in einer angenehmen ruhigen Atmosphäre.
Raumbildende große Rhododendron- und Heckenpflanzungen, die die einzelnen
Grabfelder umfassen, sind prägende gestalterische Elemente.
Fast mittig in der Friedhofsanlage, umgeben von stattlichen Eichbäumen, findet der
Besucher das Kriegsgräberfeld. Auf dem ca. 1.800 m² Areal liegen 426 Kriegsopfer des
Ersten und Zweiten Weltkrieges.
Der Komplex aus Gräberfeld, der Kapelle und der Mauer mit den Gedenktafeln
erinnern an Tausende Opfer in Cuxhaven und Schneidemühl. Eingeweiht wurde
diese Anlage im Jahre 1968.
Zu Ehren der verstorbenen Seeleute ist 1939 ein Seefahrer-Ehrenmal errichtet
worden. Es beinhaltet die Inschrift: “Sie blieben für uns im Kampf mit der See.“
Westlich der Straße Am Brockeswalder Friedhof trifft man auf den jüngeren Teil der Friedhofsanlage, der ab 1970 belegt worden ist.
Die parkähnliche Gestaltung dieses Friedhofes hat ihr Vorbild im Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg.
Auf dem Brockeswalder Friedhof finden sich die Gräber verschiedener bekannter Cuxhavener Persönlichkeiten.
Gesamtfläche: 208.589 m²