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Bülzenbett

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Farblithografie von
Karl Biese

Das Bülzenbett ist ein Großsteingrab der Trichterbecherkultur bei Sievern.

Geschichte

Das Grab entstand zwischen 3500 und 2800 v.Chr. Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang besteht. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien, sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden. Diese Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.

Lage

Etwa 500 Meter nördlich des Ortes Sievern, nahe der Pipinsburg,zwischen Sievern und Holßel, am Rande der Hohen Lieth.

Beschreibung

Das Bülzenbett hat eine trapezoide Einfassung von etwa 35 m Länge. Von ihren ursprünglich 55 Steinen sind noch 33 vorhanden. Viele befinden sich noch in ihrer ursprünglichen Stellung, einige wurden bei der Herrichtung im Jahre 1970 wieder aufgestellt. Sie bilden ein sich nach Osten verjüngendes Trapez mit den Maßen 8,5 auf 6,5 × 35,5 Meter.

Im westlichen Teil der Einfassung liegt etwas schräg zur Einfassung die 8 × 4,7 Meter große Kammer, mit Innenmaßen von etwa 2,0 auf 2,5 × 6 Meter mit den drei großen Decksteinen, von denen einer 4 × 3 Meter misst. Der mittlere Deckstein wurde zwischen 1604 und 1755 gesprengt, er weist noch eine Reihe von Keillöchern auf und ist teilweise in den Innenraum gestürzt. Die Decke ruht auf neun Tragsteinen. Ein Tragstein an der südlichen Langseite fehlt. Ob es sich um ein Ganggrab oder um einen Großdolmen handelt, ließ sich nicht klären.

Das Bülzenbett wurde bereits 1605 von dem Geographen Wilhelm Dilich (1571–1655) in seinem Werk über den Bremer Raum abgebildet. Er zeigt ein Steingrab, das mit großer Sicherheit das damals noch intakte Bülzenbett darstellt. Das Bild ist die älteste bildliche Darstellung eines Großsteingrabes in der deutschen Literatur. Bereits 1755 (veröffentlicht erst 1838) bildete der Pastor und Urgeschichtsforscher Martin M. Mushard (1699–1770) in seinem Palaeogentilismus Bremensis das schon beschädigte Bülzenbett ab.

Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts fand man innerhalb der Einfassung eine kleine Steinkammer, in der sich ein Beil und ein Dolch aus Feuerstein fanden.

Artefakte, die im Museum Burg Bederkesa aufbewahrt werden, zeigen, dass die Anlage nicht nur von Angehörigen der Trichterbecherkultur aufgesucht wurde. Es fanden sich auch Hinweise darauf, dass während der Glockenbecherkultur die Anlage zu Nachbestattungen genutzt wurde.