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St. Nicolai (Nordleda)

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Die St. Nicolai-Kirche in Nordleda soll um 1200/1202 erbaut worden sein.

Blick von der Cuxhavener Straße (2025)

Entsprechend den Überlieferungen war der Kirchturm nach seiner Erbauung im 15. Jahrhundert rund 70 m hoch und somit höher als die Kirchtürme in Otterndorf und Altenbruch. Damals diente er den Schiffern auf der Elbe als Seezeichen. Am 10. Februar 1625 wurde die Kirchturmspitze während eines Sturms herabgerissen. Im Laufe der Jahre beschädigten bzw. zerstörten weitere Stürme und Feuer den Turm mehrmals, so dass er nicht mehr bis zu seiner ursprünglichen Höhe aufgebaut wurde. Jetzt ist der Kirchturm ungefähr 30 m hoch. Im Jahr 2025 war er für erneute Instandhaltungsarbeiten eingerüstet. Der Turm hat eine mechanische Uhr, die alle drei Tage manuell aufgezogen werden muss. Zwei Glocken werden vom Glockenstuhl getragen. Die größere Glocke ist über 1000 kg schwer. Sie wurde 1964 in der Wilhelmshütte[1] gegossen. Das eigentliche Gebäude ist eine Feldsteinkirche, die früher ein viel kleineres Kirchenschiff aufwies. Das Kirchenschiff ist jetzt über 30 m lang und 12 m breit. Die Höhe beträgt innen 5,25 m bis zur Unterkante der Deckenbalken. Die Kirchenmauern wurden zwischenzeitlich mit Backsteinen erneuert und nachgebessert. Die ursprüngliche Chorapsis ist 1902 abgebrochen worden und durch ein Polygon aus Backstein ersetzt worden. Die Holzbalkendecke des Kirchenschiffes wurde - laut Inschrift - 1648 errichtet und 1664-1665 mit Malereien biblischer Motive verziert. Diese Bemalungen sind 1938 restauriert worden. Michael Ringmakers[2] schuf die Kanzel und den Schalldeckel 1607. Der Altar stand urspünglich in einer Kirche auf der Insel Nordstrand und wurde 1634 nach der "zweiten großen Manndränke" nach Nordleda verkauft[3]. Der Altar stammt aus der Zeit um 1520. Er wird als Flügel- oder Wandelaltar bezeichnet. Der Altarschrein - stehend auf einem gemauerten Altartisch - ist 1,94 m hoch und 1,62 m breit. Die Orgel aus dem Jahr 1889 mit 20 Registern und pneumatischer Kastenlade stammt von Ernst Röver[4].

Das Denkmalverzeichnis des Landes Niedersachsen vermerkt die St. Nicolai-Kirche unter der Objekt-ID 31342442 und der Objekt-Nr. 9.

Die Gottesdienste beginnen sonntags um 10 Uhr.

Besichtigungstermine können am Aushangkasten am Kirchenbüro eingesehen bzw. unter 0 47 58 / 5 46 telefonisch erfragt werden.

Bilder

Weblinks

Nordleda
Denkmalatlas Niedersachsen]

Fußnoten

  1. Wilhelmshütte in Bornum (seit 1974 Stadtteil von Bockenem), Kreis Hildesheim: 1727 gegründet; Turmuhrenfabrik (ein Turmuhrenmuseum befindet sich in Bockenem) und Glockengießerei; ging 1966 in Konkurs; seit 1982 Industriemuseum
  2. Michael Ringmakers: in Otterndorf beheimatet; fertigte viele Kirchenkanzeln im Land Hadeln und im Land Wursten
  3. Die Burchardiflut - auch als "zweite große Manndränke" bezeichnet - in der Nacht vom 11. zum 12. Oktober 1634 vernichtete große Teile der Insel Strand, die annähernd so groß war wie heute die Inseln Sylt, Föhr und Pellworm zusammen. Die Inseln (Alt-)Nordstrand und Pellworm bildeten damals die Reste der Insel Strand.
  4. Ernst Röver (3. September 1857 - 22. März 1923): Orgelbauerfamilie; Erfinder der pneumatischen Kastenlade; baute Orgeln in Lamstedt, in Hamburg, in vielen bekannten Domstädten sowie in Moskau