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Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-Actiengesellschaft

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Die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-Actiengesellschaft war eine Gesellschaft zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Harburg nach Cuxhaven und des Ausbaues des Cuxhavener Hafens.

Geschichte

Bereits im Jahre 1866 hatte die Hannöversche Regierung den Bau einer Eisenbahnstrecke Harbnurg – Stade beschlossen, deren Bau jedoch wegen des beginnenden Krieges[1] nicht realisiert wurde. Am Ende des Krieges existierte das Königreich Hannover nicht mehr und über die Angelegenheiten des Eisenbahnbaues hatte das Preussische Abgeordnetenhaus zu entscheiden. Am 5. Februar 1872 beriet es einen Gesetzentwurf, der unter anderen Strecken auch den Bau einer Eisenbahnstrecke von Harburg nach Stade forderte. Ein Abgeordneter namens Dr. Braun-Wiesbaden stellte den Antrag, diese Strecke durch eine private Gesellschaft errichten zu lassen, sofern diese Gesellschaft die Eisenbahnstrecke über Stade nach Cuxhaven fortführe und darüber hinaus einen Hafen errichte.

Zu diesem Zwecke wurde am 25. April 1872/2. Mai 1872 die "Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-Actiengesellschaft" durch eine Reihe angesehener Personen aus Politik und Wirtschaft mit Sitz in Berlin gegründet. Die Gesellschaft hatte zum Ziel, eine Eisenbahnverbindung zwischen Harburg über Stade nach Cuxhaven und weiter nach Geestemünde zu errichten. Ein weiteres Ziel war der Ausbau des Hafens in Cuxhaven zu einem stets offenen Seehafen. Von hier aus wurden vielfältige Dampfschiffsverbindungen versprochen, unter anderem nach Harwich, das damals in 27 Stunden zu erreichen war.

Das Aktienkapital der Gesellschaft sollte 20 Millionen Thaler betragen, es wurden jedoch nur Aktien im Wert von 8 Millionen Thalern herausgegeben, von denen aber nur Stücke in Höhe von 6 Millionen Thalern gezeichnet wurden. Die Gesellschaft unter ihren Direktoren Dr. Braun-Wiesbaden (!) und David suchte verzweifelt nach Geldgebern, aber der Mitteleingang war nur schleppend. Die Ausgaben dagegen summierten sich rasch in Millionenhöhe. So erhielt unter anderem der mit dem Bau der Strecke Stade – Cuxhaven beauftragte Generalunternehmer, Jürgen Heinrich Hagenah aus Stade, eine Summe von 1,1 Mio Thalern. Hagenah wurde aber wegen mangelnder und verspäteter Ausführung der Vertrag gekündigt und er sollte nach Gerichtsbeschluss 400.000 Thaler zurückzahlen. Der bereits begonnene Bau der Hafen- und Eisenbahnanlagen musste aus Geldmangel wieder eingestellt werden.

Um den Ausbau der Strecke voranzubringen, wurde 1878 ein Vertrag mit der "Société Belge des chemins de fer" in Brüssel geschlossen, die am 25. Februar 1879 die "Unter-Elbe`sche Eisenbahn-Gesellschaft" mit Sitz in Harburg gründete, die mit dem Bau der Strecke Cuxhaven-Stade-Harburg beauftragt wurde. Die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG wurde liquidiert.

Die Unter-Elbe`sche Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete den Abschnitt Harburg-Stade (40,4 km) am 1. April 1881, den Abschnitt Stade-Himmelpforten (11,3 km) am 1. Juli 1881 und den letzten Abschnitt bis zum damals zu Hamburg gehörenden Cuxhaven (50,1 km) am 10. November 1881. Fahrplanmässiger Verkehr findet auf der gesamten Strecke ab dem 11. November 1881 statt.


Literatur

Hans-Otto Schlichtmann: Die Unterelbe`sche Eisenbahn, Verlag der Kreissparkasse Stade, 2007, ISBN 978-3-933996-29-5


Sonstiges

Eng verwoben mit der Geschichte der "Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-Actiengesellschaft" ist die Geschichte der Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft.



Fußnoten

  1. Deutscher Krieg von 1866