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Grube, Heinrich

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Heinrich Grube

Heinrich Grube (* 13. Mai 1888 in Rosdorf, †  16. November 1944 in Neuengamme) war ein Cuxhavener SPD-Politiker, der der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer fiel.


Heinrich Grube absolvierte nach der Schule eine Malerlehre und nach Aufenthalten in Frankfurt/M., Düsseldorf und Hamburg kam er nach Cuxhaven, weil er sich 1908 für zwölf Jahre beim Militär verpflichtet hatte und zur IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung eingezogen wurde. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war er als Feldwebel im Fort Thomsen eingesetzt, während des so genannten Kapp-Putsches 1920 war er hier drei Monate Festungskommandant.

Hier lernte Heinrich Grube, der für Kunst und Kultur sehr aufgeschlossen war und selbst Gedichte verfasste, noch vor dem ersten Weltkrieg Karl Olfers und Wilhelm Heidsiek kennen und schätzen. 1915 heiratete er seine Lebensgefährtin Anita Höpcke und zog mit ihr in seine erste Wohnung nach Döse. Als 1920 seine Soldatenjahre zu Ende gingen, wurde er in eine unruhige Zeit hinein entlassen: Es herrschte Arbeitslosigkeit, die Menschen litten Hunger, die Währung verfiel zusehends. Die Stadt Cuxhaven beschloss deshalb, ein Wohlfahrts- und Jugendamt aufzubauen, als dessen Leiter Heinrich Grube von der Stadt angestellt wurde, der vor allem dank seines Organisationstalentes genau der richtige Mann für diese schwierige Aufgabe war. So gelang es ihm, durch Großeinkäufe lagerfähiger Lebensmittel Staatszuschüsse vor der Inflation zu retten. Mit der jedes Jahr im Herbst veranstalteten »Brockensammlung« verschaffte sich Heinrich Grube zusätzliche Mittel, um über seinen Etat hinaus helfen zu können. Im März 1924 wurde er Mitglied des Rates der Stadt. Wie Olfers und Heidsiek unterschrieb auch Grube den Aufruf zur Gründung des Bundes der republikanischen Kriegsteilnehmer, des »Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold«. Der im Juni 1932 zum Stadtoberinspektor beförderte Heinrich Grube nahm zwar noch im März 1933 an einem Umzug des Reichsbanners teil, wurde aber am 11. April 1933 vom nationalsozialistischen Staatskommissar beurlaubt. Es nutzte auch nichts, daß sich der im Ruhestand lebende Bürgermeister Max Bleicken für Heinrich Grube einsetzte, er wurde trotzdem mit Wirkung vom 1. Juli 1933 aus dem Dienst entlassen und erhielt ab Oktober ein gekürztes Ruhegehalt. Im August 1939 wurde Heinrich Grube zum langfristigen Notdienst im Zollgrenzschutz herangezogen. Im August 1944 wurde Heinrich Grube gemeinsam mit Wilhelm Heidsiek im Rahmen der "Aktion Gewitter" nach dem Attentat auf Adolf Hitler (20. Juli) zunächst im Cuxhavener Gefängnis in Haft genommen, um mit ihm anschließend in das KZ Neuengamme verschleppt zu werden. Neuengamme hat er nicht lebend verlassen. In der Dienstbescheinigung, die am 16. November 1944 ausgestellt wurde, bescheinigte man Heinrich Grube, daß er am 31. Oktober 1944 „in Ehren entlassen worden sei“. Den Angehörigen muss diese Dienstbescheinigung wie eine Verhöhnung vorgekommen sein, denn auch Heinrich Grubes Totenschein trägt das Datum vom 16. November 1944. Angeblich ist er an diesem Tag an Lungenentzündung im KZ Neuengamme verstorben.

Nach Heinrich Grube wurde 1948 der Heinrich-Grube-Weg benannt.