KÖNIGIN LUISE (Schiff)
Mehrere Schiffe der Seebäderlinie der Hamburg-Amerika-Linie trugen den Namen Königin Luise.
Inhaltsverzeichnis
Königin Luise I.
Der Dampfer Königin Luise war ein Seebäderschiff für die Linie Hamburg-Cuxhaven-Helgoland.
Technische Daten
Länge: 94 m
Breite: 12 m
Tonnage: 2163 BRT
Maschinenleistung: 4000 kW (5400 PS)
Geschwindigkeit: 20 kn
Passagiere: 1850
Besatzung: 96 Mann
Historie
Das Seebäderschiff Königin Luise war benannt nach der preußischen Herrscherin der Jahre 1793-1810.
Das Schiff wurde unter der Baunummer 344 von der Actien-Gesellschaft Vulcan in Stettin gebaut. Der Stapellauf des schnellen Zweischrauben-Schiffes fand am 8. Mai 1913 statt. Kurz vor Saisonende am 28. September 1913 wurde es in Dienst gestellt.
Mit Saisonbeginn des Jahres 1914 erfolgte der regelmäßige Helgoland-Dienst. Der Kriegsausbruch am 1. August 1914 beendete die Helgolandfahrten. Die "KÖNIGIN LUISE" wurde von der Kaiserlichen Kriegsmarine als Minenleger beschlagnahmt, umgerüstet, und wenig später zu einem Minenvorstoß in die Themse-Mündung befohlen. Die Besatzung bestand nun aus 120 Mann. Der "Streuminendampfer" konnte 200 Minen laden.
Die britischen Seestreitkräfte stellten die KÖNIGIN LUISE in den Mittagsstunden des 5. August 1914 und versenkten sie nach kurzem Gefecht. Dabei verloren 76 Menschen ihr Leben, unter ihnen der Kapitän Fölser. Auf dem Rückmarsch von diesem Gefecht lief der englische Führungskreuzer AMPHION auf eine zuvor von der KÖNIGIN LUISE gelegte Mine und ging mit 150 Seeleuten, darunter 18 Geretteten des deutschen Schiffes, unter.
Königin Luise II.
Königin Luise (II.) war der Name eines Passagiermotorschiffes, das am 1. Juni 1934 in Dienst gestellt wurde. Das Schiff hatte eine Schlingerdämpfungsanlage[1].
Technische Daten
Länge: 93,5 m
Breite: 13 m
Tonnage: 2400 BRT
Maschinenleistung: 2600 kW (3600 PS)
Geschwindigkeit: 16 kn
Passagiere: 22 Kabinenpassagiere und 2000 Deckspassagiere[2]
Besatzung: 77 Mann
Historie
Als die " KAISER im Seedienst Ostpreußen eingesetzt wurde, benötigte die Hamburg-Amerika-Linie neben der COBRA (II.) ein weiteres Schiff für den Seebäderdienst. Die "KÖNIGIN LUISE" (II.) lief am 10. April 1934 bei den Howaldtswerken in Hamburg vom Stapel. Ab Juni fuhr das Schiff auf der Seebäderlinie Hamburg-Cuxhaven-Helgoland-Sylt.
1938 plante die Hamburg-Amerika-Linie für die Wintersaison eine Touristenlinie zwischen Florida und Kuba. Die "KÖNIGIN LUISE" wurde für die Tropenfahrt umgebaut und erhielt insgesamt 500 Plätze für Kabinenpassagiere. Nach den Progromen der "Reichskristallnacht" stornierte die Charterreederei in den USA den Auftrag.
1939 fuhr das Schiff weiter im Seebäderdienst bis es vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unter die Obhut der Kriegsmarine kam. Beim Umbau zum Minenschiff erhielt es 5 Kanonen. Das Schiff konnte 240 Minen laden. Die Besatzung bestand aus 180 Mann. Nach den Einsätzen als Patrouillenschiff in der Nord- und Ostsee war es an den meisten Minenlegoperationen im Ärmelkanal, an der Nordsee bis zur norwegischen Küste und außerdem an der Ostsee beteiligt. Am 25. September 1941 lief das Schiff bei Helsinki auf eine Mine und sank. 40 Mann der Besatzung starben.
1947 wurde das Wrack geborgen und in Großbritannien abgewrackt.
Literatur
Schiffe und Cuxhaven - Schmelzkopf, R. - Cuxhaven: Wilhelm Heidsiek Verlag, 2017 - 178 S. - 2., erweiterte Auflage - ISBN 978-3-935459-23-5