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Labskaus

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Labskaus

Labskaus ist ein typisches Gericht der Nordsee-Küstengebiete.

Die Verbreitung des Gerichtes bis hinauf nach Skandinavien lässt sich bereits aus der Herkunft des Namens ersehen. Er ist vom englischen `lobs-cou(r)se´ abgeleitet und bedeutet soviel wie `Speise für derbe Männer´. Möglicherweise leitet sich diese Formulierung ab von der optischen Erscheinung des Gerichtes, die dem Uneingeweihten häufig ein sonderbares Gefühl in die Magengegend zwingt. Entgegen des guten Geschmackes dieses an der Küste sehr beliebten Gerichtes, kann das Aussehen in der Tat an Vomiertes erinnern.
Seine Herkunft liegt höchstwahrscheinlich in der Seefahrt, da die benötigten Grundzutaten sämtlich, haltbar gemacht, über längere Zeit mitgeführt werden konnten. Es besteht hauptsächlich aus Kartoffeln, Pökelfleisch, Rote Bete, eingelegter Gurke, Zwiebel und Hering, je nach Geschmack in Form von Matjes, Bismarckhering oder Rollmops. Dazu kommt als Garnierung ein Spiegelei, da der Smutje (Schiffskoch) früher neben Schweinen auch Hühner lebend mitführte als Frischlieferant.

Die Beliebtheit dieses Gerichtes drückt sich u.a. dadurch aus, dass sich ein Admiral nicht zu schade war, ihm ein Gedicht zu widmen. So verfasste im 20. Jahrhundert der Kommandant der Cuxhavener Minensuchboote, Fregattenkapitän Friedrich Ruge, später als Admiral erster Inspekteur der Bundesmarine, folgenden Reim. [1] Er verwandte allerdings die Bezeichnung `Labskausch´, die man auch anderweitig zuweilen hört.

Labskausch ist ein Seemannsessen, drum den Hering nicht vergessen.
Rinderpökel gibt Gehalt, plus Kartoffeln, nicht zu alt.
Alles durch den Wolf gedreht, dass es durch die Kehle geht.
Und ´ne Menge Zwiebel macht´s Aroma garnicht übel.
Mit Spiegeleiern, gut gebraten, stimmt der Kalorienladen.
Dazu noch die roten Rüben... Verführerisch!...

Hier lässt es sich schon feststellen (die Gurke fehlt), Labskaus lässt sich beliebig variieren, je nach Geschmack oder Gegend. Für die nicht ganz so `derben Männer´ lässt sich das Pökelfleisch alternativ auch gegen Corned Beef austauschen, was natürlich dem urwüchsigen Geschmack etwas abträglich ist. Der Fisch kann durchgedreht mit in den `Brei´ gegeben werden oder als Beilage dienen. Gleiches gilt für die Rote Bete oder die Gurke. Es kann mit oder ohne Spiegelei gereicht werden oder zusätzlich mit Graupen im `Brei´. Der vielen Variationsmöglichkeiten wegen werden hier keine Rezepte, sondern im Folgenden ein Link zu Rezepten angefügt. Weitere Rezepte lassen sich beliebig im Internet finden. Ebenso lässt sich aufgrund dessen wohl auch nicht sagen, wie das Urrezept aussah.

Noch einige Tips zum Schluss:

  • Labskaus ist kein Brei im eigentlichen Sinne, sondern von grober Konsistenz.
  • Wie bei vielen Eintopfgerichten gewinnt der Geschmack von Labskaus beim Aufwärmen.
  • Einen besonders guten Geschmack soll das Kochen der Kartoffeln in aufbewahrter Tafelspitzbrühe ergeben.
  • Labskaus lässt sich gut einfrieren und somit also auch gut in größerer Menge auf Vorrat zubereiten.

Und nun ein gutes Bier zum Essen und - Guten Appetit. Und für den Labskaus-Neuling: Dran denken: Es schmeckt nicht wie es aussieht. Darauf einen Aquavit.

Link

33 Labskaus-Rezepte


Fußnoten

  1. Entnommen aus: Sonja Matthes: Cuxhaven - Ein Lesebuch, ISBN 3-88042-892-1