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Minensucherhafen

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Der Minensucherhafen auf einer britischen Luftauffnahme vom 20. März 1945

Der Minensucherhafen war ein Teil des Amerikahafens in Cuxhaven.

Vorgeschichte

Bedingt durch die strategisch günstige Lage in der Elbmündung und der Nähe zur Wesermündung gab es bereits Mitte des 18. Jahrhunderts Pläne, in Cuxhaven einen preußischen Kriegshafen anzulegen. Ab 1870 wurden Arbeiten für Küstenbefestigungsmaßnahmen ergriffen, so auch die Arbeiten an der Grodener Schanze. Im Jahre 1888 wurde das Minendepot Groden angelegt und danach ein Teil des Amerikahafens kontinuierlich zu einem Minensucherhafen ausgebaut. Schließlich wurden im Jahre 1905 eine Minenkompanie und die ersten sechs Marinetorpedoboote stationiert. Diese stellte am 1. April 1905 die erste offizielle Stationierung von Kriegsschiffen in Cuxhaven dar. Im Jahre 1922 explodierte das Minendepot Groden.

Bau

Der erneute Ausbau des östlichen Teils des Amerikahafens zum Minensucherhafens begann im Jahre 1936. Zu diesem Hafen gehörte auch das Mineralöllager Groden, das den damals im Bau befindlichen „Luftwaffenstützpunkt Nordholz“, den heutigen Marinefliegerstützpunkt Nordholz, über eine Pipeline mit Treibstoff versorgen sollte.
Am 1. April 1938 lief die 2. Minensuchflottille in den fertiggestellten Minensucherhafen ein, obwohl die Brücken des Minensucherhafens erst am 1. Juli 1938 eingeweiht wurden. Sie erhielten die Namen:

  • Fölser-Brücke
  • Erich-Köllner-Brücke
  • Königin-Louise-Brücke
  • Weiffenbach-Brücke und
  • Senz-Brücke.

Gleichzeitig erfolgte auch die offizielle Umbenennung des bisherigen Marinesuchhafens in Minensucherhafen.

Nach Kriegsende

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die britische Royal Navy den Minensucherhafen. Mit Hilfe der verbliebenen deutschen Minenräumer wurden unter britischer Regie die Elbe und die Nordsee durch die GM/SA (German Mine-Sweeping Administration) von Minen geräumt. Diese Organisation wurde Ende 1947 aufgelöst.
Mit dem Personalbestand der GM/SA wurde am 1. Januar 1948 der Minenräumverband des Zollgrenzschutzes unter Aufsicht des britischen Grenzschutzes (Frontier Control Service) aufgebaut, der aber bereits am 30. Juni 1951 wieder aufgelöst wurde.
Am 2. Juli 1956 zog die Bundesmarine wieder in Cuxhaven ein. Der Hafen wurde ausgebaggert und Hafenanlagen und Gebäude saniert. Am 1. April 1957 wurden die ersten Einheiten der Bundesmarine im Minensucherhafen der NATO unterstellt. Danach verließ am 28. Mai 1957 die Royal Navy Cuxhaven.
In den Folgejahren war der Minensucherhafen Heimathafen für eine Anzahl von Minensuchbooten, aber von 1963 – 1968 auch von Fregatten.
Im Laufe der Jahres 1968 und 1969 verließen alle schwimmenden Verbände Cuxhaven, als letzte das 6. Minensuchgeschwader, das am 6. Juni 1969 nach Wilhelmshaven verlegte. Für eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Hafens standen keine Haushaltsmittel zur Verfügung und für die Kommunalpolitik in Cuxhaven hatten die Fischindustrie und der Tourismus Vorrang. Nach der Übergabe des hamburgischen Amerikahafens an Niedersachsen am 25. Februar 1992 wurde der völlig verschlickte Minensucherhafen Teil der neuen Hafenanlagen.

Literatur

Karl B. Kühne: Cuxhaven – Hafen am Meer, Norderstedt 1981, ISBN 3 87321 975 1

Hans-Georg Prager – Manfred Mittelstedt: Gefahr aus der Tiefe, Bremerhaven 2005, ISBN 3-933885-18-3