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Simon von Utrecht

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Simon von Utrecht-Denkmal an der Hamburger Kersten Miles-Brücke

Simon von Utrecht (Simon van Utrecht; † 14. Oktober 1437) war ein Hamburger Ratsherr und Schiffshauptmann.

Simon stammte vermutlich aus Utrecht in den Niederlanden und war bereits vor 1400 in Hamburg eingewandert, denn im Jahre 1400 erhielt er das Bürgerrecht.

Der Überlieferung nach hat Utrecht am 22. April 1401 in einer Seeschlacht den Piraten Klaus Störtebeker nach erbittertem Kampf vor Helgoland gefangen genommen und mit seinem Schiff, der „Bunte Kuh“, nach Hamburg gebracht. Andere Autoren legen seine Gefangennahme in das Jahr 1400, seine Enthauptung auf den 21. Oktober 1400.

Vermutlich wird beides nicht zutreffen, denn u.a. war die "Bunte Kuh" im Herbst 1400 noch gar nicht fertiggestellt. In den Hamburger Kämmereirechnungen findet sich auch kein Hinweis auf eine Gefangennahme Störtebekers. Es findet sich für 1401 eine einzige Rechnung über Hinrichtungskosten für 30 Seeräuber. Der Bericht in der Hamburger Chronik von 1457, der von Störtebeker spricht, wird von den Historikern als zu spät verfasst angesehen, um als Beweis zu dienen. Nach den Kämmereirechnungen fand 1401 eine bewaffnete Expedition statt, die sich gegen Gödeke Michels richtete. Hier war v. Utrecht mit Sicherheit dabei. Gödeke Michels war seinerzeit wesentlich bekannter als Störtbeker, deshalb wird dieser auch nicht erwähnt worden sein. Nach verschiedenen Berichten ist Gödeke Michels im Jahre 1401 hingerichtet worden, ein Jahr nach Störtebeker. Das kann aber wiederum nicht sein, weil s. o. Noch ein Grund spricht für die Geschichte als Sage: Simon von Utrecht hatte nicht das Kommando auf der "Bunte Kuh", sondern Hermann von Nyenkerken. Dieses lässt sich evtl. dadurch erklären, dass Nyenkerken Schiffsführer war, v. Utrecht Konvoikommandant.

In den Jahren 1432 und 1433 befehligte v. Utrecht ebenfalls die Hamburger Flotte gegen Piraten in der Nordsee. Er wurde für seine Verdienste zum einzigen Hamburger „Bürgermeister ehrenhalber“ ernannt.

Da er sehr bekannt durch seine Jagd auf Piraten war, wurde er bereits 1425 in den Rat gewählt. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, weiterhin auf See zu ziehen, so nahm er am Hansischen Seezug gegen die Dänischen Inseln und Felsburg im Jahre 1428 teil. Weiterhin bekämpfte er die Strandfriesen zur See, wie auch an Land. legte die Sebaldusburg nieder und nahm Emden ein. Dort wurde seitdem, wie in Ritzebüttel, ein Hamburger Ratsherr als Statthalter eingesetzt. Deren erste war Detlef Bremer.

Am 14. Oktober 1437 gestorben wurde er in der Hamburger Nicolaikirche beerdigt.

Würdigung

In Cuxhaven ist die Simon-von-Utrecht-Straße nach Utrecht benannt.