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Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e.V.

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Emblem des SFG.Nordholz

Die Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e.V. ist ein Luftsportverein in Nordholz bei Cuxhaven und Eigner des Sonderlandeplatzes Nordholz-Spieka.

Anschrift

  • Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e. V.
Postfach 42
27633 Nordholz
Tel. 04741/8384

Geschichte

Die Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e.V., abgekürzt `SFG-Nordholz´, ging aus verschiedenen Vereinen hervor. Seine Ursprünge liegen in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg auf dem Neufelder Flugfeld in Cuxhaven Groden und wohl auch auf dem ehemaligen Zeppelinhafen Nordholz. Mit dem Zugriff der Wehrmacht auf die jeweiligen Gelände erlosch der zivile Sportflug zunächst. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es dann zur Gründung zweier getrennter Vereine.

Lage des ehemaligen Segelfluggeländes
CvL-Emblem.jpg
In Cuxhaven gab es seit 1950 den `Cuxhavener Verein für Luftfahrt e.V.´. Dieser reine Segelflugverein hatte seine Unterbringungsmöglichkeit für Flugzeuge und Fahrzeuge in einer Halle in Altenwalde. Geflogen wurde am Wochenende auf einem Landestreifen auf dem damaligen Truppenübungsplatz in Altenwalde. Als Starthilfe diente eine Seilwinde auf auf einem LKW-Chassis. Ein VW-Käfer erledigte die Seilrückholung. Zuweilen wurde aber auch im Flugzeugschlepp gestartet.

Parallel dazu gründete sich in Nordholz am 21. Februar 1977 die `Sportfluggruppe Nordholz e.V.´. Er war der zivile Nachfolger der Bundeswehrsportfluggruppe in Nordholz, nachdem die Bundeswehrflugsportgruppen bundesweit aufgelöst wurden. Bis dahin flogen Soldaten und zivile Mitarbeiter der Bundeswehr auf dem Flugplatz des Marinefliegergeschwaders 3 "Graf Zeppelin" mit bundeswehreigenen Sportflugzeugen, die anschließend übernommen werden konnten: Eine Do27, eine Piper L18c, eine Pützer Elster B und jeweils eine Ka8b und eine Ask13 als Segler. Alle fünf Flugzeuge sind heute noch im Verein und werden geflogen.

Da die Nordholzer zunächst keinen eigenen Flugplatz hatten, nutzten sie die Möglichkeit, in Kührstedt zu fliegen. 1980 hatte die Sportfluggruppe schon über 100 Mitglieder und die Suche nach einem geeigneten eigenen Fluggelände wurde immer dringender. So wurde 1981 die Einrichtung eines Fluggeländes in Nordholz neben der alten Militärlandebahn begonnen und bereits im Dezember konnte das Richtfest im Vereinsheim gefeiert werden. Die damaligen militärischen Auflagen besagten jedoch, dass das Gelände im Bedarfsfall schnell geräumt werden müsste, und somit wurde für die Gebäude eine Containerlösung gewählt. Im März 1982 folgte die erste Halle für die Unterbringung der Motorflugzeuge und im April war der kleine Tower fertig. Mit einem Fest und mehreren tausend Besuchern wurde am 14. Mai 1982 der `Sonderlandeplatz Nordholz-Spieka´ offiziell eröffnet.

Die umständliche Unterbringung der Cuxhavener Segelflieger in Altenwalde wurde für die Zukunft weiter ungewiss. Außerdem plante die Sportfluggruppe in Nordholz eine zweite Bahn für den eigenen Segelflugbetrieb mit Windenschlepp zu bauen. Daher bot sich die Fusion beider Vereine an. Diese wurde zum 1. Januar 1984 vollzogen und der Cuxhavener Verein für Luftfahrt ging in dem jetzt `Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e.V.´ benannten Verein auf. Damit wuchs der Verein auf 227 Mitglieder. Die Vereinsmitglieder bauten die Segelflugbahn und eine weitere Halle für die Segelflugzeuge und eine Motorflugwerkstatt. Ebenfalls neu hinzu kam der erste Motorsegler des Vereins.

1985 gab es den ersten Navigationswettbewerb im Motorflug in Nordholz, die `1. Graf Zeppelin Rallye´ mit 47 teilnehmenden Maschinen und im September folgte das erste Oktoberfest auf dem Sportfluggelände. Auf 300 Mitglieder wuchs der Verein 1986 an und fliegerisch gab es auch viele außergewöhnlichen Leistungen zu vermelden. So einem 550 km Strecken-Segelflugzeug mit einer `Speed Astir´ von Nordholz nach Cambrai in Nordfrankreich. Im Motorflug gab es ebenfalls einen nicht alltäglichen Flug: Zwei Mitglieder flogen von Nordholz aus mit einer 32 Jahre alten Piper Pa18 nach Ibiza. Insgesamt flogen sie 5.000 km Strecke in 34 Stunden.

1987 wurde im 10. Jubiläumsjahr wurde beschlossen, die mit einer etwas zu kurzen Schleppstrecke versehene Segelflugbahn auf fast 1.400 Metern zu erweitern. Gleichzeitig sollte das erste Leistungssegelfugzeug vom Typ LS4 angeschafft werden. Auch nichtfliegerische Aktivitäten gab es immer wieder auf dem Flugplatz Nordholz-Spieka. So wurde z.B. ein „Riesen-Sommerfest" durchgeführt. In den späteren Jahren folgten Feuerwehrtreffen, Klassenausflüge, Besuche der Lebenshilfe, etc.
In den ersten 10 Jahren war die Sportfluggruppe schon weit herumgekommen. So flogen Flugzeuge der SFG in nahezu alle europäischen, aber auch in außereuropäische Länder, ebenso wie in alle Gegenden Deutschlands.

Das stetige Wachsen des Vereines machte eine weitere Motorflughalle nötig. Die Segelflieger nahmen am 27. Mai 1989 eine neue moderne 330 PS starke Doppeltrommelwinde in Betrieb um auch in Zukunft die schwereren modernen Kunststoffsegler schleppen zu können. Der wohl spektakulärste Flugzeugzugang der SFG fand ebenfalls 1989 statt: Die ägyptische Luftwaffe hatte nach dem zweiten Weltkrieg Lizenzbauten der Bücker 181 Bestmann in Ägypten herstellen lassen und für die eigene Schulung eingesetzt. Nach deren Ausmusterung erwarb die SFG eine dieser Maschinen, die fliegend überführt wurde. Der Flug, mit der spärlich ausgerüsteten Maschine, ging von Kairo über Kreta und Korfu, über Italien und die Alpen nach Deutschland bis nach Nordholz. Insgesamt waren die beiden Piloten 5 Tage unterwegs mit der in ägyptischer Original-Bemalung befindlichen Gomhouria 181 MK6. Nach langer Restaurierungsphase ist die Maschine seit zwei Jahren wieder komplett überholt und in der originalen Bemalung der ägyptischen Luftwaffe zu bewundern.

1990 wurde eine neue Motorflughalle feierlich eingeweiht. 150 Motorflugzeuge fanden sich zum 7. militärischen Motorflugwettbewerb in Nordholz ein.
Ab 1990 teilten sich die Sportflieger den Platz mit kommerziellen Kleinunternehmen. So bedienten die `Roland Air´ und die später folgenden Unternehmen die Route Nordholz-Helgoland und zurück.

Die Segelflieger flogen bisher hauptsächlich am Wochenende, da der Luftraum in der Woche durch das Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" genutzt wird. Aber dennoch wurde mit Absprache der Militärs im Sommer 1991 das erste Segelfluglager der SFG in Nordholz durchgeführt. Dieser Vorläufer für die späteren erfolgreichen Osterfliegerlager brachte einen Parallelflugbetrieb mit Segelflug und Motorflug auf der Graspiste und der Militärfliegerei auf der Betonbahn. Dieser funktionierte hervorragend und ist seitdem fester Bestandteil am Luftraum über Nordholz.
Weiterhin machte ich gleichen Jahr der `Deutschlandflug" in Nordholz halt, bei dem unglaubliche 200 Motorflugzeuge in Nordholz-Spieka landeten. Im September fand dann das bereits vierte Oktoberfest in Nordholz u.a. erstmals in der neuen und größeren Motorflughalle. Seitdem steht diese für verschiedenste Veranstaltungen zur Verfügung.

Mit ca. 400 Mitgliedern und 21 Motorflugzeugen sind die frühen 90er Jahre die bisher mitgliederstärksten und flugstundenmäßig (3.700 Motorflugstunden in 1992) die erfolgreichsten Jahre des Vereines. Aufgrund der immer stärker steigenden Kosten in der Privatfliegerei wurden diese Werte anschließend nicht mehr zu erreichen.

Zu Ostern 1993 fand das erste Osterfliegerlager der Segelflieger in Nordholz statt und bietet seitdem jedes Jahr Interessierten die Möglichkeit, in konzentrierter Form in die Segelflugausbildung hineinzuschnuppern. Mit dem Abzug der US-NATO-Streitkräfte im gleichen Jahr ergab sich für die kommerziellen Helgolandflüge die Möglichkeit, von der Graspiste auf die Beton-Bahn wechseln.

1996 gab es den ersten Besuch durch ein Prall-Luftschiff (Blimp) in Nordholz, welches von hier aus seine Werbeflüge im Elbe-Weser-Dreieck startete. Auch trafen sich 15 Oldtimer vom Typ Dornier Do 27 beim `3. internationalen Dornier Do 27 Treffen´.
Die 1. Gewerbeschau der Nordholzer Gewerbebetriebe fand 1998 in der großen Motorflughalle statt und ist seitdem regelmäßig zu Gast auf dem Sportflugplatz.
1999 machten die hohen Umweltauflagen den Bau einer modernen Tankstelle für Flugkraftstoff nötig.

Auch der Zeppelin NT (Neue Technologie) machte Station in Nordholz-Spieka und führte von hier im Juli 2000 seine Starkwindversuche durch. Er war der erste nach dem Krieg gebaute wirkliche Zeppelin in Gerüstbauweise. Ein weiterer Oldtimer hatte die folgenden zwei Jahre seine Heimat in Nordholz-Spieka. Es handelte sich um eine Focke-Wulf-Piaggio `Piggi´ 149D. Diese in den USA restaurierte ehemalige Bundeswehrmaschine mit der Kennung 91+34 war die Fly-Out-Maschine zur Ausmusterung dieses Luftwaffentrainers 1990 in Fürstenfeldbruck und ist daher mit einer umfangreichen Sonderbemalung versehen. Da die Sportfluggruppe selber seit 1990 eine Maschine diesen Typs betreibt, wurde die Maschine per Container in Nordholz angeliefert, zusammengebaut und von Piloten der SFG in ganz Deutschland präsentiert. So auch auf dem Airday 2000 beim MFG 3. Dieser Flugtag führt auch zum Wunsch auf der Graspiste wieder einen Flugtag durchzuführen. Als Generalprobe für 2002 führte der Verein 2001 ein kleines Flugplatzfest durch. Aber schon 2001 kamen viele Oldtimerflugzeuge und Zuschauer auf das Gelände des Vereines. Am 3. und 4. August fand dann mit ca. 100 Gastmaschinen aus ganz Europa das `Flugplatzfest 2002´ statt. An beiden Tagen kamen zusammen ca. 18.000 Zuschauer und konnten viele Oldtimer am Boden und in der Luft bestaunen. Passend gefeiert wurde das 20 jährige Flugplatzbestehen und 25 Jahre Sportfluggruppe.

Mit dem `1. Landesjugendvergleichsfliegen´ der Segelfliegerjugend fand 2003 in Nordholz eine weitere niedersächsische Premiere statt.
Ebenfalls 2003 machte der Kauf eines modernen und leistungsfähigen Kunststoffdoppelsitzer-Segelflugzeuges vom Typ DG505 den Verkauf von älteren Geräte nötig, brachte aber den Segelfliegern den lange ersehnten ersten Schritt zum modernen Flugzeugpark.

Als ehemalige Bundeswehrflugsportgruppe eines Marinefliegergeschwaders flogen 2004 die Oldtimer der SFG zum letzten `Tag der offenen Tür´ des Marinefliegerhorstes in Westerland auf Sylt, bevor dieser Standort geschlossen wurde.

2005 flogen insgesamt 7 Maschinen aus Nordholz ins süddeutsche Tannheim um am größten Fliegertreffen mit 800 Flugzeugen teilzunehmen.
Zum ersten Mal war auch die Fachhochschule Aachen zu Gast bei den Nordholzern. Im September führten die Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik Flugversuche im Segelflug und Motorflug durch. Diese Veranstaltung war so erfolgreich, dass sie auch im Jahre 2006 wieder stattfand.
Die Sportfluggruppe nahm am Airday 2006 der Marineflieger mit ihren Oldtimern und Segelflugzeugen teil.

2007 wurde für die Motorflugsparte das erste moderne zweisitzige Kunsstofflugzeug vom Typ Aquila A210 angeschafft.
Im gleichen Jahr feierte der Verein sein 30 jähriges Bestehen mit einem Flugtag. Insgesamt kamen 78 Gastflugzeuge und rund 18.000 Zuschauer zu diesem Event.

2008 erschien die erste Ausgabe der neuen Vereinszeitung "Der Deichflieger". Ende Mai startete die Gomhouria 181 zu einem Flug nach Pardubice in Tschechien um dort als Gast am Flugtag teilzunehmen

2009 war zum ersten Male in der Vereinsgeschichte ein Pilot der Segelflugsparte zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften qualifiziert, was einen 26. Platz in der Doppelsitzerklasse erbrachte. Im Herbst fand zum zweiten Male das Landesjugendvergleichsfliegen in Nordholz statt. Mailyn Relitz aus Nordholz belegte souverän den 1. Platz. Im September fand wieder ein Oktoberfest in der großen Motorflughalle statt.

Allgemeines

Die Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven ist als gemeinütziger Verein registriert. Er fördert den Flugsport und die Jugendhilfe in Form einer Jugendgruppe. Anfallend Arbeiten werden von den Vereinsmitgliedern selbstständig und ehrenamtlich ausgeführt. Dieses betrifft auch die Pflege und Unterhaltung der Flugzeuge, des Platzes und der Gebäude, ebenso die Ausbildung.

Zur Zeit hat der Verein etwa 300 Mitglieder, davon 120 aktive. Es gibt die drei Sparten: Segel-, Motor- und Motorseglerflug. Der Verein hat einen momentanen Bestand von 18 Flugzeugen (11 Motor, 1 Motorsegler, 6 Segel), teilweise als flugfähige Oldtimer. Der Verein ist Halter des Sonderlandeplatzes Nordholz-Spieka.

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