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Das '''Treckkreuz''' ist [[Denkmal]] auf dem Altenbrucher Friedhof, welches an die Opfer der Vertreibung aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert.
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Das '''Treckkreuz''' ist [[Denkmal]] auf dem Altenbrucher Friedhof, welches an die Opfer der Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert.
  
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Durch die Wirren des zweiten Weltkrieges waren die Menschen in Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland gezwungen ihre Heimat zu verlassen. Die Flucht vor der sowjetischen Armee erfolgte in großen Flüchtlingstrecks. Zu Fuß, oder mit Pferd und Wagen zogen die Menschen nach Westen. Einer dieser Flüchtlingstrecks endete in Altenbruch. Unter den Flüchtlingen befand sich die aus Pommern stammende Frau Hinz mit ihren zwei Kindern. Ihr Ehemann [[Hinz, Erich-Karl|Erich-Karl Hinz]] (1900-1984) befand sich zu diesem Zeitpunkt in dänischer Internierungshaft und kam 1947 wieder zu seiner Familie. Im Gedenken an die Vertreibung wollte er ein Mahnmal für zukünftige Generationen errichten, das gleichzeitig auch Denkmal für all die Menschen sein, welche die Flucht nicht überlebt haben.  
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Durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges waren die Menschen in Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die Flucht vor der sowjetischen Armee erfolgte in großen Flüchtlingstrecks. Zu Fuß oder mit Pferd und Wagen zogen die Menschen nach Westen. Einer dieser Flüchtlingstrecks endete in [[Altenbruch]]. Unter den Flüchtlingen befand sich die aus Pommern stammende Frau Hinz mit ihren zwei Kindern. Ihr Ehemann [[Hinz, Erich-Karl|Erich-Karl Hinz]] (1900-1984) befand sich zu diesem Zeitpunkt in dänischer Internierungshaft und kam 1947 wieder zu seiner Familie. Im Gedenken an die Vertreibung wollte er ein Mahnmal für zukünftige Generationen errichten, das gleichzeitig auch Denkmal für all die Menschen sein sollte, welche die Flucht nicht überlebt hatten. <ref>Quelle: Heiko Lüke</ref>
  
 
==Das erste Treckkreuz==
 
==Das erste Treckkreuz==
Das Treckkreuz entstand auf Initiative von [[Hinz, Erich-Karl|Erich-Karl Hinz]] (1900-1984).  Hinz, der selber mit einem Flüchtlingstreck aus von Stralsund nach Altenbruch kam, setzte sich nach dem 2.Weltkrieg für ein Zusammenwachsen von Flüchtlingen und Einheimischen ein. Nach seiner Idee wurde am [[6. August]] [[1950]] ein 16m hohes Kreuz zum Gedenken an die Toten der Trecks aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten errichtet. Dieses Kreuz wurde direkt am Elbdeich bei Altenbruch errichtet, nachdem der damalige Kirchenvorstand Altenbruchs eine Aufstellung auf dem Altenbrucher Friedhof verwehrte. Der Verbleib dieses Kreuzes ist ungewiss, vermutlich ist es bereits Anfang der 1950er Jahre Brennholzdieben zum Opfer gefallen.
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Das Treckkreuz entstand auf Initiative von [[Hinz, Erich-Karl|Erich-Karl Hinz]] (1900-1984).  Hinz, der selber mit einem Flüchtlingstreck von Stralsund aus nach Altenbruch kam, setzte sich nach dem 2.Weltkrieg für ein Zusammenwachsen von Flüchtlingen und Einheimischen ein. Nach seiner Idee wurde am [[6. August]] [[1950]] ein 16m hohes Kreuz zum Gedenken an die Toten der Trecks aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten errichtet. Dieses Kreuz wurde direkt am Elbdeich bei Altenbruch errichtet, nachdem der damalige Kirchenvorstand Altenbruchs eine Aufstellung auf dem Altenbrucher Friedhof verwehrte. Der Verbleib dieses Kreuzes ist ungewiss, vermutlich ist es bereits Anfang der 1950er Jahre Brennholzdieben zum Opfer gefallen.
  
Das Treckkreuz war lange in Vergessenheit geraten, als Schülerinnen im Rahmen einer Wettbewerbsarbeit umfangreiche Recherchen zu diesem Thema anstellten. In diesem Zusammenhang bemühte sich dann der damalige Ortsheimatpfleger Heiko Lüke um ein neues Treckkreuz.
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Das Treckkreuz war lange in Vergessenheit geraten, als Schülerinnen im Rahmen einer Wettbewerbsarbeit umfangreiche Recherchen zu diesem Thema anstellten. In diesem Zusammenhang bemühte sich dann der damalige Ortsheimatpfleger Heiko Lüke um ein neues Treckkreuz.<ref>Quelle: Heiko Lüke</ref>
  
 
==Das neue Treckkreuz==
 
==Das neue Treckkreuz==
 
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1996 setzte sich der damalige Heimatpfleger Altenbruchs zur Aufgabe ein neues Treckkreuz mit einem Gedenkstein zu errichten. Diesmal erteilte der Kirchenvorstand Altenbruchs  seine Zustimmung zur Aufstellung des Mahnmales auf dem Altenbrucher Friedhof. Binnen zweier Wochen wurden 2.000,- DM gesammelt um das Vorhaben zu verwirklichen.  Am [[28. August]] [[1997]] wurden  das Kreuz und der Gedenkstein aufgestellt. Mit einem ökumenischem Gottesdienst erfolgte die Einweihung der Anlage am [[28. September]] [[1997]].
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1996 setzte sich der damalige Heimatpfleger Altenbruchs zur Aufgabe, ein neues Treckkreuz mit einem Gedenkstein zu errichten. Diesmal erteilte der Kirchenvorstand Altenbruchs  seine Zustimmung zur Aufstellung des Mahnmales auf dem Altenbrucher Friedhof. Binnen zweier Wochen wurden 2.000,- DM gesammelt, um das Vorhaben zu verwirklichen.  Am [[28. August]] [[1997]] wurden  das Kreuz und der Gedenkstein aufgestellt. Mit einem ökumenischem Gottesdienst erfolgte die Einweihung der Anlage am [[28. September]] [[1997]].
 
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Bericht in der Zeitschrift "Pommern", Heft 4, 1997 [http://cuxpedia.de/images/c/c0/Pommern_Treckkreuz.PDF hier] klicken
  
 
==Karte==
 
==Karte==

Aktuelle Version vom 24. Januar 2021, 16:11 Uhr

Treckkreuz
Gedenkstein

Das Treckkreuz ist Denkmal auf dem Altenbrucher Friedhof, welches an die Opfer der Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert.


Geschichte

Durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges waren die Menschen in Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die Flucht vor der sowjetischen Armee erfolgte in großen Flüchtlingstrecks. Zu Fuß oder mit Pferd und Wagen zogen die Menschen nach Westen. Einer dieser Flüchtlingstrecks endete in Altenbruch. Unter den Flüchtlingen befand sich die aus Pommern stammende Frau Hinz mit ihren zwei Kindern. Ihr Ehemann Erich-Karl Hinz (1900-1984) befand sich zu diesem Zeitpunkt in dänischer Internierungshaft und kam 1947 wieder zu seiner Familie. Im Gedenken an die Vertreibung wollte er ein Mahnmal für zukünftige Generationen errichten, das gleichzeitig auch Denkmal für all die Menschen sein sollte, welche die Flucht nicht überlebt hatten. [1]

Das erste Treckkreuz

Das Treckkreuz entstand auf Initiative von Erich-Karl Hinz (1900-1984). Hinz, der selber mit einem Flüchtlingstreck von Stralsund aus nach Altenbruch kam, setzte sich nach dem 2.Weltkrieg für ein Zusammenwachsen von Flüchtlingen und Einheimischen ein. Nach seiner Idee wurde am 6. August 1950 ein 16m hohes Kreuz zum Gedenken an die Toten der Trecks aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten errichtet. Dieses Kreuz wurde direkt am Elbdeich bei Altenbruch errichtet, nachdem der damalige Kirchenvorstand Altenbruchs eine Aufstellung auf dem Altenbrucher Friedhof verwehrte. Der Verbleib dieses Kreuzes ist ungewiss, vermutlich ist es bereits Anfang der 1950er Jahre Brennholzdieben zum Opfer gefallen.

Das Treckkreuz war lange in Vergessenheit geraten, als Schülerinnen im Rahmen einer Wettbewerbsarbeit umfangreiche Recherchen zu diesem Thema anstellten. In diesem Zusammenhang bemühte sich dann der damalige Ortsheimatpfleger Heiko Lüke um ein neues Treckkreuz.[2]

Das neue Treckkreuz

Tag der Einweihung

1996 setzte sich der damalige Heimatpfleger Altenbruchs zur Aufgabe, ein neues Treckkreuz mit einem Gedenkstein zu errichten. Diesmal erteilte der Kirchenvorstand Altenbruchs seine Zustimmung zur Aufstellung des Mahnmales auf dem Altenbrucher Friedhof. Binnen zweier Wochen wurden 2.000,- DM gesammelt, um das Vorhaben zu verwirklichen. Am 28. August 1997 wurden das Kreuz und der Gedenkstein aufgestellt. Mit einem ökumenischem Gottesdienst erfolgte die Einweihung der Anlage am 28. September 1997.

Das neue Treckkreuz steht am Nordende des Friedhofes. Es hat eine Höhe von rund vier Metern. Der Gedenkstein trägt als Inschrift ein Zitat von Erich-Karl Hinz:

Sie verloren die Heimat

Und gaben ihr Leben

Mahnen will die Welt


Fußnoten

  1. Quelle: Heiko Lüke
  2. Quelle: Heiko Lüke

Bericht

Bericht in der Zeitschrift "Pommern", Heft 4, 1997 hier klicken

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