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U-1406 und U-1407

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U-1406 und U-1407 waren deutsche (Walter-)U-Boote [1] vom Typ XVII B, die am 7. Mai 1945 in Cuxhaven versenkt wurden.

Geschichte

Beide U-Boote waren von der Marineführung am 4. Januar 1943 bei Blohm & Voss in Hamburg bestellt worden. U-1406 wurde am 8. Februar 1945 unter dem Kommando von OLt z.S. Werner Klug in Dienst gestellt, U-1407 am 13. März 1945 unter dem Kommando von OLt z.S. Horst Heitz.

Beide U-Boote verließen am 1. Mai 1945 Rendsburg und liefen, aus dem Nord-Ostsee-Kanal kommend, am 3. Mai 1945 in Cuxhaven ein. Mit der Teilkapitulation der deutschen Streitkräfte in Nordwestdeutschland [2] gingen die Besatzungen von Bord und die Boote wurden am 6. Mai 1945 im Neuen Fischereihafen festgemacht. Um den Zugang für Unbefugte zu verhindern, wurden zwei Wachboote längsseits festgemacht. In der Nacht vom 6. auf den 7. Mai betrat der vorübergehend auf einem der Wachboote untergebrachte deutsche Oberleutnant (Ing.) Gerhard Grumpelt die U-Boote, öffnete das Hauptventil und andere Flutventile und versenkte damit beide U-Boote.

In der Gerichtsverhandlung vor dem "British Military Court" in Hamburg am 12./13. Februar 1946 berief sich Grumpelt auf den Befehl von Großadmiral Dönitz vom 30. April 1945, alle Schiffe und U-Boote zu versenken, die nicht in der Fischerei gebraucht würden oder zum Minenräumen geeignet seien [3]. Die Rücknahme dieses Befehls durch Dönitz am 4. Mai 1945 sei ihm nicht bekannt gewesen. Dennoch wurde Grumpelt am 13. Februar für schuldig befunden und zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Am 8. März 1946 wurde das Urteil durch eine höhere militärische Instanz [4] bestätigt, das Strafmaß jedoch auf fünf Jahre reduziert.

Beide U-Boote wurden gehoben. U-1406 wurde auf dem US-Transportschiff "Shoemaker" in die USA gebracht und diente dort als Versuchsboot. 1948 wurde das Boot in New York abgewrackt. U-1407 übernahm die Britische Marine und setzte es als "HMS N 25" und später "HMS Meteorite" ein. Dieses Boot wurde 1949 in Barrow abgewrackt.


Quelle

LAW REPORTS OF TRIALS OF WAR CRIMINALS, Selected and prepared by the UNITED NATIONS WAR CRIMES COMMISSION, VOLUME I, London 1947



Fußnoten

  1. U-Boote, die einen von Hellmuth Walter entwickelten Gasturbinen-Antrieb besaßen und damit ohne Sauerstoffzufuhr von außen unter Wasser auch ohne Elektromotor mit der Hauptmaschine fahren konnten. Diese neuartigen Boote kamen im II. Weltkrieg nicht mehr zum Einsatz.
  2. Am 4. Mai 1945 geschlossen zwischen dem britischen Feldmarschall Montgomery und dem deutschen General-Admiral von Friedeburg auf dem Timeloberg in der Nähe von Lüneburg. Diese Teilkapitulation trat um 8.00 Uhr am 5. Mai 1945 in Kraft und umfasste auch die Stilllegung und Übergabe sämtlicher Boote und Schiffe der Kriegsmarine.
  3. Diese Anordnung ist auch unter dem Namen "Operation Regenbogen" bekannt geworden.
  4. General Officer Commanding 8 Corps District