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Döser Wettern: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image:Alte_Wettern.jpg‎|Möglicher alter Abfluss der Döser Wettern in die Nordsee|thumb|right]]
 
[[Image:Alte_Wettern.jpg‎|Möglicher alter Abfluss der Döser Wettern in die Nordsee|thumb|right]]
  
Die '''Döser Wettern''' ist Teil eines als Ringgrabensystem ausgeführtes Entwässerungssystem Süd-Hadelns.  
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Die '''Döser Wettern''' ist Teil eines als Grabenverbund ausgeführtes Entwässerungssystem West-Hadelns.  
  
Die Döser Wetter dient der Entwässerung der westlich der [[Altenwalder Chaussee]] gelegenen Marsch- und Moorgebiete.  
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Die Döser Wetter dient der [[Kolonisierung|Entwässerung]] der westlich der [[Altenwalder Chaussee]] gelegenen Marsch- und Moorgebiete. Gleichzeitig diente sie bis zur Einführung der Leitungswassernetzes in Cuxhaven um die Jahrhundertwende 19. zum 20. Jhd. der [[Trinkwasserversorgung]]. Ebenso wie die [[Altenwalder Wettern]] führt die Döser Wettern vornehmlich klares Quellwasser aus der [[Hohe Lieth|Hohen Lieth]].
  
Sie verläuft von unterhalb der [[Altenwalder Höhe]] kommend westlich der [[Drangst]] und dem [[Eichholz]], dann östlich [[Stickenbüttel]] geradewegs in Richtung [[Steinmarne]], um dann scharf nach Osten abzubiegen. Weiter durch [[Döse]], entlang des [[Strichweg]]es und verrohrt durch die [[Neue Reihe]] fließt sie am Slippen in den [[Schleusenpriel]]. Die Verrohrung in einem viereckigem Betonkörper erfolgte im Jahre [[1931]] auf Beschluß der Stadtvertretung vom [[5. Mai]] [[1931]].<br/>
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Sie ist ein künstlicher Graben und beginnt am Einfluss des `Holter Moorgrabens´, etwa 470 Meter südlich der Einmündung des `Spanger Baches´, den sie ebenfalls entwässert, unterhalb der [[Holter Höhe|Altenwalder Höhe]]. Sie verläuft westlich der [[Drangst]] und dem [[Eichholz]], dann östlich [[Stickenbüttel]] geradewegs in Richtung [[Steinmarne]], um dann scharf nach Osten abzubiegen. Weiter durch [[Döse]], entlang des [[Strichweg]]es in das ehem. Kasernengelände. Ab dort verläuft sie unterirdisch auf der südlichen Straßenseite der [[Neue Reihe|Neuen Reihe]] und mündet am Slippen in den [[Schleusenpriel]].  
Zwischendurch hat sie über den Holstengraben und den [[Delft]]strom zweimal Verbindung zur [[Altenwalder Wettern]].
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Die Döser Wettern entwässert den [[Spanger Bach]].
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Die Verrohrung in einem viereckigem Betonkörper erfolgte im Jahre [[1931]] auf Beschluß der Stadtvertretung vom [[5. Mai]] [[1931]]. Es bestehen zwei Mündungsöffnungen. Eine für den Freifluss mit einem Stemmtor gegen eindringendes Wasser und eine zweite als Ausgang für ein Pumpwerk. Dieses wurde ebenfalls bereits beim Bau 1931 installiert und in den 1970er Jahren erneuert. Im Oktober 2003 wurde nochmals die Pumpe erneuert. Sie hat eine Leistung von 290 l/s.
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Zwischendurch hat sie über den `Holstengraben´ und den `[[Delft]]strom´ zweimal Verbindung zur [[Altenwalder Wettern]]. Von beiden nimmt sie ebenfalls Teile des Wassers auf.
  
 
Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts (lt. [[Waller, Karl|Waller]]) floss die Döser Wetter, damals [[Landwehr|Land(s)weer]], von [[Altenwalde]] her geradewegs Richtung [[Steinmarne]] und dort nahe des heutigen Steinmarner Freibades in die Nordsee. Tatsächlich verläuft dort die Grenze zwischen [[Duhnen]] und [[Steinmarne]]/[[Döse]].<br/>
 
Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts (lt. [[Waller, Karl|Waller]]) floss die Döser Wetter, damals [[Landwehr|Land(s)weer]], von [[Altenwalde]] her geradewegs Richtung [[Steinmarne]] und dort nahe des heutigen Steinmarner Freibades in die Nordsee. Tatsächlich verläuft dort die Grenze zwischen [[Duhnen]] und [[Steinmarne]]/[[Döse]].<br/>
 
Es wird vermutet, dass diese Wettern zu der Zeit die Zufahrt zu einem nicht konkret nachzuweisenden Altenwalder Hafen war.
 
Es wird vermutet, dass diese Wettern zu der Zeit die Zufahrt zu einem nicht konkret nachzuweisenden Altenwalder Hafen war.
  
Noch auf einem Kartenblatt Duhnen-Döse von 1900 ist der vermutliche ehemalige Abfluss zu erkennen.
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Noch auf einem Kartenblatt Duhnen-Döse von 1900 ist der mögliche ehemalige Abfluss zu erkennen.
  
Nachdem um die Jahrhundertwende 14./15. Jh. sich eine Sandbank zunehmend an die Küste anlagerte und damit a) den Meeresgrund erhöhte und dadurch gleichzeitig b) ein zunehmend schwerer offenzuhaltender Dünenwall den Abfluss versperrte, wärend sich zusätzlich auch noch allmählich der Meeresspiegel erhöhte und somit ein hinreichender Wasserabfluss nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde die Wettern umgeleitet, um dann außendeichs des alten Hadler Seebandsdeiches, des heutiges [[Strichweg]]es, am [[Slippen]] in den [[Schleusenpriel]] zu fließen. Dieses jedoch nicht, ohne auf dem Weg gleich das ehem. [[Wehl]] hinter der Döser Sparkasse und einige andere mit zu entwässern.<br/>
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Nachdem um die Jahrhundertwende 14./15. Jh. sich eine Sandbank zunehmend an die Küste anlagerte und damit a) den Meeresgrund erhöhte und dadurch gleichzeitig b) ein zunehmend schwerer offenzuhaltender Dünenwall den Abfluss versperrte, wärend sich zusätzlich auch noch allmählich der Meerwasserspiegel erhöhte und somit ein hinreichender Wasserabfluss nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde die Wettern umgeleitet, um dann außendeichs des [[Alten Hadeler Seebandsdeich]]es, des heutiges [[Strichweg]]es, am [[Slippen]] in den [[Schleusenpriel]] zu fließen. Dieses jedoch nicht, ohne auf dem Weg gleich das ehem. [[Wehl]] hinter der Döser Sparkasse und einige andere mit zu entwässern.<br/>
 
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Bild:Döser Wettern.JPG|Döser Wettern an der [[Brockeswalder Chaussee]]
 
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Bild:Döser Wettern b.JPG|Döser Wettern im Bereich der [[Wetternkaserne]]
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[[Kategorie:Gewässer]]
 
[[Kategorie:Gewässer]]

Version vom 7. Juli 2009, 22:58 Uhr

Möglicher alter Abfluss der Döser Wettern in die Nordsee

Die Döser Wettern ist Teil eines als Grabenverbund ausgeführtes Entwässerungssystem West-Hadelns.

Die Döser Wetter dient der Entwässerung der westlich der Altenwalder Chaussee gelegenen Marsch- und Moorgebiete. Gleichzeitig diente sie bis zur Einführung der Leitungswassernetzes in Cuxhaven um die Jahrhundertwende 19. zum 20. Jhd. der Trinkwasserversorgung. Ebenso wie die Altenwalder Wettern führt die Döser Wettern vornehmlich klares Quellwasser aus der Hohen Lieth.

Sie ist ein künstlicher Graben und beginnt am Einfluss des `Holter Moorgrabens´, etwa 470 Meter südlich der Einmündung des `Spanger Baches´, den sie ebenfalls entwässert, unterhalb der Altenwalder Höhe. Sie verläuft westlich der Drangst und dem Eichholz, dann östlich Stickenbüttel geradewegs in Richtung Steinmarne, um dann scharf nach Osten abzubiegen. Weiter durch Döse, entlang des Strichweges in das ehem. Kasernengelände. Ab dort verläuft sie unterirdisch auf der südlichen Straßenseite der Neuen Reihe und mündet am Slippen in den Schleusenpriel.

Die Verrohrung in einem viereckigem Betonkörper erfolgte im Jahre 1931 auf Beschluß der Stadtvertretung vom 5. Mai 1931. Es bestehen zwei Mündungsöffnungen. Eine für den Freifluss mit einem Stemmtor gegen eindringendes Wasser und eine zweite als Ausgang für ein Pumpwerk. Dieses wurde ebenfalls bereits beim Bau 1931 installiert und in den 1970er Jahren erneuert. Im Oktober 2003 wurde nochmals die Pumpe erneuert. Sie hat eine Leistung von 290 l/s.

Zwischendurch hat sie über den `Holstengraben´ und den `Delftstrom´ zweimal Verbindung zur Altenwalder Wettern. Von beiden nimmt sie ebenfalls Teile des Wassers auf.

Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts (lt. Waller) floss die Döser Wetter, damals Land(s)weer, von Altenwalde her geradewegs Richtung Steinmarne und dort nahe des heutigen Steinmarner Freibades in die Nordsee. Tatsächlich verläuft dort die Grenze zwischen Duhnen und Steinmarne/Döse.
Es wird vermutet, dass diese Wettern zu der Zeit die Zufahrt zu einem nicht konkret nachzuweisenden Altenwalder Hafen war.

Noch auf einem Kartenblatt Duhnen-Döse von 1900 ist der mögliche ehemalige Abfluss zu erkennen.

Nachdem um die Jahrhundertwende 14./15. Jh. sich eine Sandbank zunehmend an die Küste anlagerte und damit a) den Meeresgrund erhöhte und dadurch gleichzeitig b) ein zunehmend schwerer offenzuhaltender Dünenwall den Abfluss versperrte, wärend sich zusätzlich auch noch allmählich der Meerwasserspiegel erhöhte und somit ein hinreichender Wasserabfluss nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde die Wettern umgeleitet, um dann außendeichs des Alten Hadeler Seebandsdeiches, des heutiges Strichweges, am Slippen in den Schleusenpriel zu fließen. Dieses jedoch nicht, ohne auf dem Weg gleich das ehem. Wehl hinter der Döser Sparkasse und einige andere mit zu entwässern.
Leider ist heute ab der Kaserne vom restlichen Stück nichts mehr zu sehen, da sie unter dem südlichen Fußweg der Neuen Reihe verläuft.

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