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Trinkwasserversorgung

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Die zentrale Trinkwasserversorgung entwickelt sich in Cuxhaven seit 1896. Gemeinsam damit die Abwasserentsorgung.

Trinkwasser wird in Cuxhaven bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Oberflächenwasser aus öffentlichen oder nicht öffentlichen Schöpftstellen der Altenwalder oder Döser Wettern oder aus Brunnen entnommen. So gab es zumindest in der Heinrichstraße und in der Hardewiek öffentliche Brunnen. Die Wettern eigneten sich insofern zur Trinkwasserentnahme, als sie ihr Wasser großenteils aus Grundwasser der höherliegenden Geest gewannen. Daneben gab es natürlich private Brunnen oder Zisternen.

Aufgrund der hohen Typhussterblichkeit in Cuxhaven entschloss man sich 1893 zum Bau einer zentralen Trinkwasserver- und entsorgung.

  • Im August 1896 begannen die Bauarbeiten für die Wasser- und Abwasserleitung, hier Sielleitung genannt, ab der Ostseite.
  • Am 30. April 1897 war dann die Sielpumpe fertigestellt. Das Abwasser wurde unterhalb der Seebäderbrücke in die Elbe geleitet. Deshalb fingen die Angler dort die fettesten Aale.
  • Am 6. Juni d.J. gingen das Wasserwerk auf der Drangst und die Wasserleitungen in Betrieb. Damit ist die Wasserversorgung grundwassergespeist und bezieht ihr Wasser von der Hohen Lieth, da das Marschen-Grundwasser von leicht salziger, brackiger Natur ist.
  • Am 6. Juli d.J. erfolgte die Einweihung und Inbetriebnahme des Wasserturmes durch die Enthüllung des goldenen Turmknaufes. Damit wird die Wasserversorgung zur `Wasserkunst´.
  • An 18. Dezember d.J. war die Abwasserleitung bis zur Prinzessinnentrift in Betrieb.
  • Am 15. Juni 1906 sind Döse und Duhnen an das Wassernetz angeschlossen.

Bis zum Jahre 1926 war das Netz ausgedehnt auf die Innenstadt, Döse und Groden, Sahlenburg, Stickenbüttel, Westerwisch, Süderwisch und das Hafengebiet. Hier waren die Fischindustrie, aber auch die Versorgung der Passagierdampfer mit Trinkwasser Großabnehmer.

Wasserwerk Drangstweg

Durch den kontinuierlich wachsenden Wasserabsatz wurde in den Jahren 1923 - 1926 eine Erweiterung des Wasserwerkes Drangstweg erforderlich.

  • 1924 geht das als Privatunternehmen erbaute Wasserwerk Cuxhaven an den Hamburger Staat über. Dazu wird die `Hamburger Wasserwerke GmbH´ gegründet.
  • Mit dem Inkrafttreten des Groß-Hamburg-Gesetzes am 1. April 1938 geht das Wasserwerk gemeinsam mit dem Gaswerk in das Eigentum der Stadt Cuxhaven über und firmiert ab 1939 als `Stadtwerke Cuxhaven GmbH´.

Danach wird das Leitungsnetz auf Holte-Spangen erweitert. Es wird

Wasserwerk II Süderwisch
  • 1940 ein zusätzliches gebunkertes `Wasserwerk II Süderwisch´ an der Altenwalder Chaussee errichtet und es werden mehrere Trinkwasserspeicher am `Wasserwerk Drangstweg´ angelegt.
  • 1950 treten Altenbruch und Lüdingworth dem `Wasserbeschaffungsverband Land Hadeln´ bei. Es wird mit der Einrichtung eines Leitungsnetzes und eines Wasserturms begonnen.

Dazu ist zu sagen, dass der Bereich um den Bahnhof Altenbruch bereits mit Cuxhavener Wasser versorgt wird, da dieser zum ehem. Amt Ritzebüttel gehört.

  • 1951 geht der neuerbauter Wasserturm in Lüdingworth sowie das Leitungsnetz in Betrieb. Es wird beschlossen, Altenbruch- und Lüdingwort-Westerende mit in die Versorgung aufzunehmen.
  • 1960 beginnt die Hadeler Gemeinde Altenwalde mit dem Bau eines eigenen Wasserwerkes und Rohrleitungsnetzes, nachdem Verhandlungen mit Cuxhaven gescheitert waren.
  • 1961 tritt Franzenburg dem Hadeler Wasserbeschaffungsverband bei.
  • 1962 geht das Wasserwerk Altenwalde an der Straße "Zur Burg" in Betrieb. Franzenburg wird mit angeschlossen. Ebenso tritt Gudendorf dem Verband bei. Ebenfalls
  • 1962 werden an das Cuxhavener Netz die Gemeinden Altenbruch-Wehldorf und -Osterende, Lüdingworth-Westerende, sowie Franzenburg und Gudendorf angeschlossen.
  • 1967 werden Lüdingworth-Seehausen und Köstersweg angeschlossen. Damit ist der neue Wasserturm überflüssig und wird vom Betrieb genommen und veräußert.
  • 1972 wird Oxstedt an das Cuxhavener Netz angeschlossen, weil das ortseigene Wasserwerk zur Versorgung des Ortes und des Oxstedter Schwimmbades nicht mehr betriebsfähig ist; es wird abgeschaltet.

In den 70er Jahren des 20. Jh. werden nur noch einzelne kleine Gebiete, wie Altenbruch-Gammenteil oder Franzenburg-Kapellenweg angeschlossen. Damit ist die Verrohrung mit dem Anschluss der neuen Stadtteile abgeschlossen. Seitdem erweitert sich das Netz nur noch für Neuerschließungen.

  • 1973 werden auf den Geländen der Wasserwerke Bohrungen durchgeführt zur Ermittlung a) der vorhandenen Wasserreserven und b) einer gemeinsamen Grundwasser-Schutzzone.
  • 1976 erfolgt aufgrund der Probebohrungen in 1973 die Festlegung einer gemeinsamen Schutzzone für die drei Cuxhavener Wasserwerke Drangstweg, Süderwisch und Altenwalde.
  • 1977 wird in Altenwalde ein dritter Brunnen geteuft, da sich mit zunehmendem Verbrauch der in Altenwalde fehlende Vorratsbehälter bemerkbar macht. Altenwalde arbeitet ausschließlich mit einem Windkessel.
  • 2001 - 2003 wird das Wasserwerk Drangstweg umfangreich saniert.
  • 2004 geht der Wasserturm außer Betrieb.
  • 2006 wird auf gleichem Gelände das neue Altenwalder Wasserwerk in Betrieb genommen, nachdem das alte provisorische eher einem Lagerschuppen glich. Dazu bekommt es einen vierten Brunnen, sowie zwei 700 m³-Speicher. Geblieben ist der Betrieb mittels Windkessel.

Daraufhin wird das Bundeswehreigene Wasserwerk der Altenwalder Kaserne außer Betrieb gesetzt. Es hatte neben dem Kasernenbereich auch die Wohnanlagen der Bediensteten versorgt. Dieses wird nun durch die Stadt versorgt.

  • 2007 geht die Stadtwerke Cuxhaven GmbH auf die Oldenburger EWE AG über, die die Gesellschaftsanteile von der Stadt Cuxhaven übernommen hatte.

Die EWE NETZ GmbH versorgt über ihr rund 270 Kilometer langes Leitungsnetz im Auftrag der EWE AG die Einwohner der Kernstadt Cuxhaven sowie in den Ortsteilen Arensch, Berensch und Teile von Altenbruch aus den zwei Cuxhavener Wasserwerken mit jährlich rund 3,3 Mio. Kubikmetern Trinkwasser.

Das Cuxhavener Wasser wird aus Tiefen bis 100 m gefördert. Damit sind die bei den Probebohrungen in 1973 ermittelten Reservoirs in 300 - 350 Metern Tiefe noch nicht einmal angegriffen. Und die sich ständig ergänzenden Vorräte in bis zu 100 Metern Tiefe scheines dieses auch nicht notwendig zu machen.

Es besteht zwar eine Rohrverbindung zwischen den Wasserwerken Altenwalde und Wanna, doch geht hier die Hauptfließrichtung nach Wanna.

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