FD HESSEN
Der Fischdampfer FD HESSEN war ein Heckfänger der "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei GmbH
Das Schiff wurde im November 1960 auf der Überführungfahrt von Bremerhaven nach Cuxhaven von der Rickmers-Werft als Bau-Nr. 299 an die "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei GmbH übergeben. Der Neubau war seinerzeit mit 1.222 BRT sowie 525 NRT das größte deutsche Fischereifahrzeug.
Die Hauptabmessungen des Schiffes waren: 72,88 m Länge über alles bzw. 64,2 m zwischen den Loten, 11 m Breite, 7,3 m Seitenhöhe bis Oberdeck bzw. 5 m bis zum II. Deck sowie 4,4 m mittlerem Konstruktionstiefgang.
Der Neubau hatte einen Frischfischraum von 565 cbm Inhalt für rund 6.750 Korb sowie einen Tiefkühlraum (- 35 °C ) von 85 cbm für 53 t Ware. Der 94 m³ große Fischmehlraum faßte 58 t und nahm die Produktion einer Schlotterhose-Fischmehlanlage auf, die eine Tagesleistung von 20 t Rohfisch hatte und auch Fischöl gewann.
Das vollgeschweißte Schiff besaß zwei Decks. Der über die Heckaufschleppe an Bord gezogene Fang gelangte durch eine mit Preßluft betriebene Klappe gleich vor der Aufschleppe ins II. Deck, wurde dort sortiert und kam dann auf eine Bandtransportstraße. Diese beförderte den Fisch zunächst in eine automatische Trommelwaschmaschine und dann neben die Fischraumluke im Vorschiff, wo er an sieben verschiedenen Stellen wahlweise automatisch über Rutsche in die Fischraumfächer geleitet wurde. Alle mit dem Fisch in Berührung kommende Stellen bestanden aus Nirosta.
Im Tiefkühlraum konnte sowohl Edelfisch gefroren als auch die in einem Plattengefrierschrank hergestellte Frostfilets gelagert werden, der eine Leistung von 8t in 20 Stunden hat.
Die Fischnetzwinde stand vorn im Brückenhaus unter dem Ruderhaus. Die Besatzungsunterkünfte lagen im Vorschiff bzw. in der Brücke und waren für 34 Mann ausgelegt. Hinzu kamen zwei Kammern für je sechs Salzer und ein Hospital. Zur nautischen Ausrüstung gehörten u. a. ein Kreiselkompaß, zwei Atlas-Echolote bzw, Fischfinder, zwei Decca-Radargeräte, ein RCA-Loran-Gerät und eine Hoppe- Fahrtmess-Anlage.
Als Hauptantrieb wurde ein nicht umsteuerbarer 8-Zyl.-Viertakt-Deutz-Diesel vom Typ SBV8M 358 mit Büchl-Aufladung und 2000 PSe bei 300 Upm eingebaut, der über ein Tacke-Getriebe und einen Atlas- KaMeWa-Umsteuerpropeller eine Geschwindigkeit von rund 16 Knoten gestattete. Hinzu kam eine Wellenmaschine mit 220 kW, die von einem Hilfsdiesel betrieben wurde und 300 PS auf die Schraubenwelle abgeben konnte oder aber über das Getriebe als Fischnetzwindengenerator arbeitete.