Fides
Die Fides ist ein Schiffswrack auf dem Großen Vogelsand.
Die Fides war 1944 bei der California Shipbuilding Corporation in Los Angeles unter dem Namen „James A. Wilder“ vom Stapel gelaufen. Es war ein Schiff der Liberty-Klasse, von denen zu Kriegszwecken in den USA 2708 Einheiten auf die Schnelle zusammengeschweißt wurden. Dieser Schiffstyp war als „Rostdampfer“ und Pfuscharbeit“ verrufen.
Am 20. Januar 1962 lief die Fides mit einer Ladung Bauxit bei schwerem Sturm in die Elbmündung ein. Das Schiff wollte durch den Nord-Ostsee-Kanal weiter in Richtung Polen.
Der Kapitän, Donato Speranza, wollte für die Passage der Außenelbe einen Lotsen an Bord nehmen und fuhr mit langsamer Fahrt. Der starke Wind und der einsetzende Ebbstrom trieben die Fides um 6.35 Uhr bei der Übernahme des Lotsen mit dem Bug auf den Grund der Sandbank Großer Vogelsand.
Der Kapitän des Schiffes lehnte Schlepperhilfe ab, in der Annahme, sich mit dem Mittagshochwasser aus eigener Kraft befreien zu können.
Tatsächlich gelang es dem Kapitän, das Schiff gegen 10.15 Uhr von der Sandbank freizubekommen. Als der Frachter auf die Fahrrinne zudrehte, schob eine starke Strömung das Schiff erneut auf die Sandbank. Diesmal lag das Schiff nicht nur mit dem Bug, sondern auf halber Länge auf der Sandbank auf.
Wieder versuchte der Kapitän sein Schiff aus eigener Kraft zu befreien. Erst gegen 13.10 forderte er Hilfe der bereitliegenden Schlepper an. Zwei Leinenverbindungen wurden hergestellt und vier Schlepper begannen mit Abschleppversuchen. Die Bergeversuche misslangen und gegen 16.20 brach das Schiff bei ablaufendem Wasser auseinander. Die 32 Mann starke Besatzung sowie der Lotse wurden vom Seenotrettungskreuzer Ruhr-Stahl übernommen.