KAISER(Schiff)
KAISER war der Name eines Passagierschiffes, das 1905 bei der Stettiner Vulkan erbaut wurde. Es war das erste zivile deutsche Schiff mit Turbinenantrieb.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
- Länge: 96 m
- Breite: 12 m
- Tonnage: 1837 BRT / 1916 BRT[1]
- Maschinenleistung: 2200 kW (3000 PS)
- Geschwindigkeit: 16 kn
- Passagiere: 20 Kabinenpassagiere und 2000 Deckpassagiere[2]
- Besatzung: 102 Mann
Historie
Ursprünglich hatte die Nordsee-Linie das Schiff bestellt. Noch vor der Fertigstellung übernahm die Hamburg-Amerika-Linie den Dampfer. Am 10. September 1905 wurde das Schiff in Dienst gestellt. Die "KAISER" stellt das Prunkstück auf der Seebäderlinie Hamburg-Cuxhaven-Helgoland dar. In Cuxhaven legte das Schiff an der Seebäderbrücke an.
Im Ersten Weltkrieg übernahm die Kaiserliche Marine das Schiff und ließ es zum Minenleger umbauen. Es konnte 200 Minen laden.
Nach Kriegsende musste die "KAISER" als Reparation an die Alliierten abgeliefert werden, weil es größer als 1600 BRT war. In Wirklichkeit blieb das Schiff in Deutschland und wurde 1921 von der Hamburg-Amerika-Linie zurückgekauft. Nach einer Modernisierung bei der Bremer Vulkan versah die "KAISER" den Seebäderdienst Hamburg-Cuxhaven-Helgoland-Sylt.
Ab 1934 wurde das Schiff im Seedienst Ostpreußen[3] eingesetzt. Eine erneute Modernisierung erfolgte 1935 bis 1936.
Ab 1938 war die "KAISER" unter der Obhut der Kriegsmarine als Wohnschiff und als Minenschiff (Sperrschiff).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff als britische Kriegsbeute der UdSSR zugesprochen. Dort lief es als "NEKROSOV".
1947 erhielt Polen das Schiff. Dann wurde es in "BENIOWSKI" umgetauft und fuhr drei Jahre auf der Ostsee. Anschließend erfolgte der stationäre Einsatz als Schulschiff in Gdynia. 1954 wurde das Schiff in seiner Ursprungsstadt abgewrackt.
Hinweis: Das Schiff ist mehrmals erheblich umgebaut worden, sodass die äußere Erscheinung häufig variierte (z. B. ein Schornstein bzw. zwei Schornsteine).
Literatur
Schiffe und Cuxhaven - Schmelzkopf, R. - Cuxhaven: Wilhelm Heidsiek Verlag, 2017 - 178 S. - 2., erweiterte Auflage - ISBN 978-3-935459-23-5