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Reederei Ewald Ottens

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Reedereiflagge

Die Reederei Ewald Ottens war eine Reederei in Cuxhaven mit Sitz in der Mittelstraße.

Unternehmen

Bunkerstation mit JASON
im Vordergrund Giebel der
HAPAG-Hallen

Die Firma Ewald Ottens wurde 1934 als Kohlenhandlung gegründet und belieferte Cuxhavener Haushalte und Gewerbetreibende mit Kohlen, Koks und anderen Brennstoffen. Bereits ein Jahr später wurde im Amerikahafen eine Bunkerstation errichtet, für die im Laufe der Zeit insgesamt vier Schiffe, sogenannte Kohlenleichter, angeschafft wurden. Zur Flotte gehörte auch der Schleppdampfer "JASON", der dazu diente, den Schiffen beim An- und Ablegen zu assistieren. Bei Bedarf wurde er auch als Schleppdampfer auf der Elbe eingesetzt.

Die Reederei musste am 29. Dezember 1970 Konkurs anmelden.

Schiffe

1."EMMY OTTENS"

Die Reederei erwarb ihr erstes Schiff, die "EMMY OTTENS", am 15. September 1952.

  • Erbaut als KONGSTRUP im Jahre 1921 bei Kjøbenhavns Flydedok & Skibsværft in Kopenhagen
  • 1.343 Brutto- und 752 Nettoregistertonnen
  • Länge 74 m, Breite 11 m

Die Firma Ewald Ottens – Reederei und Kohlenhandlung aus Cuxhaven, kaufte den Dampfer als JULIANE aus dänischem Besitz 1950 an. Um 1958 kam er 13 Seemeilen westlich der Insel Dagö in der Ostsee in Seenot, konnte aber mit der Besatzung wieder freikommen und die Reise fortsetzen. Nach einem erneuten Seeunfall ohne schwere Folgen lag "EMMY OTTENS" lange Zeit in Cuxhaven auf und wurde im Juni 1959 an eine ägyptische Reederei verkauft und in SHIPTRADING I umbenannt. Weiteres ist nicht bekannt.

2."LORE OTTENS"

"Lore Ottens"

Die "Lore Ottens" wurde als zweites Schiff ebenfalls 1952 erworben.



3."HARALD OTTENS"

Ebenfalls 1952 wurde das dritte Schiff, die "Harald Ottens" angeschafft, benannt nach dem Sohn des Reeders, welcher im Krieg gefallen war. Das Schiff mit 1497 BRT/845 NRT war 1919 als "OSRIC" in Limhamn/Schweden gebaut worden. Die "Harald Ottens" sank am 23. Juli 1960 nach einer Kollision mit dem russischen Frachter ASKOLD (7176 BRT) in der Ostsee südwestlich Gedser-Rev-Feuerschiff in wenigen Minuten auf 20 m Tiefe. Die 18-köpfige Besatzung konnte sich auf die ASKOLD retten. Sie gab die Schiffbrüchigen an die bald darauf am Unfallort eingetroffene "HAMBURG" ab, die sie in Burgstaaken auf Fehmarn an Land setzte. Weil alle Hotelzimmer auf Fehmarn belegt waren, mussten die Seeleute in Oldenburg/Holstein untergebracht werden. Die "Harald Ottens" wurde einige Tage später durch die beiden Hamburger Hebeschiffe "Energie" und "Ausdauer" der Reederei Schuchmann problemlos gehoben und im flachen Wasser vor Burgtiefe/Fehmarn abgesetzt. Hier fand eine erste provisorische Abdichtung des ca. 3 m² großen Lecks statt. Außerdem wurde die Koksladung von einem anderen Schiff übernommen und zu ihrem Bestimmungshafen gebracht. Am 15. August schwamm die "Harald Ottens" wieder und wurde nach Kiel in eine Werft geschleppt. Reeder Schuchmann war mit seiner Yacht "Asgard" selbst nach Burgstaaken gekommen, um die Bergungsarbeiten bei schönem Sommerwetter zu verfolgen.

Die Untersuchung des Seeamtes wurde am 2. August 1960 in Hamburg mit folgendem Spruch abgeschlossen: "Am 23. Juli 1960 gegen 23.30 Uhr ist das MS HARALD OTTENS in der Ostsee südwestlich Gedser-Rev-Feuerschiff mit dem sowjetischen Dampfer "Askold" zusammengestoßen und gesunken. Die Besatzung ist vollzählig gerettet worden. Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass D. "Askold" aus nicht ermittelten Gründen seiner Ausweichpflicht nicht rechtzeitig nachgekommen ist und die Schiffe durch die auf beiden Seiten im letzten Augenblick eingeleiteten Manöver nicht mehr voneinander freigekommen sind. Der Schiffsführung des MS "Harald Ottens" ist kein schuldhaftes Verhalten nachzuweisen. Die Maßnahmen zur Rettung der Besatzung waren sachgemäß."

Mit Bestimmtheit wurde festgestellt, dass der sowjetische Dampfer dem deutschen Motorschiff gegenüber ausweichpflichtig war, da die "Askold" die "Harald Ottens" an Steuerbord hatte. Es trifft jedoch nicht zu, wie von sowjetischer Seite behauptet wurde, dass die Lichter auf dem Cuxhavener Motorschiff erst im letzten Augenblick eingeschaltet worden waren. Die Beweisaufnahme vor dem Seeamt ergab, dass die Seitenlichter auf der "Harald Ottens" schon längere Zeit vor der Kollision brannten. Nur beim Kollisionsstoß erloschen die Lichter für eine knappe Minute, bis man die Lichtanlage vom Wellengenerator auf die Hilfsdiesel umgeschaltet hatte.

4."HANNES"

"HANNES"

Das mit 1.650 Ladetonnen größte Schiff der Reederei wurde im Mai 1952 angeschafft. Bereits am 3. Oktober 1952 strandete das Schiff nach einem missglückten Ankermanöver im Sturm vor der schwedischen Küste.

5."JASON"

JASON war der Name eines Schleppdampfers, der acht Jahre von der Reederei Ewald Ottens in Cuxhaven betrieben wurde.

Der 21 Meter lange Schleppdampfer JASON (Schiff) wurde 1950 gekauft. Der Schlepper wurde überwiegend beim Schleppen von Kohleschuten eingesetzt. 1954 war gehörte der JASON zu den ersten Schiffen, die an der Unglücksstelle der FAIRPLAY I vor dem Steubenhöft eintrafen, um Hilfe zu leisten.

Das Schiff wurde 1958 nach Hamburg verkauft und als JOHANN zum Motorschlepper umgebaut und im Hamburger Hafen eingesetzt.