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Angelbeck, Heinrich Charles Rufina

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Heinrich Charles Rufina Angelbeck (* 9. März 1856; †  17. Juni 1940 war Fotograf in Cuxhaven.

Charles (stehend) im Kreise seiner Freunde

Seine Eltern waren Johann Carl Christoph und Wilhelmine Louise Angelbeck. Charles heiratete Alwine Jentz. Sie hatten keine Kinder.

Schon als Zehnjähriger begleitete er seinen Vater bei der Fototour, als es im Oktober 1867 die "doppelte Kugelbake" gab. Das neue Seezeichen war gerade errichtet worden und die alte Bake stand noch. Später schilderte Charles der Cuxhavener Zeitung die Arbeitsabläufe beim Fotografieren: Wir mussten zunächst den Apparat hinausbringen und dann einstellen. Dann musste ich nach Hause und die Platte, die damals hergestellt wurde, holen. Sie war nach dem nassen Verfahren hergestellt und durfte auf keinem Fall unterwegs trocknen. Auf der feuchten Platte wurde die Aufnahme gemacht, dann sausten wir damit nach Hause und entwickelten sie in mühevoller Arbeit. Als sein Vater 70 Jahre alt war, überließ er Charles und seinem Bruder Albert das Geschäft. Charles nabelte sich bald darauf ab und gründete sein eigenes Fotogeschäft. Zuerst war das Geschäft im Atelier des Goldschmieds Edward Wöbber in der Nordersteinstraße. Im August 1885 erwarb er für 13.500 Mark das Grundstück des Lotsen Ernst König am Mühlenweg 20. Die Eröffnung erfolgte drei Monate später. 1889 beteiligte er sich an der Hamburgischen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung mit Landschaftsbildern, Seestudien und Porträtaufnahmen. Er warb im Januar 1891 für Fotografien vom Cuxhaven-Besuch des Kaisers Wilhelm II. Den Enthüllungsakt des Cuxhavener Kriegerdenkmals am heutigen Kaemmererplatz hielt er im September 1895 fest. Am 31. Mai 1896 ging die Postkutsche von Cuxhaven auf ihre letzte Fahrt nach Dorum[1]. Damals war auch Bilder von gestrandeten oder verunglückten Schiffen sehr begehrt. Bei einem Sturm sank das Torpedoboot "S 26" am 22. September 1897 vor Cuxhaven in Höhe des Feuerschiffs "ELBE 1". Unter den acht Todesopfern war auch der Bootskommandant Herzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg[2]. Eine Woche nach dem Untergang von "S 26" wurde die Leiche gefunden und im Exerzierschuppen der Cuxhavener Kaserne aufgebahrt. Charles erhielt den Auftrag, mehrere Aufnahmen von dem "Todtengerüst" und der "Ausschmückung der Halle" zu machen. Die Mutter[3] des verstorbenen Kommandanten bedankte sich bei Charles und bei Albert mit der urkundlichen Verleihung des Titels "Großherzoglicher Hof-Fotograf" am 12. November 1897. Ungefähr zu dieser Zeit verlegte Charles sein Atelier an die Mittelstraße 2. Er zog sich 1905 aus dem Foto-Geschäft zurück.

Literatur

Cuxhaven mit den Augen der Fotografenfamilie Angelbeck oder wie die Fotografie nach Cuxhaven kam - Mangels, Ch. - Fischerhude: Verlag Atelier im Bauerhaus, 2013 - 108 S. - ISBN 978-3-888132-383-3

Bilder und Porträts

  1. Die Eisenbahnlinie Cuxhaven - Geestemünde (jetzt Bremerhaven) war gerade fertiggestellt.
  2. Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg (* 5. April 1871), Vater: Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin
  3. Marie Karoline Auguste (* 29.Januar 1850 in Rudolstadt/Thüringen; †  22. April 1922 in Den Haag) geb. Prinzessin von Schwarzburg-Rudolstadt; heiratete 1868 Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin.