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Cuxhaven als Garnisonstadt: Unterschied zwischen den Versionen

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Die kaiserliche Marinegarnison Cuxhaven wurde im November 1893 gegründet. Die Inspektion für die Küstenartillerie und das Minenwesen wurde 1905 von Wilhelmshaven und nach Cuxhaven verlegt. In den Jahren 1893 bis 1907 erreichte die IV. Marine Artillerie-Abteilung (MAA) ihre Sollstärke von vier Kompanien.
 
Die kaiserliche Marinegarnison Cuxhaven wurde im November 1893 gegründet. Die Inspektion für die Küstenartillerie und das Minenwesen wurde 1905 von Wilhelmshaven und nach Cuxhaven verlegt. In den Jahren 1893 bis 1907 erreichte die IV. Marine Artillerie-Abteilung (MAA) ihre Sollstärke von vier Kompanien.
  
Als das Seebataillon und die MAA "Kiautschou" - beide so genannt, weil ihre Soldaten für den Einsatz im ehemaligen deutschen Pacht in Ost-Cchina ausgebildet wurden -  und später noch die sogenannte Wasserkompanie hinzukamen, war die Marine Garnison mit 4.800 Mann ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der jungen Stadt Cuxhaven geworden.
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Als das Seebataillon und die MAA "Kiautschou" - beide so genannt, weil ihre Soldaten für den Einsatz im ehemaligen deutschen Pacht in Ost-China ausgebildet wurden -  und später noch die sogenannte Wasserkompanie hinzukamen, war die Marine Garnison mit 4.800 Mann ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der jungen Stadt Cuxhaven geworden.
 
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Für die ständig wachsende Garnison entstanden ab 1893 mehrere Kasernenanlagen: die [[Seedeichkaserne (Grimmershörnkaserne)|Seedeichkaserne]],  die Große und Kleine Wetternkaserne,  die [[Kiautschou-Kaserne]] und das [[Stabsgebäude (Grimmershörnkaserne)|Stabsgebäude]], dessen Giebelseite noch heute der Wahlspruch Kaiser Wilhelms II. ziert:'''"NAVIGARE NECESSE EST"''' (Seefahrt tut not!).
 
Für die ständig wachsende Garnison entstanden ab 1893 mehrere Kasernenanlagen: die [[Seedeichkaserne (Grimmershörnkaserne)|Seedeichkaserne]],  die Große und Kleine Wetternkaserne,  die [[Kiautschou-Kaserne]] und das [[Stabsgebäude (Grimmershörnkaserne)|Stabsgebäude]], dessen Giebelseite noch heute der Wahlspruch Kaiser Wilhelms II. ziert:'''"NAVIGARE NECESSE EST"''' (Seefahrt tut not!).

Version vom 26. Oktober 2023, 21:11 Uhr

Napoleon und seine Generäle hatten als Erste erkannt, dass Cuxhaven als Standort einer Marinebasis gut geeignet ist. Die französischen Wasserbauer haben den Elbstrom genau vermessen und Pläne für einen Kriegs- und Versorgungshafen in Cuxhaven und Altenbruch ausgearbeitet. Zur Verteidigung der besetzten Küstenländer aber lies Napoleon zunächst einige Festungsanlagen bauen, z.B das Fort Balise, den Vorgänger des späteren Forts Kugelbake.

Dann kam 1848 wieder der Gedanke an eine Marinebasis in Cuxhaven auf. Die Dänen beherrschten die Ostsee und die Nordsee und blockierten zu Durchsetzung ihrer Ziele die Flussmündungen, besonders die der Elbe. Alle norddeutschen Bundesstaaten forderten energisch eine Bundesflotte. Die Erste deutsche Flotte unter Admiral Brommy erkor sich allerdings nicht Cuxhaven, sondern Brake an der Unterweser als Heimathafen. Wegen chronischen Geldmangels musste jedoch die Admiralitätsflagge schon 1853 wieder niedergeholt werden.

Nach der Reichsgründung hatte man sich darauf konzentriert, die Cuxhavener Küste mit Verteidigungsanlagen zu versehen. Nacheinander entstanden die Forts Kugelbake, Grimmershörn, Thomsen und die Außendeichbatterie am Steinmarner Strand.

Die kaiserliche Marinegarnison Cuxhaven wurde im November 1893 gegründet. Die Inspektion für die Küstenartillerie und das Minenwesen wurde 1905 von Wilhelmshaven und nach Cuxhaven verlegt. In den Jahren 1893 bis 1907 erreichte die IV. Marine Artillerie-Abteilung (MAA) ihre Sollstärke von vier Kompanien.

Als das Seebataillon und die MAA "Kiautschou" - beide so genannt, weil ihre Soldaten für den Einsatz im ehemaligen deutschen Pacht in Ost-China ausgebildet wurden - und später noch die sogenannte Wasserkompanie hinzukamen, war die Marine Garnison mit 4.800 Mann ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der jungen Stadt Cuxhaven geworden.

Stabsgebaeude grimmershoern 4207.jpg

Für die ständig wachsende Garnison entstanden ab 1893 mehrere Kasernenanlagen: die Seedeichkaserne, die Große und Kleine Wetternkaserne, die Kiautschou-Kaserne und das Stabsgebäude, dessen Giebelseite noch heute der Wahlspruch Kaiser Wilhelms II. ziert:"NAVIGARE NECESSE EST" (Seefahrt tut not!).

Während der Kriegsjahre 1914 bis 1918 machten die Großkampfschiffe am Steubenhöft fest. Im Fischerei- und Amerikahafen lagen überall requirierte Fischdampfer, zu Minenlegern umgebaute Seebäderschiffe sowie Torpedo- und Räumfahrzeuge für den gesamten Nordseebereich.

1917 wurde dann die "Inspektion des Minen-, Sperr- und Sprengwesens gegründet, in der alle Suchverbände zusammengefasst waren. Bis Juli 1919 räumten mehr als 300 Fahrzeuge die Hauptverkehrswege der Nordsee von Minen frei. Rund 70 Minensucher waren noch bis August 1922 im Einsatz, um das Erbe der Kriegszeit zu beseitigen.

Ab 1935/36 wurde die Küstenverteidigung modernisiert. Im Ostteil des heutigen Amerikahafens entstanden für die Minensuchverbände neue Kasernen, Werkstätten, Verwaltungsgebäude und ein E-Werk. Eine Treibstoffleitung führte von hier zum Militärflughafen Nordholz.

Nach 1945 wurden die Marineeinrichtungen abgerüstet und die Verteidigungswerke gesprengt. Nur die Minenräumverbände (GMSA) blieben doch und befreiten -vorerst noch unter britischer Regie- die Küstengewässer von den restlichen Minen. Die Verbände der Royal Navy verließen Cuxhaven 12 Jahre später.

1963 begann die wiedergegründete Bundesmarine den Stützpunkt für ein Geleitgeschwader mit sechs Fregatten der "Köln-Klasse" herzurichten. Doch schon 1968 wurden alle schwimmenden Einheiten nach Wilhelmshaven verlegt. Im September 1991 wurde die Kommandobehörde des Marinestützpunktes Cuxhaven dann endgültig aufgelöst.

Dagegen sind die Marineflieger mit ihrem 3. Marinefliegergeschwader von 1963 bis heute auf dem Militärflughafen in der Nachbargemeinde Nordholz stationiert.

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