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Imperator (Schiff)

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Der IMPERATOR auf
Altenbruch Reede

Imperator ist der Name eines Passagierschiffs der HAPAG und zugleich die Bezeichnung einer eigenen Schiffsklasse [1]. Vom 23. Mai 1912 bis zum 3. April 1913 war "Imperator" das größte Schiff der Welt [2].


Technische Daten

Länge: 277 m

Breite: 30 m

Tonnage: 52117 BRT

Maschinenleistung: 45600 kW (62000 PS)

Reisegeschwindigkeit: 23,5 kn

Höchstgeschwindigkeit: 26 kn

Deckanzahl: 11

Passagierzahl (zugelassen): 4000 (4 Klassen)

Besatzung: 1180 Mann


Historie

Der Bau des Schiffes erfolgte von 1910 bis 1913 an der Hamburger Zweigniederlassung der Stettiner Vulkan Werft. In Deutschland gab es damals noch keine Erfahrungen, Vorschriften und Vorgaben bezüglich Neubauten über 30000 BRT. Entsprechend umfangreich waren die durchzuführenden Berechnungen.

Albert Ballins Konzept beinhaltete gehobenen Komfort für die beiden ersten Passagierklassen. Demgegenüber war die Reisegeschwindigkeit zweitrangig. Die großen Schiffssäle (großes Restaurant, Wintergarten und Festsaal) lagen auf einem Deck. Das Marmor-Hallenbad im Pompejischen Stil erstreckte sich über drei Decks. Für die Gastronomie sorgte das Hotel Ritz-Carlton. Anstelle der üblichen Dampfmaschinen wurden Dampfturbinen verwendet. Die geringeren Geräusche und Vibrationen trugen ebenfalls zum besseren Komfort bei.

Der Stapellauf erfolgte am 23. Mai 1912. Kaiser Wilhelm II. taufte das Schiff. Er hatte auch den Namen der "Imperator" gewählt, so dass Albert Ballin von seinem ursprünglich vorgesehenen Namen "Europa" abrückte. Am Bug befand sich als Galionsfigur ein Bronzeadler mit Kaiserkrone, der die Weltkugel in seinen Fängen hielt. Auf dieser Weltkugel stand Albert Ballins friedliches HAPAG-Motto "Mein Feld ist die Welt".

Bei der Ausfahrt zur Nordsee lief das Schiff in der Elbe auf Grund. Glücklicherweise konnte der "Imperator" mit der nächsten Flut wieder flottgemacht werden. Auf See stellte sich heraus, dass das Schiff schwer topplastig war. Später führten Schweißarbeiten zu einem Brand, bei dem fünf Menschen starben.

Aus der Werft kommend legte der "Imperator" am 26. April 1913 am gerade fertiggestellten Steubenhöft an. Am 11. Juni 1913 lief das Schiff zur Jungfernfahrt nach New York über Southampton und Cherbourg aus.

Später brach im Hafen von Hoboken (New Jersey) erneut ein Feuer aus. Der anschließende Werftaufenthalt wurde auch dafür genutzt, den Schwerpunkt des Schiffes niedriger zu legen (Marmor entfernt, Holzverkleidungen durch leichtere Bauteile ersetzt, Korbmöbel anstelle schwerer Stühle aufgestellt, die drei Schornsteine jeweils um drei Meter gekürzt).

Nach der Winterpause begann im März 1914 wieder die nächste Fahrt über den Atlantik. Bei einem Orkan zeigte das Schiff seine verbesserte Seegängigkeit. Hierbei wurde jedoch die Galionsfigur vom Bug gerissen.

Mit dem Kriegsausbruch 1914 ist der Liniendienst eingestellt worden. Der "Imperator" lag vier Jahre im Hamburger Hafen fest.

1919 wurde das Schiff als deutsche Reparation von der US Navy für den Truppentransport von 25000 Soldaten übernommen.


Berengaria

Im Februar 1921 wurde die Cunard Line in Liverpool neue Eigentümerin des Schiffes. Nach einer umfangreichen Modernisierung erfolgte eine Umbenennung in RMS [3]"Berengaria". 16 Jahre lang verkehrte sie zwischen Southampton und New York. Am 7. November 1938 wurde die RMS "Berengaria" zum Abbruch verkauft. Der Abbruch endete 1946.


Literatur

  • Schiffe und Cuxhaven - Schmelzkopf, R. - Cuxhaven: Wilhelm Heidsiek Verlag, 2017 - 178 S. - 2., erweiterte Auflage - ISBN 978-3-923459-23-5
  • 333 Schiffe, die man kennen muss! - Kaack, U.; Focke, H. - München:: Geramond, 2016 - 287 S. - ISBN 978-3-86245-751-9
  • Köhlers Flottenkalender. Internationales Jahrbuch der Seefahrt 2006 - Hrsg.: H. J. Witthöft - Hamburg: Koehlers Verlagsgesellschaft, 2005 - 272 S. - ISBN 978-3-7822-0912-2
  • Albert Ballin und Cuxhaven. Eine Ausstellung anlässlich des 150. Geburtstages des großen Reeders - Förderverein Hapag-Halle Cuxhaven e. V., Koperschmidt, H. - Cuxhaven, ca. 2007 - 19 S.
  • Schiffe und Meer. Chronik der Seefahrt - Haws, D. (Übersetzung: D. Jung) - Augsburg: Weltbild Verlag, 1992 - 244 S.


Weblink

| Imperator Berengaria



Fußnoten

  1. "Vaterland" und "Bismarck" gehörten ebenfalls der Imperator-Klasse an.
  2. Die Schwesternschiffe "Vaterland" (289 m lang; 54282 BRT; Stapellauf am 3. April 1913) und "Bismarck" (291 m lang; 56621 BRT; Stapellauf am 20. Juni 1914) waren größer als der "Imperator". Mit dem Stapellauf am 29. Oktober 1932 wurde die "Normandie" (314 m lang; 79280 BRT) das größte Schiff der Welt.
  3. RMS (Royal Mail Ship) = Schiff, das die Post der britischen Royal Mail beförderte