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MEERKATZE (Schiff): Unterschied zwischen den Versionen

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Mehrere Fischereischutzschiffe in Cuxhaven erhielten den Namen "MEERKATZE".
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Mehrere Fischereischutzschiffe in Cuxhaven erhielten den Namen '''MEERKATZE'''.
  
 
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1940 erhielt die Schimag,<ref>Schimag: Schiffs- und Maschinenbau AG, Mannheim; am 3. Dezember 1889 aus der Mainzer Kesselschmiede Gebrüder Schulz (1852 gegründet) und der Mannheimer Werft Bernhard Fischer entstanden; ehemals größte Binnenwerft Deutschlands; baute Schwimmbagger, "Bereisungsdampfer", Eisbrecher, Schlepper, Tankschiffe, Taucherglockenschiff; Dampfkräne; 1939 --> "Rheingold" = größter Schwimmbagger Europas; 1959/1960 --> Kabinenschiff "SCHWABENLAND"; nach dem Verkauf zum 1. Januar 1962 an die Halberger Hütte wurde der Schiffbau in Mannheim aufgegeben; museal erhalten: * Eimerkettenbagger "MINDEN" (1882) in Duisburg-Ruhrort, * Eimerkettenbagger (1901) in Thun/Schweiz, * Schwimmkran "SAATSEE" ex "SIMSON" (1920) in Hamburg und * Kranschiff "FENDEL 147" ex "RHEINFAHRT" (1922) in Duisburg-Ruhrort</ref> Mannheim von der Kriegsmarine den Auftrag zum Bau von vier Marinetendern. Bis 1943 wurden drei Schiffe geliefert. Die vierte Einheit konnte nach der Fertigstellung im Oktober 1944 nicht abgeliefert werden, weil eine Überführung über den Rhein nicht mehr möglich war. Die [[Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG)]] kaufte 1947 das Schiff. Umbau und Nutzung als [[Seebäderschiff]] erfolgten jedoch nicht. Nach dem Umbau in der [[Mützelfeldtwerft]] 1949-1950 erhielt das Bundesverkehrsministerium das Schiff. Später kam die "MEERKATZE" zum Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Das Schiff hatte ein Forschungslabor, ein Hospital und viele Ersatzteile für die Fischfangflotte an Bord. Am [[14. September]] [[1974]] wurde das Fischereischutzschiff außer Dienst gestellt und 1975 an Decca Navigation, Panama verkauft. Das Schiff fuhr dann als '''DELLA EXPLORER'''. Im April 1981 begann das Abwracken des Schiffes in Hendrik-Ido-Ambacht.<ref>Hendrik-Ido-Ambacht: Gemeinde in der Provinz Südholland; seit Ende des 19. Jahrhunderts besteht dort eine Abwrackwerft</ref>  
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1940 erhielt die Schimag,<ref>Schimag: Schiffs- und Maschinenbau AG, Mannheim; am 3. Dezember 1889 aus der Mainzer Kesselschmiede Gebrüder Schulz (1852 gegründet) und der Mannheimer Werft Bernhard Fischer entstanden; ehemals größte Binnenwerft Deutschlands; baute Schwimmbagger, "Bereisungsdampfer", Eisbrecher, Schlepper, Tankschiffe, Taucherglockenschiff; Dampfkräne; 1939 --> "Rheingold" = größter Schwimmbagger Europas; 1959/1960 --> Kabinenschiff "SCHWABENLAND"; nach dem Verkauf zum 1. Januar 1962 an die Halberger Hütte wurde der Schiffbau in Mannheim aufgegeben; museal erhalten: * Eimerkettenbagger "MINDEN" (1882) in Duisburg-Ruhrort, * Eimerkettenbagger (1901) in Thun/Schweiz, * Schwimmkran "SAATSEE" ex "SIMSON" (1920) in Hamburg und * Kranschiff "FENDEL 147" ex "RHEINFAHRT" (1922) in Duisburg-Ruhrort</ref> Mannheim von der Kriegsmarine den Auftrag zum Bau von vier Marinetendern. Bis 1943 wurden drei Schiffe geliefert. Die vierte Einheit konnte nach der Fertigstellung im Oktober 1944 nicht abgeliefert werden, weil eine Überführung über den Rhein nicht mehr möglich war. Die [[Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG)]] kaufte 1947 das Schiff. Umbau und Nutzung als [[Seebäderschiff]] erfolgten jedoch nicht. Nach dem Umbau in der [[Mützelfeldtwerft]] 1949-1950 erhielt das Bundesverkehrsministerium das Schiff. Die Indienststellung erfolgte am [[7. Mai]] [[1950]]. Später kam die "MEERKATZE" zum Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Das Schiff hatte ein Forschungslabor, ein Hospital und viele Ersatzteile für die Fischfangflotte an Bord. Am [[14. September]] [[1974]] wurde das Fischereischutzschiff außer Dienst gestellt und 1975 an Decca Navigation, Panama verkauft. Das Schiff fuhr dann als '''DELLA EXPLORER'''. Im April 1981 begann das Abwracken des Schiffes in Hendrik-Ido-Ambacht.<ref>Hendrik-Ido-Ambacht: Gemeinde in der Provinz Südholland; seit Ende des 19. Jahrhunderts besteht dort eine Abwrackwerft</ref>
  
 
== MEERKATZE (II.) ==
 
== MEERKATZE (II.) ==

Aktuelle Version vom 4. Februar 2025, 09:44 Uhr

Mehrere Fischereischutzschiffe in Cuxhaven erhielten den Namen MEERKATZE.

Allgemein

Die Besatzung von Fischereischutzschiffen hat die Aufgabe Fanggeräte, Fangmengen, Fischarten, Mindestgrößen, Fangverbote und die Zugangsvoraussetzungen für bestimmte Fanggebiete in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ)[1] sowie entsprechend internationaler Abkommen im Nordatlantik zu kontrollieren. Außerdem leistet die Crew im Bedarfsfall technische und medizinische Hilfe. Die BLE-Beschäftigten in Cuxhaven arbeiten inzwischen im Maritimen Sicherheitszentrum (MSZ)[2] mit anderen maritimen Partnern (u.a. Havariekommando, Deutsche Marine) eng zusammen. Die fachlichen Kompetenzen der MSZ-Partner werden im Gemeinsamen Lagezentrum See (GLZ-See) in einem gemeinsamen Raum im gleichen Gebäude gebündelt. Die BLE hat auch die Schiffe "SEEFALKE" und "SOLEA" in Cuxhaven beheimatet (Stand 2023).

MEERKATZE (I.)

1940 erhielt die Schimag,[3] Mannheim von der Kriegsmarine den Auftrag zum Bau von vier Marinetendern. Bis 1943 wurden drei Schiffe geliefert. Die vierte Einheit konnte nach der Fertigstellung im Oktober 1944 nicht abgeliefert werden, weil eine Überführung über den Rhein nicht mehr möglich war. Die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) kaufte 1947 das Schiff. Umbau und Nutzung als Seebäderschiff erfolgten jedoch nicht. Nach dem Umbau in der Mützelfeldtwerft 1949-1950 erhielt das Bundesverkehrsministerium das Schiff. Die Indienststellung erfolgte am 7. Mai 1950. Später kam die "MEERKATZE" zum Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Das Schiff hatte ein Forschungslabor, ein Hospital und viele Ersatzteile für die Fischfangflotte an Bord. Am 14. September 1974 wurde das Fischereischutzschiff außer Dienst gestellt und 1975 an Decca Navigation, Panama verkauft. Das Schiff fuhr dann als DELLA EXPLORER. Im April 1981 begann das Abwracken des Schiffes in Hendrik-Ido-Ambacht.[4]

MEERKATZE (II.)

IMO-Nr.: 7600574
MMSI: 211203340
Werft: Lürssen Werft,[5] Bremen
Bau-Nr.: 13453
Kiellegung: 9. Juni 1976
Stapellauf: 19. November 1976
Indienststellung: 9. Dezember 1977
Länge: 77,01 m
Breite: 11,75 m
Tiefgang: 5,77 m
Vermessung: 1812 BRZ
Tragfähigkeit: 611 tdw
Maschinenleistung: 1150 kW (1560 PS)
Geschwindigkeit: 15,5 kn (29 km/h)
Besatzung: 34
Die MEERKATZE (II.) fuhr bis 2008 als Fischereischutzschiff, danach als AQUARIUS unter der Flagge Gibraltars und etwa ab Juni 2021 unter der Flagge Russlands (MMSI: 273296530; Stand 2023).

MEERKATZE (III.)

MEERKATZE (III.) 2023 am Hansakai
IMO-Nr.: 9421245
MMSI 218762000
Werft: Peene Werft,[6] Wolgast
Stapellauf: 17. Oktober 2008
Indienststellung: 11. Mai 2009
Länge: 72,75 m
Breite: 12,73 m
Tiefgang: 5,05 m
Vermessungung: 1981 BRZ[7]
Tragfähigkeit: 469 tdw
Maschinenleistung: 7200 kW (9800 PS; 2 Hauptantriebe)
Geschwindigkeit: 19,7 kn (36 km/h)
Besatzung: 20 (22)
Das Schiff ist weiterhin im Nordatlantik unterwegs (Stand 2024).

Weblinks

Schiffsspotter MEERKATZE (II.)
Vesselfinder MEERKATZE (III.)
BLE MEERKATZE (III.)

Fußnoten

  1. Gebiet außerhalb der 12-Seemeilen-Zone bis maximal 200 sm (370 km), d. h. 42.800 km² in der Nordsee und 15.100 km² in der Ostsee nach UN-Seerechtsübereinkommen
  2. MSZ-Adresse: Am Alten Hafen 2 - 27472 Cuxhaven
  3. Schimag: Schiffs- und Maschinenbau AG, Mannheim; am 3. Dezember 1889 aus der Mainzer Kesselschmiede Gebrüder Schulz (1852 gegründet) und der Mannheimer Werft Bernhard Fischer entstanden; ehemals größte Binnenwerft Deutschlands; baute Schwimmbagger, "Bereisungsdampfer", Eisbrecher, Schlepper, Tankschiffe, Taucherglockenschiff; Dampfkräne; 1939 --> "Rheingold" = größter Schwimmbagger Europas; 1959/1960 --> Kabinenschiff "SCHWABENLAND"; nach dem Verkauf zum 1. Januar 1962 an die Halberger Hütte wurde der Schiffbau in Mannheim aufgegeben; museal erhalten: * Eimerkettenbagger "MINDEN" (1882) in Duisburg-Ruhrort, * Eimerkettenbagger (1901) in Thun/Schweiz, * Schwimmkran "SAATSEE" ex "SIMSON" (1920) in Hamburg und * Kranschiff "FENDEL 147" ex "RHEINFAHRT" (1922) in Duisburg-Ruhrort
  4. Hendrik-Ido-Ambacht: Gemeinde in der Provinz Südholland; seit Ende des 19. Jahrhunderts besteht dort eine Abwrackwerft
  5. Lürssen Werft: am 27. Juni 1875 von Friedrich Lürssen als Bootsbauwerkstatt in Aumund (bei Bremen) gegründet; seit 1904 gehört der Standort Bremen-Vegesack dazu - jetzt Hauptsitz
  6. Peene-Werft: 1948 gegründet; gehört seit 2021 zu Naval Vessels Lürssen (NVL-Group)
  7. Es gibt auch Quellenangaben mit 1855 BRZ.