Alte Liebe
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Die Alte Liebe ist eine weithin bekannte Kaje am Elbstrom.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Alte Liebe ist die stromseitige Begrenzung des Hafens in Cuxhaven am Elbe-Fahrwasser. Am Kopfende eines Steindammes ist ein zweistöckiges Pfahlbollwerk errichtet, von dessen Galerie Besucher die Schifffahrt auf der Elbe beobachten können. Bis zur Außerdienststellung der `Wappen von Hamburg´ diente es als Anleger für die Seebäderschiffe. Ursprünglicher Bauzweck war die Schaffung eines Bollwerkes (Stack) gegen den weiteren Abbruch des Landes in die Elbe.
Der Name "Alte Liebe" rührt daher, dass das erste Strombauwerk, das die Hafeneinfahrt vom Strom abgrenzte, durch die Versenkung von drei ausgedienten, mit Steinen gefüllten Schiffen an dieser Stelle entstand. Eines dieser Schiffe hieß "Die Liebe", was sich irgendwann sprachgebräuchlich in "Alte Liebe" wandelte. Der auch oft genannte Name `Olive´ für eines der Schiffe rührt von dem Literaten Gorch Fock her. Später kamen noch drei weitere Stacks dazu, wobei nochmals insgesamt fünf Schiffe versenkt wurden.
Nach einer anderen Quelle soll hier im 18. Jahrhundert der französische Segler "Olive" gestrandet sein und sein Rumpf zunächst als Anlegebrücke gedient haben. Als er auseinanderbrach, wurde aus den Wrackteilen das Bollwerk gebildet. Der Volksmund verwandelte den Schiffsnamen "Olive" in "Alte Liebe".
1785 bekam der Steindamm ein vorgebautes Holzhöft, sowie den `Flügel´, ein Seitenflügel zur Eingrenzung der Hafeneinfahrt (s. Bild).
Am 24. August 1839 wurde unter Werftbaumeister Peter Stehr das `Werft´ vollendet. Es bezeichnet die Urausführung der heutigen Anlegebrücke quer vor dem Steindamm, der eigentlichen Alten Liebe.
1864 wurde die Alte Liebe erneuert und um 5 m weiter in die Elbe versetzt, um eine größere Wassertiefe zu erlangen, sowie von 23 m auf 54 m verlängert. Dazu wurde der Steindamm verstärkt.
1981 fandt eine weitere Erneuerung statt. Eine Spitze der gezogenen alten Rammpfähle aus dem Elbgrund wird neben dem Steindamm als `Denkmal´ aufgestellt. Besonderheit der neuen Alte Liebe ist die lange nach Osten gezogene Mole als Hafenabschluss, da mit dem Abriss der Alten Seebäderbrücke die Hafeneinfahrt in den Vorhafen ostwärts verlegt wurde. Außerdem hat die neue Alte Liebe nur noch den Steindamm als einzigen Zugang, während die alte neben dem Steindamm hafenseitig noch einen Steg in Höhe der der unteren Brückenebene hatte.
Eine andere -romantischere- Erklärung soll die unglückliche Liebe von Lorenz und Else aus Cuxhaven liefern. Einer Sage nach waren Lorenz und Else von frühester Jugend an in einander verliebt. Da sich ihre Eltern jedoch zerstritten, konnten die beiden lange nicht heiraten. Erst als nach 15 langen Jahren die Mütter endlich der Heirat zustimmten feierten die beiden ihre Vermählung. Nach wenigen Monaten musste der Schiffer Lorenz wieder zur See fahren. Sechs Monate blieb er fort. Else erwartete ihn sehnsüchtig und hielt an der Landzunge bei Cuxhaven bei Sturm und Regen nach ihm Ausschau. In stürmischster See erblickt Else das Schiff von Lorenz und muss mit ansehen, wie es versinkt. Aus Verzweiflung soll sich Else dann ins Meer gestürzt haben. Diese Stelle nennt man -der Sage nach- heute die "Alte Liebe".
Bilder
Alte Liebe vor dem Abbruch, rechts Radarturm
Abbruch der alten Alte Liebe, im Hintergrund der Radarturm
Abbruch der alten Alte Liebe, im Hintergrund der Radarturm
Signaleinrichtungen an der Alten Liebe (1914)
- 1 Leuchtturm
- 2 Telegraphengebäude
- 3 Zeitball
- 4 Marinesignalstation
- 5 Semaphor
- 6 Sturmsignal
- 7 Bootsleutehaus
- 8 Alte Liebe